Daran, dass die Terminator-Serie einen kreativen Neustart benötigt, herrscht unter Fans ohnehin kaum ein Zweifel. Nachdem der Kanadier James Cameron mit "The Terminator" und der Fortsetzung "Terminator 2 – Tag der Abrechnung" zwei der beliebtesten Science-Fiction-Filme der jüngeren Vergangenheit produziert hatte, trat Jonathan Mostow ein schweres Erbe an. Sein 2003 in den Kinos angelaufenes Sequel "Terminator 3 – Rebellion der Maschinen" enttäuschte schwer, knüpfte jedoch an den kommerziellen Erfolg des zweiten Teils (erfolgreichster Film des Jahres 1991) an, was unweigerlich zu einer weiteren Fortsetzung führen sollte.

Enttäuschende Terminator-Sequels

Wer Mostows Sequel als Tiefpunkt der Serie angesehen hatte, sollte sich sechs Jahre später von "Terminator: Die Erlösung" eines Besseren belehren lassen: Regisseur McG (eigentlicher Name Joseph McGinty Nichol), dessen "Erfolgsbilanz" zwei erbärmliche "3 Engel für Charlie"-Filme umfasste, manövrierte die Science-Fiction-Saga endgültig ins Aus. Die Mischung aus "Mad Max" und "Transformers" reüssierte an den Kinokassen, stieß aber die meisten Fans vor den Kopf.

Dabei hatte die Prämisse des Filmes noch Anlass für Hoffnungen gegeben: "Terminator: Die Erlösung" sollte der erste in der Zukunft angesiedelte und somit den verzweifelten Kampf der letzten menschlichen Überlebenden gegen die Maschinen zeigende Terminator-Film werden. Was in der Theorie spannend klang, erwies sich in der Praxis als kreativer Knallfrosch, eingedenk eines unfreiwillig komischen Pseudo-Schwarzenegger-Auftritts in Form eines digitalen Stunt-Doubles.

Daraus haben die Filmstudios Paramount Pictures, Annapurna Pictures und Skydance Production offenbar die Konsequenz gezogen, der Serie einen Reboot zu verpassen. Eine zunächst vielleicht befremdliche, dennoch verständliche Entscheidung.

Reboot analog zu Batman

Zum einen hatte das Reboot der Batman-Comicverfilmungen nach dem – übrigens mit Arnold Schwarzenegger in der Rolle des Antagonisten – von der Kritik zerrissenen "Batman & Robin" zu neuem Interesse am Superhelden geführt und vorexerziert, wie eine frische Regie- und Story-Linie einer ausgelutschten Serie neue Impulse verleihen kann.

Zum anderen liegt es auf der Hand, dass die einst innovative Terminator-Reihe dringend einen neuen kreativen Input benötigt. Galten der Original-"Terminator" und die Fortsetzung  "Terminator 2 – Tag der Abrechnung"  noch als seltene Vertreter düsterer Science-Fiction-Stoffe, so verankerten sich seither zahlreiche Genre-Streifen wie "Matrix", "Gattaca" oder "12 Monkeys"  fix im kulturellen Kanon dystopischer Science Fiction.

Terminator gegen Stalinator?

Wenngleich noch sehr wenig über den Inhalt bekannt ist, soll der Reboot in Form einer eigenständigen Trilogie – ähnlich "Batman" unter der Ägide von Christopher Nolan – erfolgen und der erste Teil im Juni 2015 anlaufen. Heißestes Gerücht derzeit: Diesmal sollen weder Sarah Connor, noch ihr Sohn John Connor Zielobjekte eines Terminators darstellen, sondern Sarah Connors Eltern (oder Großeltern?), was die Serie zurück in die 50er oder gar 40er Jahre des 20. Jahrhunderts führen könnte.

Auf den ersten Blick klingt das grotesk, könnte aber durch die historische Komponente tatsächlich den dringend benötigten kreativen Kick erfahren. Beispielsweise könnte ein Terminator in die 40er oder 50er Jahre zurückgeschickt werden, um eine alternative Zeitlinie zu korrigieren, in der die Achsenmächte den Zweiten Weltkrieg gewonnen oder die Kommunisten den Westen besiegt hätten.

Terminator ohne Arnold Schwarzenegger?

Ob Arnold Schwarzenegger erneut als – guter oder böser – Terminator zur Verfügung stehen wird, ist offen. Naturgemäß bekundete der ehemalige Gouverneur von Kalifornien sein Interesse an einer Rolle. Freilich: Sollte der Starttermin des fünften Terminator-Teils tatsächlich Juni 2015 lauten, wäre die steirische Eiche zu diesem Zeitpunkt bereits in seinen späten 60ern und somit kaum noch glaubwürdig als unaufhaltsamer Cyborg.

So schmerzlich es deshalb für Terminator-Fans auch wäre: Ein Verzicht auf Arnold Schwarzenegger als Terminator wäre nur die logische Konsequenz seines Alters, was natürlich nicht gegen ein Cameo als menschliche Figur spräche. Als heißester Kandidat für eine der Hauptrollen gilt "The Rock" Dwayne Johnson. 2014 sollen die Dreharbeiten beginnen – und naturgemäß die Gerüchteküche köcheln!

Denn trotz zweier misslungener Fortsetzungen zählt die Terminator-Reihe nach wie vor zu den beliebtesten klassischen Science-Fiction-Stoffen und könnte durch einen Reboot vielleicht zu den alten Stärken zurückfinden, die da lauten: Gute Story, interessante Charaktere und düstere Atmosphäre! Ob sich die Hoffnungen von Terminator-Fans erfüllen, wird sich zeigen. Derweil hilft ein Griff ins blu-ray-Regal, um zum x-ten Male "Terminator" und die grandiose Fortsetzung  "Terminator 2 – Tag der Abrechnung" zu genießen. Und wer viel Sinn für schrägen Humor hat, wird sich mit dieser Terminator-Parodie von MadTV bestens amüsieren!

Terminator-Reboot: Top oder Flop?
Laden ...
Fehler!