Urlaub in Frankreich: Vor dem Autofahren Alkohol selbst testen - so funktioniert der Alkomat
Wer in Frankreich ausgeht, muss blasen: Ein Alkomat-Test ist nach ein paar Gläsern Alkohol bei unseren Nachbarn seit diesem Sommer Pflicht.Der Alkoholtester gehört ins Auto - Zwei Exemplare sind ein Muss
Aller guten Dinge sind drei: So oft muss ein Fahrer in Frankreich seit dem 1. Juli ins Röhrchen pusten, wenn er in eine Alkoholkontrolle gerät. Das erste Mal muss derjenige, der das Auto steuert, laut neuem Gesetz seine Fahrtüchtigkeit noch vor dem Start selbst prüfen müssen: Wer auf mehr als 0,5 Promille kommt, sollte sicherheitshalber die Finger vom Lenkrad lassen.
Für alle, die Angst haben, dass sie schon doppelt sehen: Vorgeschrieben ist in Frankreich, dass gleich zwei Alkohol-Tester parat liegen müssen. Am besten im Kofferraum im Verbandskasten, denn die meisten Einmal-Tester müssen vor zu viel Hitze geschützt werden.
Weshalb zwei? Damit die Polizei die Möglichkeit hat, ein weiteren Test mit dem Material des Fahrer durchzuführen. Der erste wurde ja vor Fahrbeginn verbraucht.
Aber: Verlassen wollen sich die Gendarme darauf auch nicht auf die "Röhrchen". So kommt es, dass der kontrollierte Autofahrer gleich ein drittes Mal pusten muss - dieses Mal mit der modernen Ausrüstung der Polizei.
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Wie verlässlich sind die Tester?
Die Packung ist keine zehn Zenitimeter lang, der Einmal-Tester fürs Autofahren in Frankreich entsprechend klein. Gefüllt ist das Röhrchen mir einem Granulat, das sich verfärbt. Gemessen wird der Atemalkohol.
Wer sich einen Spaß macht und vorab mal selbst überprüft, was das Röhrchen kann, wird verunsichert sein: Das "Viertele" Wein oder zwei Gläser Bier scheinen die Teststäbe noch nicht zu registrieren. Wichtig sind deshalb die Wartezeiten: Frühestens 15 Minuten nach Alkoholkonsum kann getestet werden.
Dann muss man - teilweise mehrmals - kräftig pusten und mindestens 2 Minuten aufs Ergebnis warten.
Wenn der Test dann "anschlägt", kann er den Atemalkoholgehalt differenzieren: Auch rund 0,2 Promille kann er nachweisen; dann verfärbt sich das Granulat bis zur Hälfte des Röhchens. Praktisch sind die Tester, weil sie die 0,5-Promille-Grenze anzeigen. Danach zeigt ein Autoschlüssel im Verbotszeichen, dass man die Hände vom Steuer lassen sollte.
Doch keine Sorge, ganz so unzuverlässig wie es auf den ersten Blick scheint, sind die Selbsttester fürs Autofahrn in Frankreich dann doch nicht: Sie entsprechen im Standard dem, was die Polizei auch in Deutschland noch vor einigen Jahren anwandte. Erst jetzt wird ausschließlich digital geprüft.
Ohne unterwegs - was passiert?
Zunächsteinmal ist es für alle Frankreichtouristen ja eigentlich kein Problem, sich die vorgeschriebenen Alkomat-Tester zu besorgen.
Ausreden gibt es kaum welche: Die Tester gibt es an (fast) jeder Tankstelle - und da muss jeder Autofahrer früher oder später mal hin. Auch an den Grenzübergängen, an denen man automatisch vorbeikommt, sind sie erhältlich. Zudem führen Flughäfen das Gerät.
Zwischen 2 und 7 Euro kostet eines, macht also rund 10 Euro für die erforderlichen zwei.
Wer das Set nicht dabei hat, muss 11 Euro berappen, falls er erwischt wird. Es ist also günstiger, die Tester auf Vorrat im Auto zu deponieren.
Allerdings wird ein Bußgeld zur Verwarnung erst ab November verhängt; bis dahin gilt eine Übergangsfrist. Autofahrer, die ohne die Test erwischt werden, werden nur mündlich verwarnt.
Kein Pardon kennt die französische Polizei dagegen, wenn das Warndreieck oder die drei Sicherheitswesten fehlen. Diese Ausstattung ist zwingend vorgeschrieben. Dann knöpfen sie auch Touristen 90 Euro ab.
Mit Alkohol, aber ohne Testgerät - Drei Strafen drohen
Wer mit Alkohol erwischt wird, kommt nicht so glimpflich davon. In Frankreich gilt wie in Deutschland die 0,5-Promille-Grenze. Bei mehr ist der Führerschein auf jeden Fall weg. Zudem drohen bis zu zwei Jahren Haft und ein Bußgeld von bis zu 4500 Euro, wenn der Alkohol-Sünder mit zu viel intus erwischt wird.
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Die französische Gesetzgebung reagiert deshalb so drastisch, weil ein Drittel der Verkehrsunfälle in Frankreich unter Alkoholeinfluss passieren. Die neuen Vorgaben sollen die Autofahrer entsprechend sensibilisieren und vom Fahren abhalten, wenn sie die vorgegebene Promillegrenze überschritten haben.
Deshalb gilt für alle, die nach Frankreich fahren: Am besten die vorgeschriebenen Alkoholtester in der Kofferraum legen und vor der Fahrt pusten.
So behalten Sie Ihren Führerschein sicher - Die Deutschen testen am liebsten digital
In Deutschland ist nur für zehn Prozent der Unfälle zu viel Alkohol schuld.
Trotzdem gibt es immer mehr verantwortungsbewusste Fahrer, die ihre Fahrtüchtigkeit testen.
Zudem hilft ein Selbsttest, den Führerschein zu behalten: Wer mit zuviel Akohol erwischt wird, muss mit empfindlichen Strafen und einem mehrwöchigen Fahrverbot rechnen.
Bildquelle:
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