Wandern im Pustertal in Südtirol
Wandern in den Dolomiten ist generell schön – das Pustertal in Südtirol bietet besondere Urlaubserlebnisse. Herrliche Landschaften, grandiose Ausblicke - Wandergenuss purUnser Urlaub in Südtirol - Planung und Realisierung
Als wir vor 2 Jahren zum Gardasee unterwegs waren, um dort eine Woche Urlaub zu verbringen, führte unsere Urlaubsreise über den Brennerpass in die Südtiroler Bergwelt hinein. Was für eine herrliche Gegend sagten wir uns, hier müssen wir unbedingt in nächster Zeit einmal Urlaub machen …
Letztes Jahr waren wir dann auf einer Reisemesse und schauten uns an diversen Messeständen aus Südtirol um. Bald hatten wir auch einige Prospekte gesammelt und uns über einige interessante Wandergebiete informiert … wir waren schon nahe dran!
Aber dann kamen wir an einem Stand vorbei, der spezielle Reisen auf eine der größten Inseln Griechenlands anbot. Eine Kombination von Bade- und Wanderurlaub, wie wir es uns schon lange gewünscht hatten, inklusive 5 Ausflüge an historische und landschaftlich reizvolle Gefilde in ganz Griechenland. Da meine Frau und ich 2010 unser 30jähriges Ehejubiläum feiern konnten, entschieden wir uns kurzfristig, diese auch kostenmäßig sehr günstige Reise zu buchen. Aber über diesen Urlaub berichte ich in einem späteren Artikel …
Im letzten Winter begannen dann wieder die Recherchen über das nächste Urlaubsziel in diesem Jahr. Eine Fernsehsendung über die Dolomiten ließen den Wunsch nach Wandern in Südtirol wieder aufflammen. Während der Sendung notierten wir uns einige Stichworte, wie z. B. "Pustertal", "Plätzwiese", "Drei Zinnen" oder "Pragser Wildsee".
Jetzt gingen die Recherchen im Internet so richtig los. Unter dem Suchbegriff "Wandern im Pustertal in Südtirol" fanden wir bald die richtige Gegend für unser Vorhaben heraus. Das Pustertal in Südtirol, genauer die Gegend um Prags (im Italienischen: Braies).
Eine niedliche Pension war rasch gefunden und unsere Anfrage über freie Zimmer in unserem gewünschten Zeitraum im Juni ebenfalls von Erfolg gekrönt.
In dieses Urlaubsquartier habe ich mich schon am Bildschirm verliebt.
Vor dem Wandern im Pustertal in Südtirol steht zunächst die Anfahrt an
Über die A9 an München vorbei Richtung Salzburg schlugen wir nicht die vom ADAC favorisierte Route über Kufstein ein, sondern bogen in Holzkirchen von der Autobahn ab und nahmen die Strecke vorbei am Tegernsee über den Achenpass und den wunderschön gelegenen Achensee. Zeitlich macht man sicherlich nichts gut, aber man fährt entspannter und durch sehr reizvolle Landschaften. Nach Innsbruck erreichten wir schließlich den Brennerpass. Die hier fällige Maut haben wir übrigens ebenfalls im voraus über das Internet gebucht: Link ADAC. Diese so genannte Videomaut erfasst das Autokennzeichen über Kamera und öffnet so die Schranke der Mautstelle automatisch, ohne dass man noch durch einen Bezahlvorgang aufgehalten wird. Der große Vorteil: die Videomautschranken werden viel weniger frequentiert und man ist ganz schnell durch!
Südtirol gehörte übrigens bis zum Ende des Ersten Weltkrieges zu Österreich und wurde erst 1919 vom Königreich Italien annektiert und durch vertragliche Regelungen der Siegermächte endgültig Italien zugesprochen. Dagegen kämpften lange Zeit die Einheimischen in einem regelrechten Befreiungskampf an, der von italienischer Seite andererseits als terroristische Bedrohung bekämpft wurde. Durch Einschaltung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen konnte schließlich ein Autonomiestatus für die Region Südtirol erreicht werden. Die offizielle Bezeichnung lautet "Autonome Provinz Bozen – Südtirol".
( Bild-Quelle: Wikimedia Commons)
Diese historische Einordnung Südtirols hat für den Urlauber eine sehr angenehme Eigenschaft: Deutsch ist neben Italienisch eine der Amtssprachen und ca. zwei Drittel der Anwohner sprechen deutsch. Alle Schilder, Wegweiser, Informationstafeln, Speisekarten … sind meist zweisprachig gehalten, immer jedoch in deutsch.
An der Anschlussstelle Brixen (Bressanone) fahren wir von der Brennerautobahn ab, halten uns in Richtung Bruneck (Brunico) und erreichen bald Prags (Braies).
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Pragser Wildsee ...
Einen Rundgang um den See schafft wohl jeder. Auch eine Wanderung zur nahe gelegenen Grünwaldalm ist bequem absolvierbar, sogar mit Kinderwagen.
Auch wenn die Umgebung des Sees ziemlich touristisch erschlossen und in der Saison etwas überlaufen ist, lohnt sich auf alle Fälle ein Besuch. Allerdings sollte man sich wirklich einen schönen sonnenreichen Tag aussuchen, da dann die Kulisse gerade zu überwältigend wirkt.
Wir haben die Wanderung rund um den Schwarzberg gemacht. Von der Grünwaldalm ein Stück weiter zweigt nach rechts der Weg Nr. 22A ab, der steil in kurzen Serpentinen nach oben führt. Hieran sollte man sich aber nur mit etwas Kondition, gutem Schuhwerk und möglichst mit Wanderstöcken bewaffnet trauen. Es gilt immerhin, einen Höhenunterschied von 550 m zu überwinden. Auch muss ein steil abfallendes Geröllfeld überquert werden, was Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraussetzt.
