Die Entwicklung einer narzisstischen PKS

Werden wir in unserer Kindheit mit Ablehnung, fehlender Liebe und Zuwendung, sowie emotionaler Kälte bestraft, entwickeln wir Schutzbarrieren. Diese können sich auf zwei verschiedene Arten ausprägen. Einige Menschen ziehen sich immer mehr körperlich und seelisch aus dem Leben zurück. Sie verschließen sich vor anderen, werden ängstlich und depressiv. Der Narzisst wiederum entwickelt Strategien um die benötigte Zuwendung und Aufmerksamkeit zu erlangen und sich gut zu fühlen. Obwohl jedoch die Grenze zwischen narzisstischen Wesenszügen und einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung fließend sind, zeigt sich hier der Beginn einer gestörten Persönlichkeit.

Der Narzisst als Person

Um die Aufmerksamkeit auf sich zu richten, lassen sich Menschen erstaunliches einfallen. Sie glänzen mit sehr guten schulischen oder beruflichen Leistungen und verausgaben sich seelisch und körperlich um eine hohe Position zu erlangen in der sie hervorstechen. Ehrgeiz, Risikobereitschaft, Fleiß, Motivation und Robustheit zeichnen den Narzissten aus. Sie sind sehr redegewandt, selbstsicher und humorvoll. Diese positiven Eigenschaften werden nach Außen den Mitmenschen präsentiert; sie dienen als Fassade.

In Wirklichkeit sind sie jedoch seelisch sehr labil, verunsichert und ängstlich. Sie haben große Angst vor Niederlagen und Rückschlägen und der damit, wie sie denken, verbundenen Ablehnung ihrer Mitmenschen. Werden ihre Schwächen aufgedeckt flüchten sie in den Angriff und reagieren mit Ablehnung, Hass oder Aggressivität.

Der Besuch bei einem Therapeuten ist für den Narzissten eher die Ausnahme. Eine Störung nimmt er selbst nicht wahr. Erst wenn er aufgrund seines Verhaltens seine Beziehung oder den Job verloren hat und damit in einer schweren Krise landet sucht er sich professionelle Hilfe.

Die Entstehung einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung, welche erstmals 1914 von dem Psychologen Professor Dr. Sigmund Freud beschrieben wurde, liegt also in unserer Erziehung in der frühen Kindheit verborgen.

5 Grundbedürfnisse der menschlichen Entwicklung (nach Pesso)

In den 60er Jahren entwickelte Albert Pesso zusammen mit seiner Frau 5 grundlegende Entwicklungsbedürfnisse des Menschen, welche für ein gesundes emotionales und körperliches Aufwachsen des Kindes erfüllt werden sollten.

 

  1. Uranfänglicher Platz: Eine liebevolle Verbundenheit der Eltern mit dem Kind ist vorhanden. Es hat seinen Platz in der Familie erhalten.
  2. (emotionale) Nahrung: Anerkennung und Wertschätzung führen zu einem guten Selbstwertgefühl.
  3. Unterstützung: Durch körperliche Nähe in der frühen Kindheit entwickelt es Vertrauen und sichere Bewegungsfähigkeit.
  4. Schutz: Gefühle wie Geborgenheit und Sicherheit entstehen.
  5. Grenzen: Durch das Kennenlernen von eigenen körperlichen und emotionalen Grenzen erfährt das Kind Vertrauen und Achtung in sich selbst und in andere.

 

Werden diese Grundbedürfnisse von den Eltern und Erziehern nicht beachtet können sich Persönlichkeiten mit einem gestörten Selbstwertgefühl entwickeln. Ausgeprägte Erkrankungen die entstehen könnten, wären unter anderem die paranoide, dissoziale, ängstliche oder passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung.

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