Kleine Landeskunde

Südafrika ist seit dem Ende der Apartheid, in neun Provinzen unterteilt, ähnlich wie den Bundesländern in Deutschland. Es ist mit seinen ca. 41 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land in Afrika. Bei einer Größe von 1,2 Millionen qkm ist die Bevölkerungsdichte aber eher gering. Zum Vergleich die Bundesrepublik Deutschland: ca. 82 Millionen Einwohner bei einer Größe von 357.120 qkm. 
Die Jahreszeiten sind genau entgegengesetzt zu den Jahreszeiten in Europa. Also, wenn bei uns der Sommer lacht, ist in Südafrika Winter. Wegen der flächenmäßigen Größe des Landes gibt es natürlich recht große klimatische Unterschiede. Trotzdem kann man im Groben von einem gemäßigten Klima, ähnlich wie in Europa, sprechen.
Trotz der großen Entfernung zwischen Deutschland und Südafrika gibt es angenehmerweise keinen Zeitunterschied. Außer in der mitteleuropäischen Sommerzeit, da eine Uhrenumstellung in Südafrika unbekannt ist. (Wobei ich mich an dieser Stelle frage, wozu wir das überhaupt noch machen? Der Energieeinspareffekt ist doch nachweislich null. Aber das nur nebenbei.) Folglich bekommt man auch keinen unangenehmen Jetlag.
Da sich, historisch bedingt*, fast die ganze Welt am Kap der Guten Hoffnung getroffen hat, gibt es elf (!) amtlich anerkannte Landessprachen. Mit Englisch kommt man allerdings fast überall gut zurande.

 

 

* Am Kap der Guten Hoffnung, wo Kapstadt entstanden ist, machten früher Handelsschiffe auf dem Weg nach Indien Station. Hier wurde der Wasservorrat aufgefüllt und frisches Obst und Gemüse zur Verpflegung mitgenommen.

Kapstadt - Sicher eines der schönsten Städte dieser Welt

Die Stadt, geschützt von Bergen und trotzdem direkt am Meer, ist schon von der Lage ein Traum. Der Tafelberg ist das Erkennungszeichen dieser farbenfrohen Stadt mit dem gewissen "Etwas".
Die auffällige große Plattform auf dem Berg erinnert, vorwiegend in den Nachmittagsstunden, an einen gedeckten Tisch. Dann bedecken oftmals Wolken den Berg, das an ein Tischtuch, bzw. an einen gedeckten Tisch erinnert. Durch den Fischreichtum der angrenzenden Ozeane sicher keine unrealistische Assoziation. Das Klima in Kapstadt ist eigentlich zu jeder Jahreszeit sehr gut verträglich. Oft weht ein frischer Wind vom Meer, der sogenannte Cape-Doctor, durch die Stadt. Trotz Millionenmetropole und der damit meist verbundenen Luftprobleme ist die Luft immer angenehm frisch. Deshalb eignet sich Kapstadt durchaus für Menschen mit Atemwegsproblemen. So mancher Luftkurort in Deutschland wäre sicher blass vor Neid.

Wer gerne auf Shoppingtour geht, ist in Kapstadt an der Waterfront gut aufgehoben. Ein liebevoll restauriertes Hafenviertel, das früher eher zu den etwas düsteren Gegenden gehörte. Hier kann man nach Herzenslust shoppen und sich kulinarischen Genüssen hingeben. Der Standard entspricht europäischen Normen und wer möchte, kann sich in der Waterfront auch im Nachtleben nette Stunden machen. Von hier aus werden auch Bootstouren auf die legendäre Insel Robben Island angeboten. Die Insel auf der Nelson Mandela inhaftiert war. Bekannterweise war Nelson Mandela der Mann, der den friedlichen Übergang von der Apartheid in die Demokratie in Südafrika schaffte.

Nicht weit von Kapstadt liegt das Kap der Guten Hoffnung. Hier treffen der Atlantische Ozean und der Indische Ozean aufeinander. Eine fantastische Kulisse aus schroffen Felshängen und mit einer artenreichen Pflanzenwelt. Man begegnet hier auch der Königsprotea, der Nationalblume von Südafrika. Neu war mir, dass Länder sogenannte Nationalblumen haben können.

 

 

Lohnenswert ist auch der Besuch der Pinguinkolonie am Kap der Guten Hoffnung. Pinguine vermutet man ja eher in den arktischen Regionen unseres Planeten. Trotzdem fühlen sich die Pinguine hier wohl. Keine schlechte "Überlegung", wenn man den Fischreichtum und die ruhige Lage bedenkt. Da die Südafrikaner sehr naturverbunden sind, wird die Kolonie amtlich mit "Personenschutz" beaufsichtigt. Sicher berechtigt, um die Tiere vor allzu neugierigen Touristen zu schützen.

