Supermetropole Dubai – ein Immobiliengeschäft
Dubai scheut nicht davor zurück, komplizierte Bauprojekte in Angriff zu nehmen - Visionen werden einfach umgesetzt. Das arabische Emirat wird wie ein Unternehmen geführt.Dubai gestaltet die Zukunft – es wird ins Immobiliengeschäft investiert
In den 1980ern war Dubai noch ein kleiner Ort am Persischen Golf, doch nachdem 1993 die ersten Ampeln aufgestellt wurden, mehrten sich die hochragenden Gebäude des Emirats. Und heute nimmt die Bautätigkeit noch immer kein Ende – nirgends auf der Welt wird soviel gebaut wie in Dubai, wobei die Stadt zugleich die schnellstwachsende ist. Etwa ein Viertel aller weltweit verfügbaren Baukräne befinden sich hier.
Dubai ist auch für Geldgeber interessant, schließlich lohnt sich eine Investition in die Wolkenkratzer, Luxushotels und Wohngegenden aufgrund des zu erwartenden Tourismuszuwachses. Durch die bisherigen Gebäudeerrichtungen kam es natürlich auch zu einem Bevölkerungswachstum, wobei es erstaunlich ist, dass die Einheimischen dabei nur einen Anteil von 20 bis 25 Prozent ausmachen. Die momentane Situationslage und die daraus gezogenen Bilanzen geben den Investoren also Anlass dafür, weitere finanzielle Mittel in das Immobiliengeschäft zu stecken.
Ohne ausgebaute Infrastruktur läuft nichts
Einfach nur Gebäude zu errichten, damit ist es längst nicht getan. Um dem jetzigen und vor allem dem kommenden Touristenandrang gewachsen zu sein, gilt es, eine perfekt funktionierende Infrastruktur zu schaffen. Dubai-Reisende müssen natürlich erst einmal das Emirat erreichen, und allein der derzeitige Flughafen Dubai International wird die Besuchermassen nicht abfertigen können, weshalb der Herrscher des Emirats einen neuen Flugplatz erbauen lässt. Dieser wird Al Maktoum International Airport heißen und ein Gebiet von 140 Quadratkilometern umfassen. Insgesamt stehen dort dann sechs parallele Start- und Landebahnen zur Verfügung, sodass eine Vielzahl an Fluggästen gleichzeitig befördert werden kann. Eine dieser Bahnen ist bereits fertig und soll ab Sommer 2009 genutzt werden.
Um diesen Flughafen sollen sich Planungen nach zudem 900.000 Personen in einem neuen Stadtviertel ansiedeln.
Seit der Gründung 1985 hat sich die staatlichen Fluglinie Emirates nach 20 Jahren zu einer der größten entwickelt. Heute hat Emirates 58 Maschinen Maschinen des Typs Airbus A 380 bestellt, was enorm ist, wenn man bedenkt, dass das Unternehmen zu Beginn mit nur zwei geleasten Flugzeugen und einem Startkapital von rund 10 Millionen Dollar seine Geschäftstätigkeit aufnahm. Emirates sorgt dafür, dass die Gäste schnellstmöglich ihre Flüge antreten können. Lange Wartezeiten werden vermieden, was beispielsweise mit einer modernen Gepäckanlage deutscher Herstellung realisiert wird. Diese schafft es, 15.000 Koffer pro Stunde zu befördern.
Prototyp einer Stadt des 21. Jahrhunderts – Al Maktoum setzt Dubai in Szene
Al Maktoum, die Generalunternehmen wie auch die Baugesellschaften als grundlegende Entscheider für Bauprojekte und deren Standorte, nutzen alle Medien, um für die Stadt zu werben. Dadurch werden nicht nur Touristen als hauptsächliche Zielgruppe angesprochen, sondern ebenso zukünftige Bewohner – schließlich entstehen durch neu erschaffene Gebäude vielfältige Arbeitsplätze. Auch das Interesse weiterer Investoren wird durch taktische Marketingmaßnahmen geweckt. Bauflächen für neue Projekte sind nach wie vor vorhanden, sodass Dubai sich weiter ausdehnen kann – stetiger Wachstum gehört quasi zur Philosophie der Unternehmung Dubai.
Als Prototyp einer Stadt des 21. Jahrhunderts will Dubai nicht nur immer größere Wolkenkratzer und Luxushotels wie das Burj al Arab bauen, sondern auch die Drehscheibe der globalen Dienstleistungen werden. Bisher gedeiht das Emirat hervorragend. Ob dies auch für die Zukunft gilt, bleibt abzuwarten – technologische Grenzen scheinen hier jedenfalls nicht zu existieren.