Piri-Piri ist sehr beliebt in Portugal

Sehr bekannt ist das "Frango Piri-Piri", Grillhühnchen eingerieben mit feuriger, am besten selbst gemachter Piri-Piri Sauce und dann knusprig gegrillt oder gebraten. Als wir vor über 25 Jahren in Portugal ankamen und wirklich noch kein einziges Wort portugiesisch sprachen, kam uns die Idee, dass Grillhühnchen im Restaurant "Piri- Piri" heißen müsste, soweit verbreitet ist diese Art der Zubereitung. Es hat unseren damaligen Sprachkenntnissen nicht geholfen, als wir in einem typisch portugiesischen Restaurant "Piri-Piri" bestellten und tatsächlich ein Grillhuhn bekamen. Danach waren wir restlos überzeugt davon, zu wissen, was "gegrilltes Hühnchen" heißt.

Wer keine Chili Sauce oder kein Chili Öl selbst machen möchte, muss nur in den nächsten Supermarkt gehen, denn so klein dieser auch sein möge, fertige scharfe Produkte wird es hier sicherlich zu kaufen geben. Und nicht nur das, mittlerweile gibt es viele verschiedene Sorten, von verschiedenen Herstellern und auf verschiedene Weise zubereitet, sogar Streichkäse mit Piri-Piri ist auf dem Markt. Und die scharfe Chouriço (portugiesische Paprikawurst) gibt es schon seit längerer Zeit sogar im deutschen Discounter in Portugal.

 

Chilis sind gesund

Chilis und damit auch Chilisoßen haben verschiedene positive Nebeneffekte und sollten am besten regelmäßig konsumiert werden. Sie wirken entzündungshemmend und schmerzstillend und helfen bei Migräne. Man denke auch an die Wärmepflaster mit Chili, die es im Handel gibt und die bei muskulären Verspannungen eingesetzt werden. Chilis verfügen außerdem über viel Vitamin A, E und C, Folsäure, Zink und Kalium. Das in Chilis enthaltene Capsicain setzt Endorphine frei, körpereigene Morphine. Umso mehr Chillischoten gegessen werden, umso mehr Endorphine werden produziert, die wiederum bei Schmerzen helfen.

Wer gerne scharf isst oder den Anblick der roten, reifen und grünen, unreifen Chilischoten am Strauch liebt und sich nur etwas bemüht, wird mit Sicherheit bald eine reiche Ernte haben. Chilipflanzen lieben Wärme und volle Sonneneinstrahlung und müssen nur selten gegossen werden. Wem Piri-Piri-Schoten zu langweilig sind, der kann natürlich genauso einfach andere Arten von Capsicum anbauen und bekommt dann verschiedene Formen und Farben, aber eben noch mehr reife, erntefertige Schoten.

Und spätestens dann stellt sich vermutlich die Frage: "Was kann ich damit machen?"

Wie können Chilis haltbar gemacht werden?

  • sie können getrocknet werden: größere Chilischoten werden dazu aufgefädelt und 2-3 Wochen an einen trockenen warmen Ort gehängt. Kleinere Schoten wie Piri-Piri kann man einfach in einer flachen Schüssel in die Sonne stellen oder noch besser in Sieben trocknen.
  • Chilis lassen sich auch gut portionsweise einfrieren und können bei Bedarf wie frisch verwendet werden.
  • in etwas Olivenöl eingelegt, erhält man scharfes Öl für die Küche, das Öl kann übrigens beliebig oft nachgegossen werden, die Chilis machen es haltbar
  • und dann gibt es natürlich noch die beliebte Piri-Piri Soße (molho), die auf verschiedene Arten selbst gemacht werden kann.

Einige Rezepte für diese Soße gibt es jetzt.

Portugiesische Rezepte für und mit Piri-Piri-Schoten

Hausgemachte Soße mit Whisky oder Knoblauch

Es werden getrocknete Piri-Piri-Schoten oder andere Chilischoten verwendet. 

Zutaten für eine scharfe Soße mit Whisky: Getrocknete Chilischoten, Olivenöl, Whisky und Glasbehälter mit Schraubverschluß. Zubereitung: Schneide die getrockneten Chilis in der Mitte durch und fülle sie zu einem Viertel in ein Glas mit Schraubverschluß, dann die Hälfte des Glases mit Whisky auffüllen und anschließend mit Olivenöl bis zum Rand vollmachen. Das Glas oder die Flasche zuschrauben und den Inhalt einige Minuten lang schütteln; an einem trocknen und kühlen Ort aufbewahren, bis das Olivenöl anfängt sich dunkel zu färben. Bevor man das Piri-Piri verwendet, nochmals gut schütteln, damit sich Whisky und Olivenöl mischen.

Zutaten für eine scharfe Soße mit Knoblauch: Getrocknete Chilischoten, Olivenöl, Knoblauch und Gläser mit Schraubverschluß.
Zubereitung: in einen tiefen Topf genügend Olivenöl gießen, um die Gläser auffüllen zu können und dann die Chilischoten und mehrere geschälte, in große Stücke geschnittene Knoblauchzehen dazugeben. Auf kleiner Flamme erhitzen und 5 Minuten lang köcheln lassen. Dann vom Ofen nehmen und auf Raumtemperatur abkühlen lassen. Die Knoblauchzehen herausfischen und das Olivenöl zusammen mit den Chilischoten in Flaschen abfüllen.

