Die Welt ist voll von Menschen die "es besser wissen"

Das ist die Frage, die man sich sofort stellen sollte, wenn einem ein Miesmacher begegnet. Denn wären diese Menschen so gut, so allwissend, so belesen und so weit wie sie Sie es glauben machen wollen, dann hätten sie gar keine Zeit mehr dazu, sich über ihren Weg zu mokieren. Weil diese Menschen dann nämlich mit ihrem eigenen Weg genug zu tun hätten. Haben sie aber nicht! Und das mit Sicherheit nicht, weil sie so erfolgreich sind, dass sie sich nicht mehr zu kümmern brauchen, sondern weil sie es selber versucht haben und kläglich gescheitert sind.

Sie haben ein Buch geschrieben und suchen einen passenden Verlag?

Denn Sie WERDEN sich wundern! Darüber nämlich, wie viele Menschen aus ihrem direkten, indirekten oder weitesten sozialen Netzwerk wissen, wie Sie ihr Buch am besten vermarkten sollen. Und was am schönsten ist, jeder meint, er alleine habe die Patentlösung. Hinterfragen Sie dann jedoch die Aussagen all dieser wohlmeinenden Menschen, werden Sie die meisten schnell unter einem Oberbegriff zusammen fassen können: Gefährliches Halbwissen, oft aus ebenso unsicheren Quellen. Mit teilweise ebenso gefährlichen Reaktionen bei Ablehnung der - mit Sicherheit immer gut gemeinten Ratschläge. Können Sie sich vorstellen, welche Motivation den "harmlosen Nachbarn" auf einmal dazu bringt, dass er mit ihnen kein Wort mehr redet? Es könnte alleine die Tatsache sein, dass sie es wagen, ein Buch das sie geschrieben haben, vermarkten zu wollen! Während er das seinige seit Jahrzehnten in der Schublade liegen hat und einen Stapel Ablehnungen daneben! Denn: "Ein Buch zu schreiben, ist schon schwer - es zu verkaufen umso mehr!"

Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiss gesetzt...

Wenn Sie sich in der irrigen Auffassung befinden, mit dem Wort "Ende" unter ihrem Manuskript haben Sie den Grundstein für ihren späteren Erfolg schon zur Genüge gesetzt, lassen Sie Sich bitte von mir vom Gegenteil überzeugen. Verlage sind Wirtschaftsunternehmen, Verleger sind Kaufleute. Und beide wissen eines - Zeit ist Geld. Zeit, die ein Verlag und sein Team der Arbeit an einem Manuskript widmen muss ist Zeit, die er an dessen Verkauf erst einmal bezahlt bekommen muss, wenn sie sich lohnen soll. Heisst auch: JEDE Minute, die ein Autor dem Verlag an Nachbearbeitung erspart ist ein Pluspunkt, der dazu führen kann, dass sein Manuskript bei der Sichtung gegen ein anderes Manuskript "gewinnt" und angenommen wird. Was also muss ein Autor tun, bevor er einem Verlag sein Manuskript anbietet?

Unverzichtbar wie die richtige Sprache und Rechtschreibung

Bereits noch während ein Autor an seinem Manuskript arbeitet, sollte er anfangen, sich Gedanken über seine späteren Käufer zu machen. Wen könnte, wen sollte die Geschichte, das Buch in der fertig gestellten Version ansprechen, was schafft letzten Endes die Kaufmotivation des Kunden? Das sei doch Sache des Verlages, meinen Sie? Falsch, ganz falsch. Wenn Sie so denken, und Ihnen Ihre spätere Käuferzielgruppe völlig egal ist, müssen Sie Sich nicht wundern, wenn Ihr hinterher fertiges Manuskript keinen Anklang findet. Natürlich kann ein Autor "schreiben um des Schreibens Willen" aber ebenso sicher wird sich kein Verlag finden, der nur um des Verlegens willen verlegt! Nochmal - Verlage sind Wirtschaftsunternehmen und produzieren Waren zum Verkauf - das Einzige, was ihren zukünftigen Verleger wirklich interessiert ist, ob sich Ihr gedrucktes Werk verkaufen lässt. Dabei ist ihm Ihre Seelenlage ebenso egal wie die Echtheit der Story, aus der dieses Buch entstand

Das Wichtigste auf einen Blick - Wenn Ihr Manuskript sein Ende erreicht hat, beginnt IHRE Arbeit!

Hier mal ein Überblick über die wichtigsten Bearbeitungsschritte eines Manuskriptes aus Verlegersicht:

  • Prüfen Sie die Rechtschreibung!
    Jeder Fehler den ein Lektor nicht korrigieren muss, spart ihm Zeit. Und wie teuer Zeit werden kann, wissen Sie spätestens, wenn Sie mal ein Manuskript kostenpflichtig haben lektorieren lassen (müssen).
  • Benutzen Sie die richtige Sprache für ihre gewählte Zielgruppe
    Verleger hoffen immer, dass ihren Autoren klar ist, dass bsp. die heutigen Jugend einen anderen Sprachstil hat, als die vor 50 Jahren. Ein Ingenieur spricht und schreibt anders, als ein Bergbauarbeiter. Wenn Sie eine Zielgruppe erreichen wollen, deren Sprachstil Sie nicht kennen haben sie nur zwei Möglichkeiten: nachlernen - oder Hilfe suchen. Einfach darüber hin weg zu gehen, dass Dinge so sind, wie sie sind, wird Sie nicht zum Erfolg bringen - aber manchen Verleger dazu, ihr Manuskript abzulehnen.
  • Unverzichtbar für das Buchmanuskript: Kurzvita, Leseprobe und Expose'
    Reichen Sie niemals das ganze Manuskript ein! Selbst in der heutigen digitalen Zeit verfügen Verlage immer noch nicht über die virtuellen Aktenschränke, die es braucht, ganze Manuskripte im Email-Postfach landen zu lassen. Viele von Ihnen haben sich inzwischen sogar dazu entschieden, Manuskripte gar nicht erst anzunehmen, bei denen mehr als das verlangte eingesandt wurde. Daher bitte vorher darüber schlau lesen, was der gewählte Verlag haben will. Wir vom Traumstunden Verlag Essen beispielsweise gehen den klassischen Weg! Leseprobe, Kurzvita und Expose' sind gefordert. Dabei bei der Kurzvita bitte wirklich KURZ halten - den Roman will der Lektor hoffentlich erst später lesen!

Sie haben alles richtig und vollständig eingereicht?

Kein Verlag - egal wie klein oder wie gross er ist, hat Mitarbeiter, die den ganzen Tag nichts anderes machen, als vor dem Rechner zu sitzen und auf IHRE Mail zu warten. Daher zum Schluss noch ein Tipp: Lassen Sie sich eine Eingangsbestätigung für Ihre Email senden und fassen Sie sich in Geduld! Es gibt keine Regelzeit für die erste Prüfung, aber mit 4-6 Wochen sollte jeder Autor zu rechnen bereit sein. Von Anrufen in dieser Zeit bitten nicht nur wir sondern soweit mir bekannt ist, auch alle Verlegerkollegen abzusehen, unnötige Telefonate bringen nur den Arbeitsablauf durcheinander und kosten wertvolle Zeit.

Sie haben Ihr Manuskript eingereicht und bisher alles richtig gemacht? Dann drücke ich Ihnen die Daumen und wünsche Ihnen für die Zukunft viel Erfolg!

traumstundenfee, am 10.08.2011
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Bildquelle:
Ruth Weitz (Die 7 wichtigsten Dinge im Leben)

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