Die Vegan Society

Donald Watson gründete 1944 in England die Vegan Society. Der Erfinder des Veganismus grenzte mit dieser Wortfindung den damals bereits bekannten Vegetarismus von einer weiteren fleischfreien Ernährungsweise ab. Diese geht noch weiter, indem sie keinerlei tierische Bestandteile in den Produkten toleriert. Dabei ist es ganz gleich, ob es sich um Lebensmittel oder um andere Güter handelt. Veganismus ist also natürlich als Ernährungsform zu verstehen, beinhaltet aber mehr als das - nämlich eine Einstellung, die sich auf alle Lebensbereiche auswirkt.

Der Blick in die Zutatenliste der verschiedenen Produkte gibt oft Rätsel auf. Wer keine tierlichen Produkte konsumieren möchte, muss ziemlich aufpassen, denn manchmal sind diese Bestandteile nicht oder nicht eindeutig als solche erkennbar ausgewiesen. Das beginnt bei minimalen Spuren, die nicht unbedingt gekennzeichnet werden müssen und endet bei tierlichen Produkten, die zwar im Herstellungsprozess eingesetzt werden, im Endprodukt aber nicht mehr enthalten sind (zum Beispiel Gelatine bei der Klärung von Apfelsaft oder Wein) oder bei Produkten, denen Tierversuche vorausgegangen sind. Ergo: Diese müssen nicht als Zutat aufgeführt werden. Um die Verwirrung komplett zu machen, ist ein und derselbe Inhaltsstoff auf verschiedenen Listen unter verschiedenen Namen wiedergegeben. Und mal ehrlich: Wer von uns hat sofort die chemische Bezeichnung eines bestimmten Aromas parat, wenn er ratlos vor dem Supermarktregal steht? Schließlich möchte nicht jeder online im speziellen Fachhandel einkaufen.

Das Angebot im Fachhandel ist mittlerweile unüberschaubar groß und keineswergs nur über Reformhäuser und Spezialläden zu bekommen. Das oft vorgebrachte Argument, ein Veganer hätte es schwer, seine Lebensmittel zu beziehen, ist nicht nachzuvollziehen. Sogar im Lebensmittelladen um die Ecke lassen sich vegane Lebensmittel finden, erkennbar an der Veganblume auf der Verpackung. Oft gehören auch Sojaprodukte schon zum Standardangebot. In größeren Supermärkten findet man oft ganze Regale mit veganen Produkten. Grundsätzlich gibt es für jedes Lebensmittel bereits eine vegane Alternative, egal ob es sich um Fleischsalat, Schokolade, Käse oder Eier handelt.

Worauf kann man sich noch verlassen?

Bei der Unverständlichkeit vieler Zutatenlisten und der Schönfärberei mancher Lebensmittelhersteller wird schnell klar: Ein Regelwerk muss her, damit der vegane Verbraucher auf den ersten Blick sehen kann, ob das Produkt für ihn geeignet ist. Der Ratlosigkeit der Konsumenten soll ein Ende gesetzt werden und die Vegan Society entwickelte einen Katalog mit strengen Kriterien, die ein Produkt erfüllen muss, um das Gütesiegel "Veganblume" zu bekommen. Es reicht nicht nur, dass alle Punkte darin erfülllt sind und man dann berechtigt ist, sein Produkt mit der Veganblume zu versehen. Die Vegan Society in England wacht höchstpersönlich über die Einhaltung und ist auch die einzige Institution, die berechtigt ist, die Veganblume zu vergeben. Ist ein Produkt komplett vegan und tierversuchsfrei, darf das Gütesiegel Veganblume auf die Verpackung. Die Vegan Society listet auf ihrer Seite eine umfassende Übersicht über vegane Firmen und vegane Produkte.

Allerdings muss angemerkt werden: Alles, was mit der Veganblume gekennzeichnet ist, ist auch vegan, ABER: Wenn ein Produkt die Veganblume nicht hat, bedeutet es noch lange nicht, dass das Produkt nicht vegan ist. Im Zweifelsfall lohnt sich eine Produktanfrage beim Hersteller.

Bei Selbstproduktion gilt natürlich das Gleiche. Nur aus veganen Grundzutaten kann letztendlich ein veganes Endergebnis entstehen. Glücklicherweise gibt es hierzu schon eine ganze Reihe von Hilfestellungen in Form von Ratgebern und veganen Kochbüchern, die mittlerweile schon jedes erdenkliche Gebiet bedienen, angefangen von veganen Kochbüchern über vegane Weihnachtsbäckerei bis hin zur Herstellung veganer Süßigkeiten.

Sonja, am 21.08.2013
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Bildquelle:
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