Joseph Dehler erreicht seine Ziele über den zweiten Bildungsweg

Dehler wuchs in Fulda im Stadtteil Lehnerz auf. Nach Ausbildung und Tätigkeit im Hotelfach als Koch leistete er seinen Wehrdienst bei der Bundespolizei (BGS) ab. Danach besuchte er die Hotelfachschulen in Tegernsee und Bad Wiessee und begab sich auf den Zweiten Bildungsweg. Anschließend studierte er Sozialarbeit an der Fachhochschule Frankfurt am Main mit dem Abschluss "Staatlich anerkannter Sozialarbeiter". Während dieser Zeit war er auch Vorsitzender des Allgemeinen Studentenausschusses (AStA). 

Danach war er unter anderem als Fachbereichsleiter für Gesellschaft und Politik an der Volkshochschule Bad Homburg tätig. Gleichzeitig studierte er Erziehungs-, Gesellschafts- und Politikwissenschaften sowie Psychologie an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt mit Abschluss Diplom-Pädagoge. Ferner absolvierte er ein Referendariat für das Höhere Lehramt an beruflichen Schulen und war an verschiedenen hessischen Berufsschulen tätig. In dieser Zeit schrieb er auch seine Dissertation an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt zum Thema "Politische Bildungsarbeit mit Mädchen ohne Berufsausbildung" und promovierte zum "Dr. phil.". 

Im akademischen Bereich verfasste er später auch eine kumulierte Habilitationsschrift im Fach Politikwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen. 1976 wurde er zum Professor an der Fachhochschule Fulda unter anderem für "berufsbezogene Erziehungs- und Beratungsprozesse" berufen. 1980 wurde Dehler dort zum Prorektor gewählt. Schließlich war er von 1982 bis 1994 der von Professoren, Mitarbeitern und Studenten gewählte Rektor der Hochschule Fulda. In dieser Zeit war er auch Berater der österreichischen Bundesregierung zu Fragen des Wissenschaftstransfers und dazu Lehrbeauftragter an der Universität Innsbruck. Gleichzeitig initiierte er die Stiftung "Regionales Zentrum für Wissenschaft, Technik und Kultur Osthessen, Westthüringen, Bayerische Rhön", deren Vorstandsvorsitzender er lange Jahre war. Auch engagierte er sich im UNESCO Biosphärenreservat Rhön, zu dessen Gründung er 1991 die Festansprache hielt zum Thema "Chancen für eine natur- und menschengerechte Regionalentwicklung". Im Biosphärenreservat Rhön war Dehler zudem Mitglied im geschäftsführenden Vorstand des Vereins für Natur und Lebensraum Rhön.

Nach 1994 Tätigkeit für die hessische Landesregierung

1994 wurde Dehler für die hessische Landesregierung tätig und dort zum Regierungsbeauftragten für Innovation und Technologieentwicklung berufen.

Nach 2000 war er unter anderem Koordinator für regionale Innovationsförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie Innovationsbeauftragter des Landes Sachsen-Anhalt. Gleichzeitig war er im Ministerium für Wirtschaft und Technologie Abteilungsleiter Mittelstand und Innovationspolitik, später als Ministerialdirigent Leiter der Zentralabteilung im Ministerium für Wirtschaft und Arbeit. Anschließend "Beauftragter für förderpolitische Strategien und länderübergreifende Zusammenarbeit" im Ministerium der Finanzen mit Sitz in Berlin.

Seit 2009 ist Dehler als unabhängiger Politik- und Innovationsberater in Berlin tätig.

Joseph Dehler war zudem Gründungsmitglied des Instituts Solidarische Moderne und publiziert neben wissenschaftlicher Literatur Erzählungen und politische Satiren etwa im VAS-Verlag. Dort ist er auch Mitherausgeber der Reihen "Wissenschaft in gesellschaftlicher Verantwortung" sowie "Politik in sozialer und ökologischer Verantwortung".

Die politische Laufbahn geht ebenfalls keinen geraden Weg

 Am 15. März 1998 erzielte Dehler bei den Oberbürgermeisterwahlen in der CDU-Hochburg Fulda ein beachtetes Ergebnis von 31 Prozent der Wählerstimmen. Nominiert wurde er von SPD, Grüne und Christliche Wähler-Einheit CWE, unterstützt von der FDP. 

