Systematisch lernen und Zeit sparen

Vokabeln lernen kann frustrierend senFrustration beim Lernen?

Sicherlich ist Ihnen diese Situation bekannt: Sie sitzen vor einer langen Liste mit Vokabeln und haben sie bestimmt schon hundert Mal durchgelesen. Hängengeblieben sind jedoch nur Bruchstücke und so langsam spüren Sie die Frustration in sich aufsteigen und sie zweifeln daran, das Pensum bis zum geforderten Termin noch zu schaffen. An diesem Punkt sollten Sie mit dem Pauken für kurze Zeit aufhören und sich eine Pause gönnen. Holen Sie sich eine Tasse Tee und denken Sie darüber nach, wie Sie effektiver lernen können. Oftmals ist es nämlich nicht das Unvermögen, sich die Vokabeln zu merken, sondern schlicht und einfach ein fehlendes Lernsystem, das einen Erfolg verhindert.

Gehen Sie systematisch vor!

Systematisch lernen ist ein großer Begriff, der unzählig verschiedene Bedeutungen haben kann. Das soll heißen, dass Sie sich Ihr eigenes Lernsystem schaffen müssen, das auf Ihre persönlichen Neigungen und Fähigkeiten zugeschnitten ist und mit dem Sie gut zurechtkommen. Sie werden sehen, dass sich schon nach kurzer Zeit folgende Vorteile für Sie ergeben:

  1. Sie sparen beim Lernen jede Menge Zeit - egal, nach welchem System Sie Ihre Vokabeln üben.
  2. Sie werden sich nicht mehr so erschöpft und frustriert fühlen, da Sie viel öfter Erfolgserlebnisse haben werden.
  3. Nach einigen Tagen werden Sie feststellen, dass die nach System gelernten Vokabeln sich tatsächlich im Langzeitgedächtnis befinden somit immer abrufbar und verfügbar sind.

Wenn Sie sich nun die Frage stellen, wie Sie denn bitteschön lernen sollen, dann lesen Sie den folgenden Abschnitt, der einige hilfreiche Lerntechniken erklärt. Dieser kann natürlich nicht vollständig sein, da es unzählig verschiedene Möglichkeiten gibt. Nehmen Sie einfach einen dieser Ansätze mit und basteln Sie ihn für sich selbst zurecht.

 

Vokabeln lernen mit Karteikarten

Besonders einfach ist es, Vokabeln mit Hilfe von Karteikarten zu lernen. Schreiben Sie auf die Vorderseite einen Begriff in der Fremdsprache und auf die Rückseite die deutsche Übersetzung. Für ganz schreibfaule Schüler gibt es auch schon bedruckte Vokabelkarten. Durch die kleinen, einzeln beschrifteten Karten haben Sie nie wieder eine lange, unübersichtliche Liste vor sich und können sich so jedes einzelne Wort leichter und schneller einprägen. Nehmen Sie sich morgens eine bestimmte Anzahl Karten vom Stapel und nehmen Sie sie überall hin mit. So können Sie auch unterwegs immer wieder einen Blick auf die Vokabeln werfen, wenn sich ein kleines Zeitfenster bietet: Im Bus, im Supermarkt an der Kasse oder aber im Wartezimmer beim Arzt. Erst am nächsten Tag sollten Sie sich dann abfragen lassen, denn erst dann ist gewiss, ob die Wörter im Langzeitgedächtnis hängengeblieben sind.

Vokabeltrainer als Online-Tools oder Desktopanwendungen

Wer mit Papier nicht besonders viel anfangen kann, der sollte auf einen der zahlreichen Vokabeltrainer zurückgreifen. Prinzipiell arbeiten alle diese Programme nach dem gleichen System - nämlich nach dem Karteikartensystem. Nur ohne echte Karten.

Phase 6 - Vokabeltrainer mit Datenbank und Cloud

Eines dieser Programme ist Phase 6. Das besondere Highlight von Phase 6 ist, dass Sie auf eine umfangreiche Datenbank zurückgreifen können, die auch von Schulbuchverlagen gefüttert wird und somit in vielen Fällen perfekt zum Lernstoff passt. Natürlich können Sie auch eigene Lerninhalte hinterlegen und abfragen lassen. Phase 6 ist interaktiv und mittlerweile auch zusätzlich als App fürs Smartphone zu haben. Über die Cloud können Sie so jederzeit auf die Vokabeln zugreifen und auch unterwegs üben. Die Funktionen des Vokabeltrainers sind recht umfangreich und müssen einfach ausprobiert werden. Aus diesem Grund gibt es auf der Website auch die Möglichkeit, Phase 6 zunächst für 14 Tage kostenlos zu testen.

