Wer das Wasser hat, hat die Macht

Sigmaringen und das Schloss liegen an der Donau. Schon Anfang des 19. Jahrhunderts nahm das Fürstenhaus Hohenzollern/Sigmaringen den Standortvorteil wahr und installierte, gleich unterhalb des Schlosses, ein Wasserkraftwerk. Der erzeugte Strom machte eine frühzeitige Elektrifizierung des Schlosses möglich.

Das ehemalige "Alte Wasserwerk" in Gorheim, steht nicht nur am "Tag des offenen Denkmals" in Sigmaringen im Mittelpunkt der Erinnerungen an die frühere Wasserwirtschaft. Manfred Henselmann, früherer Wassermeister, erklärt den Besuchern die örtlichen Gegebenheiten des Wassers.

Für die Standortwahl einer Ansiedlung war und ist eine ausreichende Wasserversorgung von hoher Bedeutung. Wer das Wasser hatte, erhielt die Macht, unter Umständen über Leben und Tod, jedenfalls über Armut oder Wohlstand.

Foto: Monika Hermeling

Wieviel und wofür wird 2022 Wasser in Deutschland verbraucht?

Das Statistische Bundesamtes (DESTATIS) teilte am 22. März 2022, zum Weltwassertag, mit, dass jeder Mensch in Deutschland durchschnittlich 128 Liter Wasser pro Tag nutzt.

Veranschaulicht bedeutet das, dass das etwa die Füllmenge einer Badewanne ist, die etwa 150 Liter Wasser fasst.

Die Verwendung teilt sich so auf:

  • Zum Trinken/Kochen werden etwa 2 bis 6 Liter Wasser verbraucht
  • Zur Körperpflege (ohne Baden) etwa 11 bis 15 Liter
  • Zum Baden/Duschen: rund 20 bis 40 Liter
  • Zum Geschirrspülen: 3 bis 6 Liter
  • Zum Putzen: 3 bis 10 Liter
  • Für die Toilette: 20 bis 40 Liter

Henselmann berichtet, wie es früher in Sigmaringen war

"Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts stand neben der heutigen Gaststätte ‚Traube‘ in Sigmaringen ein Ziehbrunnen. Dessen Tiefe reichte bis unter den Donauspiegel. Ab dem 17. Jahrhundert wurde dieser durch einen Röhrenbrunnen, am heutigen Standort, ersetzt. Das Wasser wurde, durch eine "Holzdeicheleitung", vom Brunnenberg, in die Stadt geleitet. 1843 wurde der Bau eines Bauwerkes für neun öffentliche Röhrenbrunnen, an der Gorheimer Allee, erforderlich. Die Druckleitung in der Stadt wurde in Gusseisen ausgeführt. Ein kleiner Teil dieser Leitungen ist, im hinteren Teil der Karlstraße, noch im Einsatz."

Förderung mit Ottomotor und Franciseturbine

1891 begann der Aufbau des Netzes für 14 öffentliche Ventilbrunnen, zwei Röhrenbrunnen, 20 Hydranten, etwa 200 Hausanschlüsse und dem Bau des Hochbehälters auf dem Josefsberg, mit einem Inhalt von etwa 300 Kubikmetern.

Das Wasserwerk in Gorheim wurde 1892 gebaut. Als Pumpen wurden zwei gleichstarke, doppelt wirkende Kolbenpumpen, installiert. Die Turbinen hatten einen Durchfluss von 100 Litern pro Sekunde, die Fallhöhe der Leitungen betrug 4,7 Meter.

Die Leistung der Anlage betrug 6,2 PS. Das entspricht 4,56 Kilowatt. Die Pumpenförderung zum Hochbehälter auf dem Josefsberg betrug 5,2 Liter pro Sekunde, mit einer stündlichen Durchlaufgeschwindigkeit von 45 Metern. Eine der Pumpen wurde über einen Ottomotor, die andere über eine Franciseturbine, angetrieben.

Die Wasserversorgung wird weiter verbessert

Wasserkraftwerk Sigmaringen1911 wurde der Hochbehälter am Hochkreuz, mit einem Fassungsvermögen von 300 Kubikmetern, gebaut. Eine Erneuerung der Wasserturbine mit Pumpe, und eine Installation eines parallel geschalteten Elektromotors, war 1922 erforderlich. "1940 erfolgte der Bau des Brunnens in den Käppeleswiesen", berichtete Manfred Henselmann weiter. Die Förderung des Wassers erfolgte über, bis ins Wasserwerk reichende, Saugleitungen und Elektrokreiselpumpen. Mit dem 1952 2.000 Kubikmeter Wasser fassender Hochbehälter in Wittberg und dem 1969 erfolgten Bau des Brunnens Oberrieder, in der Donautalaue zwischen Laiz und Sigmaringen, wurde die Wasserversorgung vervollkommnet. Aber schon 1972 musste der Wassertank in Wittberg auf 5.000 Kubikmetern erweitert werden. 1982 wurde auch der Behälter Hohkreuz auf 2500 Kubikmeter erhöht. 1998 erneuerte die Stadt den Hochbehälter in Wittberg. Wie weiter berichtet wurde, ist eine Wasserspeicherung zum Ausgleich der Verbrauchsschwankungen und zum Erhalten des festgelegten Wasserdrucks nötig.