Anstieg zum Schwarzbergsattel ...
In 2050 m Höhe erreicht man eine Bergschulter über den Schwarzbergsattel, von dem sich eine reiche Aussicht bietet. Über einen zunächst steilen Pfad steigen wir zu den so genannten Kühwiesenhütten hinab und erreichen über einen unspektakulären Forstweg das Hotel am Pragser Wildsee.
Ebenfalls empfehlenswert und weniger anstrengend ist es, den breiten Weg vom Pragser Wildsee über die Grünwaldalm hinaus zu laufen. Hier kann man sehr gemütlich dem Fluss inmitten eines wunderschönen Tales folgen, die Landschaft genießen oder die Vegetation an den kiesigen Ufern des Flusses näher unter die Lupe nehmen – ein Paradies für Hobbyfotografen mit Ambitionen für Makrofotoaufnahmen.
Wandern im Pustertal - Plätzwiese
Wir hatten uns für den Bus entschieden, da man aus diesem die Landschaft viel besser genießen kann und die Auffahrt über enge Serpentinen wirklich ein Erlebnis darstellt. Außerdem darf man max. bis 10.00 Uhr die Plätzwiese mit dem eignen Auto anfahren, und auch nur solange die max. Zahl von 100 Autos nicht überschritten ist. Die Strecke ist auch mautpflichtig, was die Ausgaben für den Busfahrschein schnell relativiert.
Oben angekommen eröffnet sich wirklich ein atemberaubendes Panorama auf die von saftigen weitläufigen Wiesen und zahlreichen Gipfeln umrahmte Hochebene.
Auch von hier bieten sich wieder vielfältige Wanderungen an, weshalb man die Plätzwiese, wohl problemlos auch an mehreren Tagen anfahren kann.
Die Plätzwiese ...
Das Bergparadies der Rotwandwiesen - Von Prags über Innichen und Sexten nach Bad Moos und mit der Bergbahn hinauf ...
Ein reizvolles Bergparadies bringt die von Bad Moos zu den Rotwandwiesen führende Kabinenbahn. Nach Bad Moos gelangt man von Prags über Innichen und Sexten. Zu den attraktivsten Wanderungen dort gehört der Andertalpen-Höhenweg in das innere Fischleintal.
Unterwegs bieten sich grandiose Ausblicke auf die Sextener Rotwand und andere Gipfel.
Auch hierzu sei bemerkt, dass es sich um eine anspruchsvollere Wanderung handelt, dieTrittsicherheit erfordert und der ca. 500 m steile Abstieg zur Talschlusshütte hat es ebenfalls in sich. Von der Talschlusshütte kann man im reizenden Fischleintal gemächlich zum Ausgangspunkt in Bad Moos zurückwandern. Ein Teil der Strecke kann man übrigens in der Saison mit dem Pferdewagen zurücklegen, was zwar keine Zeitersparnis aber eine erlebnisreiche Abwechslung darstellt.
Wandern im Pustertal - Ausflug zum Misurinasee
Noch eine Empfehlung möchte ich geben: einen Ausflug zum Misurinasee und eine Wanderung in den dortigen Bergen. Dazu fahren wir von Prags in Richtung Toblach (Dobbiaco) und biegen dann in das Höhlensteintal ein. Vorbei am Toblacher See, der durchaus einen Halt wert ist, gelangen wir zum Dürrensee. Kurz vor diesem See befindet sich ein kleiner Parkplatz mit einem Imbiss, der den Namen "Drei-Zinnen-Blick" trägt. Tatsächlich kann man von hier einen Blick auf die Drei Zinnen erhaschen, die wohl berühmtesten Gipfel im Pustertal in Südtirol.
Wir fahren weiter und verlassen bald darauf Südtirol, was man schon an der Beschilderung merkt, die jetzt nur noch in italienisch ist. Nach dem wir mit dem Auto einen Bergsattel erklommen haben, liegt unter uns im Tal sehr malerisch der Misurinasee, ringsum eingebettet in eine grandiose Bergwelt.
Wir fahren zum Parkplatz der Sesselbahn und stellen das Auto dort ab. Auch am Schalter merkt man, dass wir im "reinen" Italien sind: die Preisliste in italienisch und der Kassierer spricht kein Wort deutsch. Aber mit Händen und Füßen erstehen wir zwei Tickets für die Fahrt nach oben. Rückzu wollen wir laufen.
Wir wandern zum Rifugio Città de Carpi, eine Berghütte mit Bewirtschaftung. Auch hier lassen zauberhafte Ausblicke auf die Bergwelt unsere Herzen höher schlagen. Oben angekommen genießen wir den atemberaubenden Rundblick auf eine überwältigende Natur.
Wandern im Pustertal - oberhalb vom Misurinasee
Auf dem Rückweg nehmen wir einen Abzweig, der ins Tal führt und uns wieder zum Misurinasee bringt.
Wandern im Pustertal in Südtirol – das war mit Sicherheit nicht das letzte Mal, dass wir hierher gekommen sind …
Zum Schluss noch ein Tipp: Wenn Sie Urlaubsziele im Internet suchen, sollte Sie auf keinen Fall versäumen, die folgende Seite einzubeziehen:
Hier kann man die Bewertung anderer Gäste für die ausgesuchte Urlaubsunterkunft einsehen und auch direkt Urlaubsangebote buchen.
Gerade die oftmals sehr ausführliche Bewertung anderer Urlauber hat uns schon oft vor bösen Überraschungen bewahrt und die Auswahl des passenden Urlaubsobjektes sehr erleichtert.
Bildquelle:
a.sansone
(Die Kuh am Wanderweg - ein Problem?)