Johannesburg - Ein wenig "Gangster Paradise"

Johannesburg ist die größte Stadt Südafrikas. Von Südafrikanern wird die Stadt kurz und liebevoll Jo'burg genannt. Mit den ungefähr 3,8 Millionen Einwohnern (so ganz genau weiß das eigentlich niemand) gehört sie zu den größten fünf Städten in Afrika. Hier schlägt das wirtschaftliche Herz des Landes. Südafrika besitzt große Bodenschätze, wobei den meisten die Gold- und Diamantenvorkommen bekannt sein dürften. Der Diamantenhandel in Südafrika wird ausschließlich von dem Konzern De Beers beherrscht. Vorsicht, wer in Südafrika einen Diamanten als Mitbringsel kauft, sei er auch noch so klein, sollte unbedingt die Kaufunterlagen (Besitzbescheinigung) aufheben. Durch die Monopolstellung von De Beers kann jeder Stein problemlos nachverfolgt werden. Wer in Südafrika Diamanten besitzt, ohne die Herkunft nachweisen zu können, wird heftigen Ärger mit den Polizeibehörden bekommen.
Mehr als zehn Museen, um die 30 Theater und viele Kunstgalerien warten auf einen Besuch. Für das leibliche Wohl sorgen unzählige Restaurants mit Gerichten aus vielen Kulturen. Selbst Affenschrumpfköpfe lassen sich in Johannesburg kaufen (na ja ich hoffe, dass der Laden mittlerweile Pleite ist). 
Johannesburg ist eines der wenigen Städte der Welt, in der man ungestraft über rote Ampeln fahren darf. Es gilt die Devise, vom Startort bis zum Zielort, möglichst wenig zum Stehen zu kommen. Natürlich nur, wenn es die Verkehrssituation zulässt. Das hat den Grund, nicht plötzlich ungebetene Besucher am / im Auto zu haben. Ungefährliches fahren über Rot, wird in der Regel von der Polizei toleriert.
Paradoxerweise sind zumindest Teile von Soweto, dam ehemaligen Township von Johannesburg, ein sicherer Ort. Soweto ist mittlerweile ein Teil von Johannesburg, in Deutschland Eingemeindung genannt. Mittlerweile lassen sich in einigen Häusern Zimmer für kleines Geld mieten, an südafrikanischen Touristenpreisen gemessen. Der Nachteil ist der relativ weite Weg in das ursprüngliche Johannesburg. 

Krüger Nationalpark - Das älteste und bekannteste Wildreservat Südafrikas

Eigentlich ein absolutes "Muss" für jede(n) Südafrikabesucher(in) ist der Krügerpark. Auf einer Fläche von über 20.000 qkm ist er auch die Heimat der Big Five. Der Begriff wird wahrscheinlich jeden Südafrikatouristen schon mal um die Ohren geflogen sein. Hinter dem Begriff verbergen sich die Großen Fünf: Löwe, Elefant, Leopard, Büffel, Nashorn.

Giraffen, Zebras, Nashörner und Antilopen bekommt man tatsächlich leicht ins Schussfeld (Kamera!). Die etwas scheueren Zeitgenossen wie der Leopard, sind schwierig (leider, Leoparden finde ich interessanter) vor die Linse zu bekommen. Der Park ist wirklich vorbildlich gepflegt. Typische Touristenhinterlassenschaften, wie Dosen an den vorgegeben Wegen, sieht man selten.

 

 

An die durchgeschleiften Massen an Touristen haben sich die "sichtbaren Tiere" scheinbar gewöhnt. Man bekommt manchmal irgendwie den Eindruck: Wer begafft hier eigentlich wen? Interessant sind auch die Übernachtungsmöglichkeiten, die der Park bietet. Leider nicht ganz billig. Ich stelle es mir schon interessant vor morgens in der Wildnis aufzuwachen, wenn nicht gerade dann ein Löwe nach Frühstück sucht....(!). Bei entsprechend großen Geldbeutel ist das sicher eine schöne Sache. Man sollte allerdings auch die privat geführten Wildreservate beachten, deren Besuch sich ebenfalls lohnt. Die sind in den Spitzenzeiten, wenn auch in Südafrika Ferienzeit ist, nicht so stark besucht. 

Sicherheit

Tatsächlich hat Südafrika leider ein Sicherheitsproblem. Man sollte einige Regeln beachten, dann passiert normalerweise nichts. Vor allem in Großstädten wie Durban und Johannesburg sollte man nicht als Tourist erkennbar sein. Entsprechend sollte man seine Kleidung den typischen Landesstil anpassen. Sichtbare Wertsachen wie Schmuck nicht anlegen. Kameras sollten in Taschen oder Einkaufstüten "versteckt" sein. Hinweise auf No-go-Areas von Hotelpersonal, Reiseführern, Einheimischen etc. sollten beachtet werden. Möglichst nicht alleine gehen und schon gar nicht bei Dunkelheit! Im Hotel / Pension Bescheid sagen, wo man hingeht und wann man voraussichtlich zurück sein wird. Nicht mit Geld angeben! Kreditkarten bevorzugen und nur etwas Handgeld in bar mitnehmen. Sich ein Handy mieten.

 

Fotos: © Kuscheltier 2012

Webcams aus Südafrika - Aktuelle Bilder aus dem Land

Kapstadt
Schönes, aktuelles Bild aus Kapstadt

Krüger-Nationalpark
Wasserloch im Krügerpark. Mit etwas Glück bekommt man ein Wildtier beim Trinken in das Bild.

Kuscheltier, am 29.07.2012
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Bildquelle:
Reisefieber (Dezember in Goa, Indien)

Autor seit 13 Jahren
21 Seiten
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