Sein blaues Wunder erleben

Sein blaues Wunder erleben konnte man im Mittelalter oft, wenn Gaukler, Feuerschlucker oder Zauberer ihre Kunststücke vorführten.

Damit die gezeigten Tricks nicht zu durchschauen waren, wurde oft bläulicher Rauch verwendet.

Verzog der sich, konnte man das "Wunder" sehen.

Den Löffel abgeben

Nicht immer war ein Löffel ein Massenprodukt, so wie in der heutigen Zeit. Von der Antike bis ins 19. Jahrhundert war der Löffel der wichtigste Bestandteil beim Essen.

Arme Leute aßen oft Suppen oder Eintöpfe und die waren nun einmal sehr schlecht mit den Fingern zu essen.

So war der Löffel sehr oft ein persönlicher Besitz und nicht selten auch selbst hergestellt. Oft war er aus Holz und selbst geschnitzt. War man betuchter, konnte ein Löffel auch aus wertvollerem Material wie Eisen, Zinn oder Silber bestehen.

Der Löffel begleitete seinen Besitzer sein Leben lang und wurde den Nachkommen vermacht. Also gab man ihn erst ab, wenn man starb. Man gab den Löffel ab.

In die Binsen gehen

... bedeutet, etwas zu verlieren, etwas zunichtemachen oder dass etwas fehlschlägt.Abgeleitet wurde dieser Begriff aus der Jagd. Genauer gesagt, aus der Entenjagd.

Flüchteten die Enten in die Binsen (auch Röhricht) oder fiel das getroffene Tier dort hinein, so war es nicht mehr auffindbar.

Es ist also in die Binsen gegangen.

Über die Stränge schlagen

Bedeutet heute, zu weit zu gehen oder zu übertreiben.

Dieses Sprichwort wurde abgeleitet aus folgender Tatsache:

Früher, im Zeitalter der Pferdekutschen, standen die Pferde im Winter oft nur im Stall.
Im Frühjahr waren die Tiere dann oft so übermütig und ausgelassen, dass sie, wenn sie vor die Kutsche gespannt waren, mit den Hinterbeinen über das Geschirr, oder auch Zugstränge genannt, auskeilten.

Aus dem ursprünglichen "über die Stränge treten" wurde dann "über die Stränge schlagen"

Steinreich

Damals, im frühen Mittelalter, wurden die Behausungen der einfachen Leute oft aus Holz oder Lehm gebaut. Daraus folgte erst später die Kombination mit Holz, Lehm und Stroh. Die Fachwerkhäuser.

Nur wer reich war, konnte sich den Luxus erlauben, sein Haus aus Stein zu bauen.

Der Bauherr galt als steinreich.

Alles für die Katz

Der Begriff "Alles für die Katz" steht dafür, dass etwas vergebens, sinnlos oder umsonst war.
Meistens ist damit die Mühe gemeint, die man sich gegeben hat. 

Der hessische Fabelerzähler Burkard Waldis, geboren um 1490 und gestorben 1556 hat in einer seiner Geschichten von einem Schmied und seiner Katze erzählt.  

Der Schmied verlangte für seine gute Arbeit immer nur das, was der Kunde im freiwillig geben wollte. Auch damals war es schon so, dass bei einem solchen Angebot natürlich niemand etwas
geben wollte. Also hieß es für den Schmied immer nur "Dankeschön". Da der Schmied auf diese Weise natürlich kein Geld verdiente, wurde er immer unzufriedener und griesgrämiger. Er kam also auf die Idee, eine dicke alte Katze an einen Pfosten zu binden. Jedes Mal, wenn ein Kunde wieder nicht bezahlte, sagte er zu der Katze: "Katz, das gebe ich dir." Es dauerte nicht lange und die Katze musste verhungern. 

Seit dieser Zeit heißt es: "Alles für die Katz", wenn mal wieder die Mühe vergebens war.

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