Zum Vergleich der Verbrauchszahlen früherer Zeit, gibt Manfred Henselmann bekannt, dass jetzt etwa 850. 000 Kubikmeter Wasser jährlich gefördert werden müssen, um den Wasserverbrauch der Sigmaringer, einschließlich der Stadtteile Laiz, Ober- und Unterschmeien, zu erfüllen.

Foto: Monika Hermeling

Das Museum im "Alten Wasserwerk", Sigmaringen

Im, mit Mitteln des Leaderprogramms eingerichteten Museums Wasserwerk, ist die Kolbenpumpe, Holzdeichleitungen, die alten Pläne, die alte Wasserspritze der Laizer Feuerwehr, alte Hausanschlüsse, Hydranten und vieles mehr, zu sehen. Eine bei der Touristin anzumeldende Besichtigung lohnt sich.

 

 

Foto, Monika Hermeling: Altes Wasserwerk in Sigmaringen, Gorheim

Wasserwerk Sigmaringen/Laiz

Manfred Henselmann informiert: "Das Pumpwerk "Wendelinus" in Laiz liegt 573 Meter über Normalnull. Der Einzugsbereich ist Karstgebiet. In unmittelbarer Nähe verläuft das Flussbett der Donau. Darum besteht bei Hochwasser die Gefahr der Quellverschmutzung. Die Pumpe fördert in der Nacht, mit preisgünstigem Nachtstrom, etwa 70 Kubikmeter Wasser in der Stunde. Insgesamt werden etwa 400 Kubikmeter pro Tag, das sind etwa 130 Liter pro Person, von den 3078 Einwohnern benötigt", so Henselmann.

"Damit bei Engpässen keine Versorgungsschwierigkeiten entstehen, steht im Ergat, 638 Meter über Normalnull, ein alter Hochbehälter, der 300 Kubikmeter Wasser fasst und der neue, der 800 Kubikmeter des flüssigen Nasses beinhaltet. Insgesamt sind es also 1100 Kubikmeter Wasser, die bevorratet werden".

Die Länge der Versorgungsleitungen beträgt 23,5 Kilometer und es seien 701 Haushalte, die ihr Wasser durch die Wendelinusquelle bekommen", berichtet er weiter. Die Wasserförderung für das Versorgungsgebiet Laiz Niederzone erfolgt von der Quellfassung Wendelinus, zum Hochbehälter Ergat, und zurück zum Ortsnetz.

Die Versorgung der Kernstadt mit Laiz Hochzone, Unter- und Oberschmeien erfolgt vom Brunnen Oberrieder. Die Tallage von Laiz wird von der Wendelinusquelle, Jungnau über den eigenen Brunnen und Gutenstein über den Zweckverband Heuberg Wasserversorgung rechts der Donau versorgt. Im Bedarfsfall kann Laiz aber auch mit dem Wasser aus Sigmaringen versorgt werden.

Wasserentkeimung durch Ultraviolettes Licht (UV-Licht)

Andreas Gräfe, stellvertretender Leiter der Stadtwerke Sigmaringen, und Manfred Henselmann, früherer Wassermeister, erklärten die UV-Anlage: "Die Bestrahlung des Wassers bewirkt eine Keimfreiheit, die man bisher nur mit Chlorbeigaben erreichen konnte. Das Wasser schmeckt, seit diese wegfällt, besser. Die Bestrahlung ist, so ihre Aussage, für den Verbraucher so ungefährlich wie eine Sonnenbestrahlung des Wassers."

Ein Wasserfilter aus Albstadt, wird vorgestellt

Warum verwenden viele Verbraucher zusätzliche Wasserfilter?

In Deutschland ist das Trinkwasser hochwertig und das am stärksten kontrollierte Lebensmittel. Trotzdem geht die Meinung zur Qualität bei der Wissenschaft und dem Umweltamt weit auseinander. Denn in der Trinkwasserverordnung werden zwar Inhaltsstoffe und Konzentrationen festgelegt, die im Trinkwasser enthalten sein dürfen, Erfahrungswerte zeigen hingegen, dass die meisten Trinkwasserverunreinigungen ihren Ursprung im häuslichen Wassersystem haben.

Wasser hat auf der Erde viele Funktionen. Das Wichtigste: Es ist ein wichtiges Nahrungs- und Heilmittel. Wer regelmäßig gutes Wasser trinkt, sorgt für eine gute Gesundheit und senkt oft den Verbrauch an Medikamenten.

  • Ein Mangel an gutem Wasser macht sich oft durch
  • Kopfschmerzen, Müdigkeit, hohe Cholesterinwerte bemerkbar.
  • Es gibt viele in Funktion und Größe unterschiedliche Wasserfilter.
  • Die gängigsten reinigen mit Kohle, durch Osmose oder durch Filter das Wasser.

Karl Küfner, der das Pure Acqua Wasserfiltre-System entwickelte, ist der Meinung, dass Leitungswasser, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden, vor dem Genuss, erst mittels hochwertigem Wasserfiltersystem (keine Tischkannenfilter) eigenständig zur gesünderen Option gemacht werden sollte. Bei seinem Wasserfilter sind keine Umbauten erforderlich. Er ist so groß wie ein herkömmliches Filtersieb am Wasserhahn und etwa acht Wochen nutzbar. Das Gewebe ist viermal feiner als menschliches Haar und filtert Mikroplastik, Rostpartikel und Sedimente oder/und durch in Rohre gelöste Metalle aus dem Leitungswasser.

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