Der Platz

Der Platz sollte zwar ausreichend groß, aber nicht zu riesig sein. Nach meiner Erfahrung lassen sich auf einer Fläche von etwa 20 x 40 m sehr viele Ideen umsetzen. Auch wenn sich die meisten Reiter über große Plätze freuen – bedenken Sie, dass Ihr Publikum auch etwas von der Veranstaltung sehen möchte. Auf einem großen Platz "verschwinden" viele Details. Von einer Pirouette oder einer Trail-Aufgabe in 60 m Entfernung haben die Zuschauer nichts. Außerdem wirkt eine Vorführung mit nur einem oder wenigen Pferden auf einem großen Platz meist etwas verloren.

Trennen Sie gegebenenfalls einen Teil des Platzes ab. Dabei muss es gar nicht unbedingt das häufig verwendete rot-weiße Flatterband sein. Wie wäre es mit einer Abgrenzung aus quaderförmigen Strohballen? Zum einen passen Strohballen sehr gut zu einer Pferdeveranstaltung und Sie vermeiden auf diese Weise den Eindruck einer provisorischen Baustelle. Zum anderen bilden die Ballen eine stabile und – vor allem für die Pferde – gut erkennbare Begrenzung.

Anders sieht es aus, wenn Sie über eine Tribüne verfügen. Von einer erhöhten Sitzposition aus können die Zuschauer auch eine größere Fläche problemlos überblicken. Außerdem kommen von oben betrachtet die Schaubilder einer Quadrille ganz anders zur Geltung.

Falls Sie nicht über eine feststehende Tribüne verfügen, überlegen Sie, wo das Publikum stehen oder sitzen soll – und teilen Sie dies rechtzeitig Ihren Teilnehmern mit, damit diese ihre Vorführungen entsprechend planen können. Es wäre doch sehr schade, wenn Ihr Publikum bei einer zirzensischen Vorstellung den Spanischen Schritt oder das Kompliment nur von hinten sehen kann oder der Einmarsch der großen Quadrille mit dem Rücken zum Publikum erfolgt.

Berücksichtigen Sie auch, dass vielleicht nicht jeder Zuschauer körperlich so fit ist, dass er das ganze Programm im Stehen genießen mag. Organisieren Sie so viele Sitzgelegenheiten wie möglich – kleine Strohballen, Bänke, Campingstühle etc. Falls Mitglieder ihre eigenen Gartenstühle zur Verfügung stellen, sollte sie diese an der Unterseite beschriften. So gibt es nach dem Abbau kein Durcheinander.

Wichtig – auch wenn ich Ihnen für Ihre Veranstaltungen immer das beste Wetter wünsche – denken Sie auch an eine Schlechtwettervariante.

Und auch das gehört dazu – haben Sie genügend saubere Sanitäranlagen am Veranstaltungsort?

Das Programm

Grundsätzlich gilt für ein Programm am Tag der offenen Tür – erlaubt ist, was gefällt. Nutzen Sie die Gelegenheit, um dem Publikum zu zeigen, wie abwechslungsreich der Pferdesport ist und wie viele Möglichkeiten Ihr Verein bietet. Werben Sie mit Ihrem Programm für die Beschäftigung mit Pferden und für Ihren Verein.

Damit das Programm für den Tag der offenen Tür wirklich durch die Vereinsmitglieder gestaltet wird, geben Sie allenfalls Anregungen, aber schreiben Sie Ihren Mitgliedern nicht vor, was gezeigt werden soll.

Die einfachste Variante ist ein Aushang am Schwarzen Brett des Vereins. Kündigen Sie den Tag der offenen Tür an und bitten Sie alle Mitglieder, die mitmachen möchten, sich in einer Liste einzutragen. Diese Variante bedeutet zwar wenig Aufwand, ist allerdings meistens auch nicht sehr ergiebig. Gehen Sie stattdessen persönlich auf die Pferdebesitzer zu. Manchen ist gar nicht bewusst, dass sich andere Menschen für ihre Arbeit mit dem Pferd interessieren könnten. Anderen fehlt es einfach nur an ein bisschen Selbstvertrauen. Diese Pferdebesitzer reagieren auf einen Aushang meistens gar nicht. Durch ein persönliches Gespräch lassen sie sich dagegen oft motivieren, an einer bunten Veranstaltung mitzuwirken.

Tag der offenen Tür (Bild: eigene)

Sprechen Sie auch gezielt die jeweiligen Reitlehrer an. Ihre Reitschüler werden begeistert sein, in einer kleinen Schulpferde-Quadrille ihr Können zu zeigen. Vielleicht trainieren bei Ihnen Voltigierer. Diese Gruppen stellen oft sehr schöne Vorführungen auf die Beine. In Ihrem Stall gibt es eine Gruppe begeisterter Spring- oder Westernreiter? Ein Pferdebesitzer fährt Kutsche? Zwei andere haben ihren Pferden lustige Tricks beigebracht? Stellen Sie Ihren Tag der offenen Tür doch unter ein besonderes Thema. Ein paar Ideen und konkrete Vorschläge für einen Tag zum Thema "Zirkus" finden Sie in diesem Artikel.

Falls in Ihrem Programm einige Pferde oder Reiter mehrmals auftreten, achten Sie bei der Reihenfolge der einzelnen Programmpunkte darauf, dass die Reiter sich in Ruhe auf die jeweilige Darbietung vorbereiten können und die Pferde ausreichend Pausen haben.

Ihr Programm sollte nicht länger als anderthalb Stunden dauern. Falls Sie einfach so viele tolle Mitstreiter mit so vielen tollen Ideen haben, dass die Zeit nicht ausreicht, teilen Sie das Programm. Machen Sie nach etwa einer Stunde eine größere Pause, in der die Zuschauer sich am Grill oder Kuchenbuffet stärken können und bieten Sie für Kinder Ponyreiten an.

Ponyreiten (Bild: eigene)

Auch für Hofführungen ist eine längere Pause ideal. Zeigen Sie Ihren Besuchern, die – natürlich auf Hochglanz gebrachten – Ställe und die großzügigen Koppeln. Erklären Sie, welche Arbeiten rund um das Pferd anfallen und wie diese Arbeiten bei Ihnen organisiert sind.

Präsentieren Sie das Vereinshaus mit seinem Aufenthaltsraum. Gerade jüngere Kinder werden häufig von ihren Eltern zum Reitunterricht begleitet. Wenn Eltern wissen, dass Sie im Winter nicht frierend in der Reithalle auf ihr Kind warten müssen, sondern im geheizten Aufenthaltsraum ein Buch lesen oder mit anderen Eltern plaudern können, bringen sie ihr Kind sicher auch in der kalten Jahreszeit gern zum Reitstall.

Weiter geht es im zweiten Teil mit Anregungen und Tipps zur Verpflegung, den Helfern und der Frage, wie Sie Ihre Veranstaltung bekannt machen können.

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