Sušice – Tor zum Böhmerwald in Tschechien
Die Stadt Sušice mit ihrem historischen Stadtkern wird gern als das "Tor zum Böhmerwald" bezeichnet.Sehenswürdigkeiten
Am Marktplatz stehen neben dem Rathaus weitere sehenswerte Häuser. Darunter sind die mit Sgraffiti verzierte Apotheke, das Voprchovský-Haus mit dem Museum des Böhmerwaldes, das Rozacínovský-Haus und Krocínovský-Haus mit Sgraffiti und das ehemalige Hotel Fialka.
Das Rathaus mit seinem Turm, der bestiegen werden kann, ist der dominierende Bau auf dem Marktplatz. Es wurde vermutlich nach dem Stadtbrand von 1592 im Stil der Renaissance erbaut. Nach dem Brand von 1707 wurde es in barocken Formen umgestaltet. Eine klassizistische Neugestaltung erfolgte im 19. Jahrhundert.
Die Kirche St. Wenzel stammt im Ursprung aus dem Jahr 1322. Diese romanische Kirche wurde durch einen gotischen Bau ersetzt. Der brannte beim Stadtbrand 1707 aus. Danach wurde sie in barocken Formen wieder aufgebaut und der Turm errichtet. 1884/85 folgte ein Umbau im Stil der Neugotik.
Im Voprchovský-Haus mit einer Renaissancefassade befindet sich das Böhmerwaldmuseum (Muzeum Šumavy).
Die Friedhofskirche St. Maria stammt aus dem 14. Jahrhundert. Sie steht inmitten des alten Friedhofs am Standort einer ehemaligen und unvollendeten gotischen Kirche. In der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die sog. Kabátovská-Kapelle mit einem Sterngewölbe angebaut. Die heutige Gestaltung erhielt sie nach dem Brand im Jahre 1591. Da wurde auch der Turm errichtet.
Die Kirche St. Felix und das Kapuzinerkloster wurden 1654 errichtet. Kaiser Ferdinand III. wollte damit den katholischen Glauben fördern. Direkt neben der Kirche steht das aus drei Flügeln bestehende Klostergebäude.
Der 31 Meter hohe Aussichtsturm neben der Herberge auf dem 871 Meter hohen Berg Svatobor wurde 1935 erbaut. Auf seine Plattform führen 182 Stufen.
Die Schutzengel-Kirche steht auf dem Schutzengelberg hoch über der Stadt. Hier gibt es eine gute Aussicht über Stadt und Umland.
Rathaus (Bild: haros)
Museum
Das Böhmerwaldmuseum in Sušice präsentiert die Geschichte des Zündholzes, eine Glassammlung und in einem Ausstellungsraum Leben und Wirken des Schriftstellers Karel Klostermann.
Böhmerwaldmuseum (Bild: haros)
Umgebung
In Europa gibt es nur wenige Gebiete mit einer weitgehend unzerstörten Natur. Dazu gehört ohne Zweifel der Böhmerwald. Šumava, d. h. "die Rauschende", nennen die Tschechen diese Landschaft, die als Biosphärenreservat unter besonderem Schutz steht. Denn die ist ein weites und von der Zivilisation kaum berührtes Gebiet entlang der Grenze zwischen Deutschland, Österreich und Tschechien. Diese einmalige Landschaft war bis 1990 als Grenzgebiet kaum zugänglich und durch einen 215 Kilometer langen Stacheldrahtzaun von Deutschland abgeschnitten. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ist diese Landschaft nun wieder für Besucher zugänglich. Sie bietet den Kontakt zur unberührten Natur sowie eine Ruhe und Weite, die es in Mitteleuropa nur noch selten gibt. Hier gibt es tiefe Wälder, Moore, Sümpfe, Wildbäche und Wasserfälle, stille Seen, steile Berghänge und weite Hochebenen. Ein Netz von Wanderwegen führt durch diese "Rauschende", die im Winter auch ein Paradies der Skilangläufer ist.
Einige Kilometer westlich von Sušice liegt der Ort Hradek. Das Schloss "Zamek Hradek" ist heute ein romantisches Hotel.
Geschichte
Die Legende berichtet, dass im Bereich von Schüttenhofen schon 790 eine Siedlung entstand. Im 12. Jahrhundert war die Stadt im Besitz der bayerischen Grafen von Luk und Bogen. Der böhmische Herzog Vladislav II. gab 1142 Schüttenhofen an das Kloster Windberg. So fiel die Stadt an den bayerischen Herzog Heinrich XIII. 1257 eroberte der böhmische König Přemysl Otakar II. das Gebiet um Schüttenhofen. Ab 1273 gehörten Stadt und Umland dann vertraglich gesichert zum Königreich Böhmen. Schüttenhofen wurde zur Königsstadt und stark befestigt. Die Stadt florierte dank der Goldwäsche an der Otava sowie die Lage am Goldenen Steig, über den der Handel mit bayerischen Städten abgewickelt wurde.
Im 16. Jahrhundert setzte sich die Reformation in der Stadt durch. Die nachfolgende Gegenreformation führte dazu, dass das Vermögen der Stadt zu großen Teilen eingezogen wurde. Um 1680 wütete die Pest in der Stadt. 1707 legte ein Brand weite Teile der Stadt in Schutt und Asche.
Ein wirtschaftlicher Aufschwung folgte im 19. Jahrhundert. Die Firma Solo nahm 1839 die Produktion von Zündhölzern auf und errang weltweite Bedeutung. Solo stellte 2008 die Produktion ein und Sušice verlor den wichtigsten Arbeitgeber.
Mehr über Sušice
Bildquelle:
Reisefieber
(Dezember in Goa, Indien)