Die relative Überlebensrate

Nach einer Krebsdiagnose wird häufig die sogenannte "relative Überlebensrate" berechnet. Hierbei vergleicht man unter anderem die allgemeine Sterberate in der Bevölkerung mit der Sterberate von gleichaltrigen Krebspatienten. Die relative 5-Jahres-Überlebensrate für Frauen nach einer Brustkrebsdiagnose liegt der Statistik zufolge derzeit bei rund 84 Prozent. Nach 18 Jahren beträgt der Prozentsatz nur noch 56 Prozent. Zum Vergleich: Läge die relative Überlebensrate bei 100 Prozent, entspräche die Sterblichkeitshöhe der Allgemeinbevölkerung genau der von Brustkrebspatientinnen.

 

 

 

 

Regelmäßige Nachsorge ist wichtig

Ungefähr ein Jahr nach der Diagnose sind die Therapien im Zusammenhang mit einer Brustkrebserkrankung in der Regel abgeschlossen. Auch wenn sich Rückfälle nicht vermeiden lassen, so können In den ersten Jahren nach einer überstandenen Brustkrebserkrankung regelmäßige Kontrolluntersuchungen im Rahmen einer engmaschigen Nachsorge immerhin dabei helfen, diese möglichst früh zu erkennen und rechtzeitig entsprechende medizinische Maßnahmen einzuleiten. Diese Nachsorgeuntersuchungen werden in den ersten drei Jahren nach der Therapie in vierteljährlichen Abständen und im vierten und fünften Jahr halbjährlich empfohlen. Später steht ein Nachsorgetermin einmal jährlich an. Gespräche und körperliche Untersuchungen (Abtasten) gehören genau so zum Nachsorgeprogramm wie regelmäßige Mammografien und die Kontrolle von Laborbefunden. Inzwischen gibt es auch Studien, die sich mit dem Vergleich der relativen Überlebensrate von Betroffenen beschäftigen, die regelmäßig an einer organisierten Nachsorge teilgenommen haben und solchen, bei denen keine Nachsorge erfolgte.

Einmal krank - immer krank?

In den ersten zwei Jahren nach einer Brustkrebstherapie gilt das Rückfallrisiko (Rezidiv) als am höchsten. Wenn fünf Jahre nach Therapieende keine neuen Karzinome aufgetreten sind, wird gewöhnlich von "Heilung" gesprochen. Dennoch geht die Linie in der Statistik der "relativen Überlebensrate" bei Brustkrebs immer weiter leicht nach unten. So sterben im Vergleich zur gleichaltrigen Normalbevölkerung deutlich mehr Frauen, die schon einmal mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert wurden. Die Rückfallgefahr bleibt bei Brustkrebs also lebenslang bestehen, auch noch nach zwanzig Jahren. Bei anderen Krebsarten verläuft die statistische Linie der relativen Überlebensrate dagegen oft günstiger. So verläuft sie zum Beispiel bei Darmkrebs bereits nach acht Jahren nicht mehr abwärts, sondern waagerecht und unterscheidet sich damit nicht mehr von der Normalbevölkerung.

Quellen: Epidemiologisches Krebsregister NRW gGmbH, Tumorregister München 2011, Apotheken Umschau v. 1. Febr. 2012, Bildsnachweis: iStockphoto.com/Yuri_Arcurs

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