Im Dezember 2015 erklärte Dehler in einem persönlichen Schreiben an den SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel seinen Austritt aus der Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD mit der Begründung, dass er einen nicht "hinreichend durchdachten Bürgerkrieg in Syrien (Syrieneinsatz der Bundeswehr)" weder "rational wie moralisch…mittragen" könne: "Ich könnte meine indirekte Zustimmung als Parteimitglied meinen Kindern und Enkelkindern nicht erklären." Als ein christlich und sozialdemokratisch geprägter Mensch wolle er nicht weiter mit dem sich fortwährend steigernden Kriegstreiben der herrschenden Politik unter Beteiligung der deutschen Sozialdemokraten in Verbindung gebracht werden. Dehler wies in seinem Schreiben auf den § 80 des Strafgesetzbuches ''Vorbereitung eines Angriffskrieges'' in dejure.org, abgerufen am 17. Dezember 2015 hin, der auch für Parteivorsitzende, Minister und Abgeordnete gelte. Zitiert nach Osthessen News

Es gibt eine lange Liste von Büchern, sogar satirische Politikanalysen

Hans Hartz. Auf ein Wort. Edition Bodoni, Berlin 2013. Fulda ist überall. Neues aus dem Garten der Macht 2, VAS-Verlag, Bad Homburg 2013. Die große Luftnummer. Neues aus dem Garten der Macht, VAS-Verlag, Bad Homburg 2012. Senator Zimmermann außer Rand und Band, Gryphon, München 2012. Nasentanz. Früchtchen aus dem Garten der Macht, VAS-Verlag, Bad Homburg 2010. Generation Bonjos. Die Zeit zwischen den Stühlen, Edition Bodoni, Berlin 2010. Hochschule neu denken. Neuorientierung im Horizont der Nachhaltigkeit. Autoren-Gruppe 2004, VAS-Verlag, Frankfurt 2004. Kreativität von unten. Perspektiven regionaler Innovationsfähigkeit, VAS-Verlag, Frankfurt 1995. Von der Besserwisserei zur Rehabilitation der Phantasie. Impulse des gesellschaftsbezogenen Wissenschaftstransfers für eine zukunftsfähige Entwicklung. Vortrag an der Wiener Börse, VAS-Verlag, Frankfurt/ Wien 1994. Biosphärenreservat Rhön. Chancen für eine natur- und menschengerechte Regionalentwicklung. Festansprache zur Einweihung des Biosphärenreservats Rhön, VAS-Verlag, Frankfurt 1992. Wider die Verschwendung von Wissen. Vernetzung in Regionalen Wissenschaftszentren, VAS-Verlag, Frankfurt 1990, 7. überarbeitete Auflage 1992. Abschied von der Selbstherrlichkeit. Wissenschaft und Hochschule zwischen individueller Freiheit und ökologischer Verantwortung mit Egon Becker, VAS-Verlag, Frankfurt 1989. Stadt und Hochschule. Bestandsaufnahme und Perspektiven kommunalen Wissenstransfers, Deutscher Studienverlag/ Beltz, Weinheim 1989. Wissenstransfer für die Gesellschaft. Hochschule und sozial-ökologische Praxis, Deutscher Studienverlag/ Beltz, Weinheim 1989. Was die Menschen bewegt. ABC aktueller gesellschaftlicher Probleme und Themen, VAS-Verlag, Frankfurt 1988. Kooperation von Fachhochschulen mit Universitäten, VAS-Verlag, Frankfurt 1988. Arbeitslosigkeit. Wider die Gewöhnung an das soziale Elend. Hrsg. mit B. Hafeneger und K. H. Balon, Fischer-Verlag, Frankfurt 1986. Wir haben die Jugend ... fest im Griff. Plädoyer für eine andere Jugendarbeit in Sportorganisationen, hrsg. mit J. Schreiber und F. Thiemel, Verlag Jugend und Politik, Frankfurt 1982. Arbeitslose: Abgeschoben, diffamiert, verwaltet. Arbeitsbuch für eine alternative Praxis. hrsg. mit K.H. Balon und B. Schön, Fischer-Verlag, Frankfurt 1978. Mädchen ohne Berufsausbildung. Gesellschaftliche Situation, Bewusstsein und Verhalten von jugendlichen Arbeiterinnen. Ansätze politischer Bildungsarbeit, Achenbach-Verlag, Gießen 1978. Politisch werden. Arbeitsbuch zum dialektischen und historischen Materialismus, Weismann-Verlag, Starnberg 1975. Jungarbeiterinnen. Lebens- und Arbeitssituation, Bewusstsein und politisches Lernen, Raith-Verlag, Starnberg 1974. Jugend und Politik im Kapitalismus. Zur Kritik der staatlichen Jugendbildung, Achenbach-Verlag, Gießen 1973. Kommunizieren, informieren, diskutieren. Möglichkeiten politisch-kommunikativer Arbeit, Wagner-Verlag, Usingen 1972.

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