Lorbeer in der Botanik

Der echte Lorbeer (Laurus nobilis) oder Gewürzlorbeer ist ein immergrünes Laubgehölz. Er wächst als Strauch oder Baum und wird bis zu 15 m hoch. Die lanzettenförmigen Blätter sind ledrig, an der Oberfläche glänzend und duften aromatisch. Im Frühling blüht der Lorbeer mit weißen oder gelblichen sternförmigen Blüten, die in Büscheln aus den Blattwinkeln wachsen. Daraus entwickeln sich die ölhaltigen Früchte, die im reifen Zustand blauschwarz, eiförmig und in etwa so groß wie Kirschen sind. Der Lorbeerbaum stammt vermutlich aus Kleinasien und ist heute im ganzen Mittelmeerraum beheimatet. Der echte Lorbeer ist nicht winterhart.

Nicht zu verwechseln ist der Gewürzlorbeer mit dem Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus). Die Blätter dieser winterharten Pflanze enthalten geringe Mengen an Blausäure.

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Lorbeer als Küchen-Gewürz

Als Gewürz werden die getrockneten Blätter verwendet. Die ganzen Blätter werden in den Gerichten mitgekocht und am Ende der Garzeit entfernt. Gemahlene Lorbeerblätter sollten nicht gelagert werden, da sie schnell ihr Aroma verlieren. Auch die ganzen Blätter verlieren nach zwei bis drei Jahren Lagerung ihre Würzkraft. Verwendet wird Lorbeer in der Küche für Suppen, Fisch- und Fleischgerichte und besonders für Wild. Das Aroma der Lorbeerblätter passt auch sehr gut zu eingelegten Essigfrüchten, zu Marinaden und Saucen. Auch einige Gemüse, wie Sauerkraut oder Rotkraut (Rotkohl) lassen sich mit Lorbeer verfeinern. Lorbeerblätter können auch zum aromatisieren von Kräuterweinen oder Likören verwendet werden.

Lorbeeröl aus Früchten und Blättern

Aus den ölhaltigen Früchten wird ein nur für den äußerlichen Gebrauch bestimmtes Öl gewonnen. Es wird vornehmlich in der Kosmetik und in der Volksmedizin eingesetzt. Lorbeeröl ist grün, von salbenartiger Konsistenz und riecht aromatisch nach Lorbeer. Aus den frischen Blättern wird ein ätherisches Öl destilliert, das in der Aromatherapie verwendet werden kann.

Heilwirkungen von Lorbeer

Lorbeer als Gewürz: Die in den Blättern enthaltenen Bitterstoffe und ätherischen Öle wirken appetitanregend, verdauungsfördernd, schleimlösend, harntreibend und blähungslösend.

Äußerlich angewendet besitzt Lorbeeröl schmerzstillende, durchblutungsfördernde und entzündungshemmende Eigenschaften. Es kann daher bei Muskelschmerzen und Rheuma für Einreibungen und als Salbengrundlage verwendet werden. In der Aromatherapie wirkt es nervenstärkend und geistig anregend. Bei Erkältungen kann man Lorbeeröl aufgrund seiner antibakteriellen und antiviralen Wirkung nutzen. Durch seine Bronchien erweiternde Wirkung kann Lorbeeröl bei Asthma und Bronchitis unterstützend wirken.

Auch in der Tierpflege findet Lorbeeröl Einsatz. Bei Pferden wird es für die Hufpflege, insbesondere für die intensive Kronrandpflege, verwendet. In der Volksmedizin wurde Lorbeeröl auch gegen Läuse und Krätzmilben eingesetzt.

Hinweis: Produkte mit Lorbeer können aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle (Sesquiterpenlaktone) Kontaktallergien auslösen. In der Schwangerschaft sollte Lorbeeröl gemieden werden.

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