Original-Unterschrift

Original-Unterschrift (Bild: William Shakespeare/Wikipedia Commons)

Leben und Werden von Shakespeare

Um den englischen Stückeschreiber und Dichter ranken sich bis heute Gerüchte und Geheimnisse. Eines davon ist die allgemeine Festsetzung seines Geburtsdatums auf den 23. April 1564. Da ein offizielles Geburtsregister dieser Zeit fehlt, ist dieses Datum jedoch nicht belegt, sondern es wird allgemein unterstellt, in der Annahme, dass Neugeborene in der elisabethanischen Ära drei Tage nach der Geburt getauft wurden. Dass Shakespeare in Stratford-on-Avon geboren wurde, dort seine Kindheit verbrachte und die Lateinschule, eine weiterführende Schule besuchte, ist heute jedem Kind bekannt, das sich im Englischunterricht mehr oder weniger freiwillig mit dem Dramatiker beschäftigt.

Er heiratete im Alter von 18 Jahren die um einige Jahre ältere Anne Hathaway, mit der er drei Kinder hatte. Über die Zeit seiner Heirat im Jahr 1585 bis zu den Aufführungen seiner ersten Dramen Anfang der neunziger Jahre herrscht weitgehend Unklarheit.

Obwohl Shakespeare nicht - wie viele seiner zeitgenössischen Kollegen - an einer Universität studiert hatte, errang er schon zu Lebzeiten große Erfolge als Stückeschreiber für seine eigene Theatertruppe, an der auch als Teilhaber beteiligt war. Seine steile Karriere und Popularität verdankt er nicht zuletzt der Mitarbeit in Theatergesellschaften, die von royalen Kreisen gefördert wurde. So trat die Truppe vor Königin Elisabeth I auf und unterstand ab 1603 sogar deren Nachfolger, König Jakob I.

Das von Shakespeare und seinen Freunden 1599 errichtete Globe Theatre steht heute als Rekonstruktion am Südufer der Themse und bietet regelmäßig Neuinszenierungen der Werke des Literaten. Darüber hinaus wurden seine Stücke zu seinen Lebzeiten in einem Trakt eines verlassenen Dominikanerklosters, Blackfriars genannt, aufgeführt.

Shakespeare erwies sich nicht nur als genialer Dramatiker, sondern auch als umsichtiger Geschäftsmann, der 1610 nach Stratford-on-Avon zurückkehrte. Nur wenige Jahre später starb er 52-jährig in seiner Geburtsstadt.

Die Königsdramen, drollige bis denkwürdige Komödien und die Frage nach der Gerechtigkeit

Shakespeares Werk wird allgemein unterteilt nach historischen Dramen, Komödien und Tragödien. Die Königsdramen erzählen auf die Shakespeare eigene Weise von Richard II, Heinrich dem IV oder Heinrich VIII. In den Komödien spielen Irrungen und Wirrungen eine Rolle, wobei Shakespeare jedoch gern zeitkritische Töne anschlägt. So stellt er in "Der Kaufmann von Venedig" den Zinswucher an den Pranger. In mehreren als Problemstücke bekannten Werken führt Shakespeare von Korruption bis zu Machtmissbrauch die Missstände seiner Zeit vor. Dabei greift er auch auf Stoffe anderer Dichter zurück, die er zu einer neuen Handlung verwebt.

So in "Maß für Maß", in dessen Verlauf der Herrscher eines imaginären Reiches für eine Weile sein Land verlässt, um die Verhältnisse als Mönch verkleidet inkognito zu überprüfen. Tatsächlich finden in der vermeintlichen Abwesenheit durch den beauftragten Statthalter Korruption, Nötigung und Ungerechtigkeit statt. Das Knäuel aus Laster und Gewalt löst sich am Ende und der Täter erfährt durch die "humane" Einstellung des Herrschers nur eine vergleichsweise milde Strafe für seine Missetaten.

In den Romanzen Shakespeares sind Sünde, Schuld, Trennung und wundersame Wiedervereinigung die zentralen Themen. Die Basishandlung ist teilweise klassischen Dramen entnommen. Hier sind magische bis schicksalhafte Ereignisse zu Handlungssträngen geflochten, die am Ende einen glücklichen Ausgang herbeiführen.

Gescheitert und zerbrochen: Hamlet, Romeo und Julia, Macbeth

In den Tragödien Shakespeares dreht sich alles um die Verstrickungen der Protagonisten in Leidenschaft, Rachsucht oder Machtstreben und Intrigen. Kaum ein anderer Dramatiker schildert dabei so gekonnt Verzweiflung und Emotionen, die den Hauptpersonen zum Verhängnis werden. In den Werken wird das Innerste auf eindringliche Weise konzentriert zur Schau gestellt. Beeindruckende Bilder setzen sich dauerhaft in den Köpfen der Zuschauer fest. Der Totenschädel in Hamlets Monolog ist dafür ein Beispiel. Mit den Figuren von Romeo und Julia wird er ein früher Vorreiter der Romantik. Machtanspruch und Intrigen der Macbeths könnten heute eins zu eins in einen modernen Wirtschaftskrimi übertragen werden.

Faszination Sprache: Shakespeare und seine kreativen Neuschöpfungen

Besitzen schon die Stücke aufgrund ihrer Handlungsabläufe und Vielschichtigkeit ein außerordentliches Ambiente, so faziniert die originelle literarische Sprache des Dichters umso mehr. Der Dramatiker beherrschte die Kunst, vom Slang der Straße bis zur höfischen Sprache seinen Protagonisten einen eigenen Ausdruck zu verleihen. Die komplexen Strukturen, die kreative Fülle sowie der ureigene, teil sarkastische Humor der Shakespearschen Sprache lässt sich nur unvollkommen in einer andere Sprache übersetzen. Es lohnt sich allein aufgrund der ideenreichen Wortspiele und Neuschöpfungen, die auch die Situationskomik unterstreichen, Shakespeares Werke einmal in der Originalsprache zu lesen. Viele heute noch gebräuchliche englischsprachige Begriffe sind in einem Stück des Literaten erstmals aufgetaucht.

Rund um das Jubliäumsjahr

Im Shakespeare Jahr finden national und international zahlreiche Jubiläumsprogramme an Theatern, in Museen und anderswo statt.

Quellen:

Deutsche Shakespeare Gesellschaft
http://www.shakespeare-gesellschaft.de/

Wikipedia

www.wikipedia.de

Neue Zürcher Zeitung

http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/literatur-und-kunst/shakespeare-spricht-noch-immer-1.18286420

Focus

http://www.focus.de/kultur/kunst/theater-shakespeare-begeisterung-in-deutschland_id_3788665.html

 

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