Zuckerwatte - Geschichte und Herkunft

Fälschlicherweise wird oft behauptet, dass die Zuckerwatte erst 1897 erfunden worden sei. Das stimmt allerdings nicht. Das Jahr 1897 hat in der Geschichte der Zuckerwatte zwar auch eine Bedeutung, ist aber nicht das Erfindungsjahr. 1897 wurde die Maschine zur Herstellung von Zuckerwatte verbessert und kurz darauf der Öffentlichkeit im Rahmen einer Weltausstellung präsentiert. Zuckerwattenmaschinen gab es jedoch vorher schon, allerdings wurde dieses 1897 verbesserte Exemplar dann letztendlich patentiert.

Verweise auf die Herstellung von Zuckerwatte finden sich bereits in Koch- und Backbüchern aus dem 16. und 17. Jahrhundert, beispielsweise auch hier: Elizabeth Raffald, The Experienced English Housekeeper (Manchester: Printed by J. Harrep), 1769. First Edition. Hier ist von einem silbernen Netz die Rede, das aus Zucker gesponnen wird.

Zuckerwatte selber machen

Zuckerwatte benötigt nur eine einzige Zutat: nämlich Kristallzucker, und auch da nur einige Esslöffel davon. Wer gerne bunte Zuckerwatte hat, kann auch noch etwas Lebensmittelfarbe hinzugeben. Außerdem benötigt man eine spezielle Maschine dafür. Findige Bastler funktionieren alte Waschmaschinen oder andere Elektrogeräte in eine Zuckerwatte-Maschine um. Auch Konstruktionen mit Handkurbel oder Fahrradantrieb sind möglich. Für den Normalverbraucher ist aber der Einsatz einer handelsüblichen Zuckerwatte-Maschine zu empfehlen: Sie ist nicht teuer und man muss nicht erst stundenlang basteln, bevor man seine erste selbstgemachte Zuckerwatte genießen kann.


Die Herstellung in der Maschine ist einfach: In der Mitte der Wannen befindet sich ein Kolben, in welchen der Zucker eingefülllt wird. Dort wird er aufgeheizt, bis er sich bei 185 Grad verflüssigt. Im Kolben selber befinden sich kleine Löcher und wenn der Kolben rotiert, dann fliegen die kleinen Zuckerpartikelchen durch die Zentrifugalkraft nach außen in die Wanne. Die kleinen Partikelchen erkalten sofort und nehmen die Form von flauschigen weißen Fäden an, die sich am Wannenrand ansetzen. Dort muss man sie nur noch mit einem Holzstab einsammeln. Das geschieht, indem man den Stab einfach hineinhält und dreht, während man die Ränder abfährt.

Popcorn auf dem Herd selbermachen

Wenn man keine Popcornmaschine hat, lässt sich die leckere Knabberei auch auf dem Herd oder in der Mikrowelle selber machen. Man benötigt lediglich Popcorn-Mais, feinen Zucker und Kokosfett. 

Man stellt einen großen Topf (für 50 Gramm Mais sollte die Höhe des Topfes mindestens 20cm betragen) auf den Herd und erhitzt das Fett. Zucker und Mais werden in einer extra Schüssel miteinander vermengt und erst in den Topf gegeben, wenn das Fett heiß ist. Wenn man die gezuckerten Maiskörner in das Fett gibt, muss ganz schnell mit einem Löffel umgerührt werden, damit das Fett die Maiskörner von allen Seiten umschließen kann. Anschließend wird die ganze Mischung etwas gerüttelt, damit sich die Körner am Topfboden breiter verteilen. Bei 160 Grad puffen nach etwa 5 Minuten die ersten Körner auf. Deshalb nicht vergessen, einen Deckel auf den Topf zu geben!!! Im weiteren Verlauf wird hin und wieder weitergerüttelt, damit die Körner auf den Topfboden fallen, die noch nicht aufgepufft sind und außerdem, um ein Anbrennen des Popcorns zu verhindern. Wenn keine Körner mehr aufplatzen, ist das Popcorn fertig und kann in eine große Schüssel gegeben werden. Es sollte etwas durchgerührt werden, damit es nicht aneinander kleben bleibt.

 

 

 

Sonja, am 08.08.2012
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