Vokker - Vokabeln online lernen

Ein ebenfalls sehr mächtiger Vokabeltrainer ist Vokker. Im Gegensatz zu Phase 6 ist dieser komplett kostenlos und erfordert keine Installation. Die Funktionen sind jedoch recht ähnlich und stehen dem kostenpflichtigen Programm in keiner Hinsicht nach. Lediglich die mobile Version fürs Smartphone kostet ein paar Cent - diese ist jedoch nicht unbedingt nötig. Auch Vokker arbeitet mit dem Karteikastensystem und bietet drei verschiedene Lernmodi: Lernen mit Selbsteinschätzung, Vokabelmemory und Abfragemodus. Die Vokabeln bei Vokker können Sie über von anderen Nutzern erstellte Lektionen beziehen oder aber selbst erstellen. Das geht direkt im Interface auf der Website oder ganz komfortabel in einer Excel-Tabelle, die Sie dann nur noch mit einem Klick importieren müssen.

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Wie auch bei Phase 6 gibt es bei Vokker zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, die Sie ganz individuell lernen lassen. Besonders hervorzuheben ist die übersichtliche Statistik und die optionale Erinnerung per E-Mail. Diese fungiert als virtueller Tritt in den Hintern, wenn Sie sich zu lange nicht mehr um Ihre Vokabeln gekümmert haben. Motivierend für jüngere Schüler wirkt der Begriff "Heldenwörter". Dies sind Wörter, die alle Lernstufen durchlaufen haben und die Sie nun fehlerfrei beherrschen. Heldenwörter tauchen dann in einer gesonderten Statistik, einer Hall of Fame, auf.

Sprachen lernen im Vorübergehen

Ein relativ neues Hilfsmittel zum Lernen von Vokabeln sind Vokabelposter. Diese sollten an einer prominenten Stelle in der Wohnung aufgehängt werden. Bei jedem Vorbeigehen sollen dann zwei oder drei Vokabeln gelesen werden, die sich so nach und nach im Kopf festsetzen. Diese Poster sind eine tolle Sache, jedoch nicht fürs kurzfristige Lernen geeignet. Als Ergänzung jedoch sind sie äußerst hilfreich.

Weitere Methoden, um Vokabeln zu lernen

  1. Die Zettelmethode funktioniert ähnlich, wie ein Vokabelposter, nur dass immer nur zwei oder drei Vokabeln auf einen Zettel geschrieben werden, der dann an der Zimmertür hängt.
  2. Bauen Sie sich Eselsbrücken, die Sie gut nachvollziehen können. Meine Tochter konnte sich beispielsweise das lateinische Wort arma (Waffen) einfach nicht merken. Mit dem Hinweis, dass arma wie Armee klingt und Soldaten Waffen bei sich tragen, hat es jedoch geklappt.
  3. Visualisieren Sie die Wörter! Zeichen Sie zu schwierig zu erlernenden Vokabeln ein Bild und sie werden sehen, dass Sie diese Vokabel nie wieder vergessen. Es reicht dabei schon, wenn Sie eine kleine Skizze anfertigen - es muss kein Ölgemälde sein. Das Arbeiten mit Bildern bietet sich besonders beim oben genannten Karteikartensystem an.

Ein Tipp zum Schluss

Ganz am Ende noch ein kleiner Hinweis zum Lernen: Erfolgreich haben Sie Vokabeln gelernt, wenn Sie sie fünf Mal (mit zeitlichem Abstand dazwischen) beim Abfragen wussten. Erst dann, so ist die Meinung einiger Experten, sind die neuen Wörter im Langzeitgedächtnis verankert.

AlphaBeta, am 04.11.2012
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Bildquelle:
S.Hofschlaeger - pixelio.de (Aufsatz üben mit Grundschülern)

Autor seit 12 Jahren
184 Seiten
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