9 Milliarden Euro bei Strom pro Jahr verschenkt

Ganz offensichtlich ignorieren 32 Prozent der Verbraucher alle Preisvergleiche, Monitoringberichte und Pressemeldungen. Laut dem letzten Monitoringbericht vom 30. November 2016 beziehen 32 Prozent aller Haushalte Strom vom örtlichen Anbieter zu den teuren Bedingungen der Stromtarife der Grundversorgung, und 43 Prozent beziehen einen Sondertarif des örtlichen Grundversorgers.

Wetten, dass sich diese Zahlen im Monitoringbericht 2017 kaum verändert haben werden? Würden all diese Verbraucher zum günstigsten Anbieter wechseln, könnten sie pro Jahr über 9 Milliarden Euro einsparen; und in fast jedem Jahr steigt zum 1. Januar der Strompreis.

Beim Lieferantenwechsel gibt es kein Risiko

Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4.000 kWh, der mit den Tarifen der Grundversorgung beliefert wird, hat im bundesdeutschen Durchschnitt in den letzten fünf Jahren insgesamt 6.040 Euro bezahlt. Wer sich hingegen jedes Jahr ein wenig Zeit nimmt, um einen günstigeren Stomlieferanten zu suchen und diesen Wechsel online vornimmt, hat im gleichen Zeitraum nur 4.120 Euro für seinen Strom bezahlt. Das ist eine durchschnittliche Einsparung von 1.920 Euro.

Und trotz dieser Einsparmöglichkeiten beziehen rund ein Drittel der Haushalte in Deutschland immer noch ihren Strom in der teuren Grundversorgung, weil sie befürchten, beim Wechsel etwas falsch zu machen und deshalb von der Stromversorgung abgeschnitten zu werden. Dabei hat doch der Gesetzgeber gesetzlich garantiert, dass genau dieser Fall nicht eintreten darf. Liefert der neue Lieferant, aus welchen Gründen auch immer, nicht, dann muss automatisch der regionale Versorger eintreten.

Wie geschieht der Wechsel? Was muss man tun?

Alle Stromanbieter können in jeden Winkel Deutschlands an jeden Verbraucher Strom liefern, denn sie haben seit der Liberalisierung des Strommarktes freien Zugang zu den Stromnetzen gegen Zahlung eines Entgeltes, das bereits in die Tarife eingearbeitet ist und somit den Verbraucher nicht weiter interessieren muss. Am leichtesten geschieht der Wechsel des Stromlieferanten über ein Vergleichsportal wie Check24.de, Energieverbraucherportal.de oder Verivox.de. Lesen Sie hierzu auch "Wie wechsele ich zum billigeren Stromanbieter?"

Für einen Stromanbieterwechsel sind neben den persönlichen Daten folgende Angaben notwendig:

  • Gewünschter Liefertermin
  • Zählernummer
  • Stromverbrauch aus der letzten Jahresabrechnung. Ist dieser nicht griffbereit, gilt als Richtwert für einen 1-Personen-Haushalt der Verbrauch von 1.55 Kilowattstunden pro Jahre, für eine 2-Personen-Haushalt von 2.800 und für Familien im 3- oder 4-Personen-Haushalt von 4.000.
  • Name des derzeitigen Versorgers
  • Kundennummer
  • später zum Zeitpunkt des tatsächlichen Wechsels der Zählerstand

 Lesen Sie hierzu "Wie liest und versteht man eine Strom-Jahresabrechnung".

Hilfreich mit vielen praktischen Tipps ist auch der Artikel "Der Strompreis steigt zum 1. Januar".

Natürlich ist es im Verlaufe eines Jahres ratsam, die heimlichen Stromfresser im Haushalt zu erkennen und auszuschalten

Neukundenbonus und Sofortbonus

Oft belohnt der neue Lieferant seinen Stromkunden mit Boni, dem Neukundenbonus und Sofortbonus, um dem Verbraucher den Wechsel finanziell noch attraktiver zu machen.

Beim Neukundenbonus handelt es sich um einen Rabatt, den Stromversorger am Ende des ersten Belieferungsjahres auszahlen oder mit der Jahresabrechnung verrechnen.

Der Sofortbonus wird in der Regel bereits vier bis zwölf Wochen nach Lieferbeginn ausgezahlt. Wie für den Neukundenbonus ist es auch für den Sofortbonus Bedingung, dass der Neukunde im vergangenen halben Jahr kein Vertragsverhältnis mit dem neuen Unternehmen besaß.

Autor seit 11 Jahren
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