Teil 1 -

 

Universität: Leibniz Universität Hannover (LUH)

Studiengang: Sozialwissenschaften

Abschluss: Bachelor of Arts (BA)

Modul: Einführung in die Sozialpsychologie

Seminar: Subjekttheoretische Sozialisationstheorien im Vergleich

Art: Essay als Studienleistung

Teil 1

Der Volksmund wiederholt, was ebenso in der Mehrheit der Ratgeberliteratur zur Jobsuche und zu Bewerbungen gepredigt wird: "Es gibt keine zweite Chance, um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen." In kaum einer Alltagssituation des menschlichen Zusammenlebens werden die Grundgedanken Erving Goffmans Werkes "Wir alle spielen Theater" sichtbarer als in einem Vorstellungsgespräch zwischen dem Bewerber um eine freie Stelle und dem möglichen zukünftigen Arbeitgeber. Es bedarf keiner gründlichen Erklärung, wer in dieser Situation darum bemüht ist, seine vorher akribisch einstudierte Rolle bestmöglich zu spielen, dadurch sein Publikum zu überzeugen, mit der Absicht, seine Arbeitskraft zu guten Konditionen verkaufen zu können.

In diesen Alltagssituationen, in denen sich interagierende Personen von Angesicht zu Angesicht begegnen, spielt jeder seine Rolle. Demzufolge wird nicht nur der Bewerber versuchen, die Rolle einer Person zu spielen, die für den angebotenen Job bestmöglich geeignet ist. Sondern auch die anwesenden Personalentscheider auf der Unternehmerseite werden ihre jeweilige Rolle einer Führungspersönlichkeit im mittleren Management zu erfüllen wissen.

Erving Goffmans Werk "The Presentation of Self in Every-day Life" wurde im Jahre 1956 unter dem Titel "Wir alle spielen Theater – Die Selbstdarstellung im Alltag" in Deutschland veröffentlicht. Über 50 Jahre sind seitdem vergangen. Allein dieser Umstand wirft die Fragen auf: Ist noch etwas dran an den in diesem Werk enthaltenen Aussagen? Sind die aufgezeigten Schemata lediglich für die Menschen zutreffend, die 1956 lebten und für heutige und zukünftige Generationen überholt? Welche Veränderungen sind geschehen, die Einfluss auf die Interaktionen der Menschen haben? Auf welchen Ebenen sollten Anpassungen an derzeitige Umstände erfolgen? Ist das Theater noch eine zeitgemäße Verbildlichung?

 

Weiter geht es mit Teil 2

textpressi, am 05.04.2010
1 Kommentar Melde Dich an, um einen Kommentar zu schreiben.


Bildquelle:
Reisefieber (Wo kann man Tourismus studieren?)
TH Aschaffenburg (Studierende und Unternehmen knüpfen Kontakte)

Laden ...
Fehler!