Was sind Bitterstoffe?

Alle Stoffe die bitter schmecken, können als Bitterstoffe bezeichnet werden. Sie gehören dabei ganz unterschiedlichen Stoffgruppen an.

Essbare Pflanzen mit Bitterstoffen

Essbare Pflanzen mit Bitterstoffen (Bild: congerdesign / Pixabay)

Vorkommen

Im Gegensatz zu früher findet man heute kaum noch Gemüse, welches einen hohen Bitterstoffanteil hat, da Bitter nicht mehr sehr beliebt ist. Vielen Gemüsesorten wurden die Bitterstoffe weggezüchtet, sodass wir kaum noch mit Bitterstoffen in Kontakt kommen. Bei Chicorée, Radicchio, Endivie und Rucola bei den Gemüsen bekommt man noch etwas Bitterstoffe ab, auch die Grapefruit schmeckt manchmal noch bitter. Was bei diesen Gemüsesorten gesund ist, ist jedoch bei anderen Gemüsen mit Vorsicht zu genießen. So sind die Bitterstoffe in Zuchini, Kürbissen, Gurken oder auch im grünen Anteil bei schlecht gelagerten Kartoffel tatsächlich giftig und sollten auf keinen Fall in größeren Mengen verzehrt werden.

Schon Hildegard von Bingen hat sich die Bitterstoffe von verschiedenen Heilpflanzen zu Nutze gemacht. Andorn, Engelwurz, Löwenzahn, Enzian, Gänseblümchen, Hopfen, Schafgarbe, Tausendgüldenkraut, Wermut und gemeine Wegwarte sind einige Pflanzen mit einem hohen Gehalt an Bitterstoffen und wurden traditionell bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Auch die Schwedenbitter von Maria von Treben sind vielen ein Begriff. Bei Völlegefühl, Bauchkrämpfen, Blähungen und Übelkeit lindern Bitterstoffe die Beschwerden.

Wobei helfen Bitterstoffe?

Bitterstoffe haben jede Menge positive Wirkungen:

  • Sie regen die Verdauung an: Schon beim Kauen von bitteren Lebensmitteln werden die Nerven vermehrt gereizt und sorgen so für eine verbesserte Speichelproduktion, was wieder die Vorverdauung im Mund positiv beeinflusst. Im gleichen Zug wird der Magen durch die Bitterstoffe schon angeregt, mit der Magensäureproduktion zu beginnen. Die Verdauung kann also zügiger von statten gehen, weil gleich genügend Verdauungssäfte zur Verfügung stehen. Genauso wie der Magen, werden im Weiteren durch Bitterstoffe auch die Verdauungssäfte im Darm, der Bauchspeicheldrüse und der Galle schon aktiviert und stehen, wie auch die Leber, schon bereit, um Ihre Aufgaben zu erfüllen. Sie helfen also Verdauungsprobleme zu beseitigen.
  • Helfen bei Sodbrennen durch zu wenig Magensäure
  • Sie fördern die Entgiftung: Dadurch das der gesamte Verdauungsapparat in Schwung kommt, werden schon im Mund und Rachenraum vermehrt Gifte, Viren und Bakterien abtransportiert und somit das Immunsystem gestärkt.
  • Bitterstoffe helfen bei der Entsäuerung: Basenproduzierende Drüsen werden aktiviert und überschüssige Säuren ausgeschieden. Der Säure-Basen-Haushalt kommt wieder ins Gleichgewicht.
  • Bitterstoffe können die Darmflora regulieren und Candida bekämpfen
  • Sie können den Cholesterinspiegel senken
  • Bitterstoff wirken positiv bei Histamintoleranz
  • Sie sind wurmabtötend und beseitigen pathogene Keime
  • Bitterstoffe wirken sogar fiebersenkend
  • Sie helfen auch bei Hautproblemen: Bei äußerlicher Anwendung auf der Haut bilden sich Proteine wie Collagen und Lipide. Dadurch wird die Hautbarriere gestärkt und die Haut vor Austrocknung geschützt.

Bitterstoffe und Abnehmen:

Bitterstoffe sind das Gegenteil von süß, und bewirken auch das Gegenteil. Während man beim Essen von Süßem noch mehr Lust auf Süßes bekommt, wirken Bitterstoffe genau andersrum: Sie wirken als regelrechte Fressbremse. Durch die schon aktivierte Verdauung tritt das Sättigungsgefühl viel schneller ein, wir sind früher satt und essen weniger. Nebenbei wird die Fettverdauung effektiv auf Trab gehalten. Sie wirken so als regelrechte Fatburner. Durch den Einsatz von Bitterstoffen beim Essen verringert sich Lust auf etwas Süßes danach und auch Heißhungerattacken lassen sich effektiv mit Bitterstoffen beseitigen. Oft hilft da schon ein Espresso oder Kaffee nach dem Essen, um die Lust auf Süßes zu hemmen. Noch effektiver und vor allem auch mal schnell zwischendurch kann man z.B. mit Bittertropfen * die man direkt auf die Zunge gibt, Heißhungerattacken und Lust auf Süßes beseitigen. Man nimmt auf Dauer weniger Kalorien zu sich und tut sich im besten Fall viel leichter beim Abnehmen. 

(Bild: happyveganfit / Pixabay)

Wann am Besten Einnehmen?

Bitterstoffe sollten ca. eine halbe Stunde vor dem Essen eingenommen werden, damit das Verdauungssystem schon optimal auf die nächste Mahlzeit vorbereitet ist. Tropfen dabei einfach auf der Zunge zergehen lassen, Kapseln mit einem Glas Wasser schlucken. 

Nach dem Essen eingenommen beugen Bitterstoffe die Lust auf Süßes vor und beseitigen auch Völlegefühle.

Zwischendurch sind Bitterstoffe angezeigt, wenn die Lust auf Süßes übermächtig wird oder Heißhungergefühle aufkommen.

Achtung Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Bei der Einnahme von Bitterstoffen kann es durch die Aktivierung der Entgiftung zu Entgiftungserscheinungen wie Kopfschmerzen kommen. 

Bitterstoffe können außerdem Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben. Vor allem Grapefruit oder Produkte, die Grapefruit oder Citrusfrüchte enthalten, sind hier zu beachten. Eine Anwendung sollte vorher mit einem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker abgeklärt werden.

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SusanneEdele, am 01.04.2022
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