Wanderwege - Beschilderung und Wissenswertes für Wanderer
Wandern liegt voll im Trend. Um so wichtiger ist es, dass Wanderwege ordentlich ausgeschildert und überall zugänglich sind. Ein Wanderwegewart kümmert sich darum. Aber auch Wanderer haben Pflichten.Wanderwege beschildern - was ist zu beachten?
Erst einmal muss eine Route als zukünftiger Wanderweg geplant werden. Dazu bedarf es nicht nur der Kenntnis der Umgebung. Kommunen, Revierförster und natürlich auch die Waldbesitzer müssen an einem Strang ziehen. Viele Genehmigungen sind notwendig, bevor der erste Wegweiser aufgestellt wird. Die Waldbesitzer ausfindig zu machen, ist oft nur mit Hilfe der Gemeinden möglich. Und Fragen der Haftung von deren Seite kommen regelmäßig auf. Hier können diese aber beruhigt sein. Wer wandern geht oder Pilze sucht, ist auf eigene Gefahr unterwegs.
Wenn also die rechtlichen Dinge geklärt sind und alle Genehmigungen vorliegen, kann es losgehen. Doch aus ökologischen Gründen dürfen die Schilder nicht einfach an einen Baum genagelt werden. Es bedarf mehr als Schild, Nägel und Hammer. Und welche Farbe die Kennzeichen erhalten, rot, grün, blau oder gelb, darf der Wanderwegewart auch nicht einfach selbst bestimmen.
Wanderwege - Wegweiser (Bild: H. Nedo)
Was bedeuten die Zeichen?
Für die Beschriftung von Wanderwegen werden verschiedene Zeichen und Farben verwendet.
- blaue Farbe - Hauptwanderwege
- rote Farbe - Gebietswanderwege
- grüne oder gelbe Farbe - Nebenwanderwege
- Zeichen in Balkenform - Wanderweg, bei dem Anfangs- und Endpunkt verschieden sind
- runde Form - Rundwanderweg - Startpunkt ist also auch Endpunkt
- grüne oder gelbe Kreuze weisen auf einen Lehrpfad hin
Wenn Sie also einem gelben, runden Zeichen auf weißem Grund folgen, laufen Sie auf einem Rundweg und gelangen also wieder dorthin, wo Sie losgelaufen sind.
Da Wanderwege oft durch landschaftlich schöne Gegenden führen, durch Wälder, an Gewässern vorbei oder über Wiesen müssen auch die Wanderer sich an bestimmte Regeln halten. So gelten für Landschafts- oder Naturschutzgebiete besondere Vorschriften.
Eule - Landschaftsschutzgebiet (Bild: H. Nedo)
(Bild: katermikesch / Pixabay)
Unterschied zwischen Landschafts- und Naturschutzgebiet
Landschaftsschutzgebiete (LSG) sind solche, die der Erhaltung und Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit von Natur und Landschaft diesen. Hier sollen Vielfalt, Eigenheiten und Schönheiten des Landschaftsbildes erhalten werden. Ein Landschaftsschutzgebiet spielt für die Erholung eine besondere Rolle. Es dient auch dem Schutz der Lebensräume von Tieren und Pflanzen.
In einem Landschaftsschutzgebiet dürfen Sie für den eigenen Bedarf Pilze sammeln oder auch Kräuter. Wichtig ist, dass Sie nichts zerstören und sich so verhalten, dass die Natur keinen Schaden nimmt.
Naturschutzgebiete (NSG) unterliegen noch einem strengeren Schutz. Das sind Gebiete für den besonderen Schutz von Tieren und Pflanzen. Das heißt, hier wird der Lebensraum der Arten unter besonderen Schutz gestellt.
In einem Naturschutzgebiet dürfen Sie festgelegte Wege betreten und befahren, diese aber nicht verlassen. Jede Trittbelastung außerhalb der Wege ist verboten, um Pflanzen und Tiere nicht zu stören. Es ist nicht erlaubt, Pflanzen zu pflücken oder gar auszugraben. Auch Pilze dürfen hier nicht gesammelt werden. Und natürlich ist jede Störung der Tierwelt zu unterlassen. Auch Zelten, Angeln, Baden, Reiten, Segeln und natürlich Feuerwachen sind verboten.
Pilgerwege und mehr
Neben den bis hierhin genannten Wanderwegen, die jeder vor der eigenen Haustür erwandern kann, gibt es zahlreiche überregionale oder auch internationale Wege. Weit bekannt sind so berühmte Pilgerwege, wie der knapp 800 Kilometer lange Jakobsweg Camino Frances von St-Jean-Pied-de-Port auf der französischen Seite der Pyrenäen bis nach Santiago de Compostela im Westen Spaniens. Der Pilger überquert hier die Pyrenäen und durchwandert den Norden Spaniens durch unterschiedlichste Landschaften. Solche Pilgerwege sind besonders durch ihre Geschichte geprägt. Der hier genannte Jakobsweg gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Zahlreiche weitere Jakobswege in Deutschland und darüber hinaus sind inzwischen als solche wiederentdeckt und wollen erwandert werden. Das Buch "Pilgerwege in Deutschland" aus dem Kunth Verlag beschreibt reich bebildert 31 verschiedene Pilgerwege. Im Buch "Der Weg der Jakobspilger" von Klaus Herbes und Georg Jung geht es ausschließlich um die Geschichte und berühmte Bauten, Köster und Kirchen des Weges bis nach Santiago de Compostela. Das Zeichen dieses Weges anderer Pilgerrouten ist eine gelbe Jakobsmuschel.
Aus dem Buch "Pilgerwege in Deutschland" habe ich mir für den September 2020 den Harzer Kloster Wanderweg ausgesucht, ein leicht zu bewältigender Weg für Pilgeranfänger. Meine Eindrücke auf den rund 100 Kilometern über mehrere Etappen habe hier in einem Artikel geschildert (Sie rechts Artikelleiste oder unten).
Ein sehr schön bebildertes Buch für de Überblick, in dem jeder Weg mit seinen Etappen beschrieben ist.
Es geht um die Geschichte des Pilgern und um den in Europa berühmtesten aller Pilgerwege.
Bildquelle:
H. Nedo
(Harzer Kloster Wanderweg)