"Transformers - Die Rache": Viel Lärm ums Nichts
In Teil 2 der Transformers-Saga fährt Michael Bay ("Armageddon", "Bad Boys") schärfste Geschütze auf: Mehr Transformers, mehr Action, mehr sexy Megan Fox.Sam (Shia LaBeouf) wird flügge und möchte wie normale junge Erwachsene auch aufs College gehen. Doch die bösen Decepticons machen ihm einen dicken Strich durch die Rechnung: Nur knapp entkommt er einem hinterhältigen Mordanschlag und ist fortan gemeinsam mit Freundin Mikaela (Megan Fox) und dem durchgeknallten Studenten Leo (Ramon Rodriguez) auf der Flucht vor den mörderischen Schergen der Roboter.
Denn ausgerechnet in Sams Verstand verbirgt sich jene entscheidende Information, die den Decepticons dabei helfen könnte, die Erde in Besitz zu nehmen. Eine gewaltige Schlacht zwischen den Autobots auf Seiten der Menschheit und den Widersachern entbrennt …
Rabiate Roboter-Rambos
Wer sich in einen Blockbuster von Michael Bay begibt sollte wissen, was ihn erwartet: Action, massive Werbung für die US-Armee und ein Alibi-Plot, der wenig Kopfzerbrechen bereitet. In "Transformers – Die Rache" treibt der Kalifornier sein Erfolgsrezept auf die Spitze: Rund zweieinhalb Stunden lang detoniert fast unaufhörlich irgendetwas, ringen Roboter-Kolosse miteinander oder stürzen Gebäude ein.
Dem Zuschauer gönnt Bay nur wenige Atempausen, die er vor allem mit zweierlei füllt: Mäßig interessanten Dialogen, die lediglich dazu dienen, dem Publikum Informationshäppchen zu verabreichen, sowie die Bebilderung möglichst lasziver Posen von Megan Fox, die mitunter in Zeitlupe präsentiert werden, um das vornehmlich männliche Publikum zu erfreuen.
Geradezu peinlich ist der infantil-schlichte "Humor" Michael Bays: Wenn sich ein Roboter an Mikaelas Bein verlustiert oder ein Roboter einen Fallschirm furzt, stellt sich rasch der Verdacht ein, dass man als Zuschauer sehr unsanft auf den Arm genommen wird.
Schnellschuss fürs Popcorn-Kino
Auf einen spannenden Plot, witzige Dialoge oder Charakterisierungen der Figuren darf man dabei erwartungsgemäß nicht hoffen: Sämtliche Energien für den Film wurden in den grandiosen Spezialeffekten gebündelt. "Transformers – Die Rache" ist eine beeindruckende Leistungsschau dessen, was heutzutage dank modernster Computertechnologie möglich ist.
Der Versuch, eine mitreißende Geschichte zu erzählen, die von den Effekten aufpoliert wird, wird nicht unternommen, im Gegenteil: Die hanebüchene Rahmenhandlung dient als notdürftige Fassade für mehr als zwei Stunden Materialschlacht der Sonderklasse. Was auf der Leinwand kracht, dröhnt, aufblitzt und explodiert ist nicht weniger als das bislang aufwändigste Actionwerk, das jemals in den Kinosälen für offene Münder sorgte.
Irgendeinen nachhaltigen Eindruck hinterlässt "Transformers – Die Rache" jedoch nicht: Schon mit dem nächsten Blockbuster der Kategorie "mehr Krach, mehr Action, mehr Nichts an Handlung" wird er überholt erscheinen und der Vergessenheit anheim fallen. Eben ein Schnellschuss für den raschen Erfolg.
Seelenloses CGI-Gewitter
Was sich auf der Leinwand ereignet, spielt ohnehin keine Rolle: Die menschlichen Figuren sind austauschbar und komplett uninteressant. Dementsprechend rollt die Handlung die gesamte Laufzeit über wie auf Schienen von einem Kampf zum nächsten, von einer Zerstörungsorgie zu einer weiteren. Anders als etwa in den ersten beiden "Terminator"-Filmen tragen die Spezialeffekte nicht mehr zur Handlung bei, sondern sind die Handlung.
Wem dies genügt, der findet in "Transformers – Die Rache" den idealen Sommerfilm.
Bildquelle:
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(Transformers 3: Michael Bays neuer Schrottbuster)