Wasser als Geschäftsmodell finde ich sehr bedenklich! Das Interesse der Allgemeinheit muss gewahrt werden.

Wir haben in Deutschland also Tafelwasser, Mineralwasser und Heilwasser. An die beiden Letzteren werden hohe Anforderungen gestellt und sie werden regelmäßig in Labors auf ihre Mineralisation getestet. Tafelwasser dagegen muss nur rein sein. Besondere Anforderungen gibt es nicht. Nun ist unser Leitungswasser eines der meist geprüften Lebensmittel und wirklich bedenkenlos zu genießen, wenn denn die Leitungen nicht veraltet und aus Blei sind. Natürlich gibt es auch da Unterschiede. Es gibt weiches Wasser und sehr kalkhaltiges. Wir alle kennen die Probleme mit unseren Waschmaschinen. Wer aus einem Stausee Wasser bezieht, ist natürlich besser dran, als Leute die Uferfiltrate aus großen Flüssen in der Leitung haben. Aber da nun mal das einzige Getränk, was unser Körper wirklich benötigt, Wasser ist, sind wir darauf angewiesen. Viele sagen, der Zugang zu Trink-Wasser ist ein Grundrecht aller Menschen. Weltweit sterben laut WHO 4000 Menschen durch verunreinigtes Trinkwasser täglich! Und dann kommen einige und machen damit Geschäfte. Diese Leute sind ausschließlich an Profit interessiert. Ich habe bereits einen Artikel über einen gewissen Konzern, der in die Kritik geriet, geschrieben. Solange jeder Mensch für erschwingliches Geld Zugang zu Trinkwasser hat, bleibt es jedem selbst überlassen, teure Alternativen zu wählen. Discounter bieten Tafelwasser schon für wenige Cent an. Andere nutzen gewissen Situationen aus.

 

 

Manche Geschäftsideen sind für die Katz! Till Schweiger bekommt Gegenwind von der Presse.

Nun hat auch unser schönster, größter, erfolgreichster und beliebtester Schauspieler und Filmemacher und Schwarm aller Frauen ob groß oder klein Till Schweiger ein Imageproblem. In seinem Hamburger Nobelrestaurant bietet er den Liter Wasser laut Presse für 4,20 € an. Selbst wenn er in einer Metropole im Einkauf (an der Leitung) 10,-- € samt allen Gebühren bezahlen würde, erwirtschaftet er damit immerhin 4200,-- €. So eine Gewinnspanne ist selbst für Nobel-Schuppen ungewöhnlich hoch. Die sogenannte Warenverprobung (Spanne zwischen Einkauf und Verkauf) liegt je nach Kaufkraft in der Gastronomie zwischen 100 und 500 %. Wucher liegt hier aber nicht vor, denn dazu müsst der gute Till die Notlage und Unerfahrenheit seiner Kunden ausnutzen. Natürlich gibt es große Preisunterschiede je nachdem, was sonst noch so geboten wird. Beim Stangel-Wirt (da wo leicht bekleidete Damen Turnübungen an Feuerwehrstangen vorführen) erwartet man höhere Preise. Da wird aber eher weniger Wasser konsumiert. In Diskotheken mit "Pilleneinwurf" ist die Nachfrage nach H²O wegen des trockenen Halses (habe ich mir sagen lassen) etwas höher und die Preise auch. Das nehmen die Kunden dann in Kauf.

 

Wasser - unser wichtigstes Lebensmittel!

Jedes Geschäft muss verdienen, aber man sollte es auch nicht übertreiben. Etwas Sensibilität hat noch keinem geschadet.

Es gibt nicht wenige Prominente, die als sogenanntes zweites Standbein etwas in der Gastronomie versuchen. Da ist es in der Regel dann auch immer etwas teurer wegen des Promi-Bonuses. Wer da hingeht, hat es dann auch nicht besser verdient. Wenn sich jemand besser fühlt, weil er Herrn Schweiger die Taschen füllt, dem sei es gegönnt. Mein Motto lautet, eine Wildsau bleibt eine Wildsau, auch wenn sie sich an einer Eiche schubbert. Wobei ich persönlich Herrn Schweiger nicht mit einer deutschen Eiche vergleichen möchte. Ich bevorzuge Gastronomie, wo der Künstler Koch genannt wird und diesen Beruf gelernt hat. In Frankreich bekommt der Gast ohne zu fragen eine Karaffe Wasser oder Eiswasser kostenlos gereicht. Gerade in der Haut-Cuisine ist es üblich, die Geschmacksnerven nach jedem Gang mittels geschmackloser Flüssigkeit zu neutralisieren, damit sich neue Aromen frei und frisch im Gaumen entfalten können. Gastronomen, die ihre Kunden durch Können und nicht durch Prominenz verzaubern, sind jedenfalls meine Helden. Zu meiner Zeit in der Gastronomie war es gesetzlich vorgeschrieben, einem Durstigen oder jemandem, der Medikamente einnahm, kostenlos ein Glas Wasser zu reichen. Bei uns verkehrten damals auch viele Prominente, die Sympathischen zeichneten sich dadurch aus, dass sie sich wie Otto-Normalbürger verhielten.

Herrn Schweiger kann ich natürlich nicht das Wasser reichen, was auch ehrlich gesagt zu keiner Zeit meine Absicht war. Aber es gibt ein Sprichwort: Wer hoch fliegt, stürzt irgendwann tief. Das nennt man den Ikarus-Efekt!

Zu diesem Artikel wurde ich durch unseren Admin Hans angeregt. Ich denke, der wird auch kein Wasser beim Till (Eulenspiegel?) genießen!

Autor seit 12 Jahren
315 Seiten
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