Ein anderes Rezept für selbstgemachte Piri-Piri-Sauce (molho de Piri Piri)

Piri-Piri darf eigentlich in keinem port. Haushalt fehlen und wieviel man davon verwendet, kommt ganz darauf an, wie scharf man essen möchte. Zutaten: Olivenöl, getrocknetes Piri-Piri, rote Malaguetas (es können auch grüne verwendet werden), Lorbeerblätter, mehrere Knoblauchzehen, Whisky und Zitrone. Zubereitung: zuerst die Piri-Piri, die Malaguetas und die Knoblauchzehen sorgfältig mit einem Messer klein schneiden, die Lorbeerblätter zerstoßen und alles zusammen in ein verschließbares Glas geben. Es sollte ein Viertel Inhalt ergeben. Aufgefüllt wird mit dem Saft einer Zitrone, Olivenöl und Whisky. Das Verhältnis Olivenöl zu Whisky kann jeder für sich selbst bestimmen, je nach Geschmack. Das Gleiche gilt übrigens auch dafür, ob man die Samen der Malaguetas mit verwendet oder vorher entfernt (dann wird alles weniger scharf). Die so vorbereiteten Gläser werden mit einem Schraubdeckel verschlossen und an einem dunklen Ort aufbewahrt. Später - vor der Verwendung - kann der Glasinhalt übrigens noch durchgemixt werden, um intensiver zu schmecken. Normalerweise ist anfangs die Schärfe intensiver und mildert sich im Laufe der Lagerungszeit ab.

Eine weitere Art, frische Piri-Piri zu konservieren und scharfe Soße herzustellen

Zutaten: frische Piri-Piri-Schoten mit oder ohne Samen, 7 Teile Wasser, 1,5 Teile Alkohol (Schnaps oder Wodka oder Whisky), 1 Teil Essig, 0,5 Teile Speiseöl, Salz Zubereitung: am besten mit Handschuhen arbeiten, die Chilischoten halbieren und wer es weniger scharf haben möchte, entfernt die Kerne ganz oder teilweise. Die Schoten in einen Topf füllen. In einem anderen Topf das Wasser mit dem Essig mischen, aufkochen lassen und mit Salz sättigen. Man kann z.B. solange grobes Salz in das kochende Essigwasser einstreuen, bis es sich nicht mehr auflöst. Danach die vorbereiteten Piri-Piris mit der Mischung übergiessen und zwar so viel, dass die Chilistücke nicht völlig bedeckt sind; alles abkühlen lassen. Das Speiseöl dazu gießen und alles mit einem Zauberstab glatt rühren. Zum Schluß den Alkohol dazu geben und unterrühren und die fertige Mischung in Glasbehälter abfüllen.So sind die Piri-Piri Schoten bis zu 2 Jahre haltbar und können immer für feurige Würze am Tisch sorgen.

Übrigens: Piri-Piri verstärkt ähnlich wie Salz den Geschmack und sollte nicht anstelle von Pfeffer genommen werden, wenn ein Rezept Pfeffer als Würzzutat angibt.

Ein afrikanisches Rezept für Piri Piri Soße Jindungo

Frische oder getrocknete rote Piri Piri-Schoten in etwas kaltes Wasser geben, einige Minuten lang kochen lassen und mit einem Zauberstab vermixen. Da es ein Mus ergeben soll, darf natürlich nicht zu viel Wasser verwendet werden. In einem kleinen Topf dieses Chilimus zusammen mit Speiseöl, kleingeschnittener Zwiebel und kleingehackten frischen Knoblauch anrösten und dann mit etwas Gemüsebrühe aufgießen. Abkühlen lassen und in kleine Flaschen abfüllen.

Rezept für Garnelen mit Piri Piri

Zutaten: 4 bis 6 mittelgroße Garnelen, 3 Knoblauchzehen, 3 Piri Piri-Schoten, 1 Suppenbrühwürfel, 2 EL Olivenöl, 0,33 l Bier Zubereitung: den Ofen auf 220 Grad vorheizen. Die Garnelen gut waschen, am Bauch öffnen und putzen, die Köpfe dabei dran lassen, in eine Backofenform legen. Die kleingeschnittenen Knoblauchzehen und die kleingeschnittenen Chilischoten zusammen mit dem Suppenbrühwürfel und etwas Olivenöl zu einer homogenen Paste vermischen. Die Garnelen mit dieser Paste gut bedecken, etwas Bier angießen und für 15-20 Minuten im Ofen braten, bis sich die Schale rot geworden ist.

sally, am 17.01.2019
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Bildquelle:
Sabine Kranich (Kräutertees aus mediterranen Pflanzen)
Sabine Kranich (Traditionelle Rezepte aus Portugal)
a.sansone (Paprika, Pfefferoni und Chili - Verteidigungskünstler im Gemüseregal)

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