Zwei verbreitete Formen von Demenz

Etwa 70 bis 80 Prozent aller Demenzkranken leiden an Alzheimer oder vaskulärer Demenz. Die vaskuläre Demenz liegt bei jedem fünften Demenzpatienten vor. Ursache dafür sind Durchblutungsstörungen. Die ersten Anzeichen dieser beiden Krankheitsformen werden oft verwechselt: Der Alzheimer-Patient vergisst vieles, was dem Patient mit vaskulärer Demenz erst einmal nicht sonderlich schwer fällt. Der Patient mit vaskulärer Demenz dagegen wirkt insgesamt verwirrt, hat Schwierigkeiten damit in Zusammenhängen zu reden, kann nur noch schwer aufmerksam zuhören und verliert leicht die Orientierung. Lautet die ärztliche Diagnose Demenz, gilt es, den Verlauf der Krankheit möglichst lange hinauszuzögern.

Behandlung bei Alzheimer

Bei Alzheimer ist eine Verlangsamung des Krankheitsverlaufs möglich durch die Verschreibung von bestimmten Wirkstoffen gegen Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen. Außerdem können Mittel gegen Depressionen helfen – sei es, weil sich beim Patienten eine depressive Reaktion auf die Diagnose einstellt oder weil der mit der Krankheit einhergehende Verlust der Nervenzellen für Depressionen sorgt. Die medikamentöse Behandlung kann durch weitere Maßnahmen wie kognitives Training oder Verhaltenstherapie unterstützt werden.

Behandlung bei vaskulärer Demenz

Die vaskuläre Demenz wird durch Durchblutungsstörungen verursacht, die in kleinen Schlaganfällen münden. Je nach Stärke der kleinen Schlaganfälle wird der Verlauf der Demenz bestimmt. Werden die Hirnschläge erkannt, können diese entsprechend behandelt werden. Sehr gefährlich sind dagegen Hirnschläge, die unbemerkt bleiben, da sie nur sehr klein ausfallen. Bei einer Behandlung müssen also zunächst die Risikofaktoren vermindert werden. So müssen Blutdruck-, Blutzucker- und Blutfettwerte stimmen, um das Risiko weiterer Hirnschläge zu senken. Neben den Medikamenten, die der Arzt verschreibt, um diese Risikofaktoren zu verändern, muss der Erkrankte auch seinen Lebenswandel umstellen. Bei der Ernährung sollte fettes Essen vermieden werden, Zigaretten sind gänzlich tabu.

Sehr gefährlich wird es, wenn die Symptome der Demenz als Symptome des Alters abgetan werden. Sich auch im Alter gründlich untersuchen zu lassen und alle aufkommenden Symptome anzusprechen ist demnach sehr wichtig.

Rechtzeitig an Vorsorge und Vollmachten denken!

Neben der Durchführung der medizinischen Therapie sind wichtige persönliche Entscheidungen unumgänglich. Wie lange kann der Erkrankte noch in den eigenen vier Wänden wohnen, wie lange können sich die Angehörigen um ihn kümmern? Ab wann muss eine Tageshilfe in Anspruch genommen werden? Wann ist ein Pflegeheim unumgänglich? Und was kostet das alles? Im Idealfall wurde rechtzeitig eine private Pflegevorsorge abgeschlossen, um die Lücke zwischen staatlicher Unterstützung und den tatsächlichen Kosten abzudecken. Ebenso wichtig ist es – gerade bei einer nicht therapiebaren Erkrankung wie Demenz – beizeiten über eine Patientenvollmacht und eine Vorsorgevollmacht nachzudenken. Mehr zu den Themen Pflegevorsorge, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht erfahren Sie im Internet unter www.im-alter-sorglos.de.

Autor seit 12 Jahren
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