Was versteht man überhaupt unter einer Fehlgeburt?

Umgangssprachlich bezeichnen wir es in der Regel immer als Fehlgeburt, wenn eine schwangere Frau aus irgendeinem Grund ihr Baby verliert, bevor es geboren wurde, egal, ob es tot geboren wurde oder bereits im Mutterleid verstorben ist.

Medizinisch gesehen gibt es allerdings verschiedene Ausdrücke für Fehlgeburten, je nachdem wie weit fortschreitend die Schwangerschaft bereits war. Man spricht von Fehlgeburt oder Abort, wenn der Fötus vor der 24. Schwangerschaftswoche und mit einem Gewicht von weniger als 500 Gramm stirbt. Dabei unterscheidet man auch noch zwischen Frühabort, wenn es vor der 14. Schwangerschaftswoche passiert, und Spätabort, wenn nachher. Hat der Fätus bereits ein Gewicht von mehr als 500 Gramm oder passiert die Fehlgeburt nach der 24. Schwangerschaftswoche, so bezeichnen das die Mediziner als Totgeburt.

Fehlgeburt in den ersten 6 Wochen

Häufig passiert es in diesem frühem Stadium der Schwangerschaft, dass die Frau eine Fehlgeburt hat und noch gar nicht wusste, dass sie schwanger war und somit auch die Fehlgeburt einfach mit stärkeren Regelblutungen verwechselt. Eine Fehlgeburt in den ersten sechs Wochen ist meist eine Schutzfunktion des Körpers. Nicht immer ensteht aus der Verschmelzung von Samen- und Eizelle ein gesundes Baby. Bei der Befruchtung oder auch bei der Einnistung kann es zu Störungen kommen, auch kann der Embryo einen genetischen Defekt haben. Ist der Embryo aus irgendeinem Grund nicht lebensfähig, so bricht der Körper der Frau die Schwangerschaft automatisch ab. 

Fehlgeburt nach 6 Wochen Schwangerschaft

In den meisten Fällen sind es anatomische oder harmonelle Ursachen von Seiten der Mutter, die eine Fehlgeburt nach der 6. Schwangerschaftswoche auslösen, wie zum Beispiel:

  • Gutartige Tumore in der Gebärmutter oder Gebärmuttermissbildungen, die die Einnistung verhindern
  • Enzündungen oder auch Verklebungen der Gebärmutter, die die Einnistung stören
  • Schwäche des Gebärmutterhalses (häufig nach mehreren Fehlgeburten), manchmal auch mit Bindegewebsschwäche, was es für den Körper schwer macht, die Schwangerschaft zu halten
  • Gelbkörperhormonschwäche, wenn die Eileiter zu wenig des Gelbkörperhormons Progesteron produzieren, das notwendig ist, damit die Eizelle nicht abgestossen wird
  • Schilddrüsenerkrankungen können auch Ursache für eine solche Hormonschwäche sein
  • Virale, bakterielle, oder parasitäre Entzündungen, wie zum Beispiel eine Pilzentzündung, können eine Fehlgeburt auslösen, wenn die Entzündung bis in die Gebärmutter wandert
  • Diabetes und immunologische Krankheiten: Starkes Fieber bei Grippe und auch Magen/Darm-Grippe zum Beispiel können Wehen auslösen und jede organische Erkrankung kann natürlich eine Fehlgeburt beeinflussen oder verursachen. Auch Störungen der Blutgerinnung sind eine häufige Ursache

Doch nicht nur Störungen bei der Mutter können zur Fehlgeburt führen, sondern in manchen Fällen liegt es auch an den Spermien des Vaters, wenn diese missgebildet sind, was meist genetische Ursachen hat und eher bei älteren Männern vorkommt.

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Ursachen für Totgeburt

Während sich die Fehlgeburt im frühem Stadium der Schwangerschaft meist durch Blutungen ankündigt, ist es bei der Totgeburt meist so, dass das Fruchtwasser abgeht und es zu Wehen kommt, obwohl es noch viel zu früh für die Geburt ist. In solchen Fällen sollte man wirklich schnell handeln, denn in manchen Fällen kann das Baby noch gerettet werden, denn eine Frühgeburt nach 6 Monaten Schwangerschaft muss nicht unbedingt tödlich enden. Wichtig ist es deswegen auch, dass eine schwangere Frau, die ihr Baby für eine Weile nicht spürt, also keine Bewegungen, sofort den Arzt aufsucht, denn eine eingeleitete Geburt könnte in solchen Fällen manchmal auch das Baby retten. Aber leider ist das nicht immer möglich. Obwohl Totgeburten seltener sind als Fehlgeburten, kommen sie eben auch manchmal vor. Häufige Ursachen sind:

  • Probleme mit der Plazenta (Ablösung oder Insuffizienz)
  • Nabelschnur wickelte sich um den Hals des Babys
  • Genetische Schäden des Kindes
  • Fehlbildungen des Kindes, die das Überleben unmöglich machen
  • Strahlungen oder Gifte, die auf das Baby einwirken
  • Probleme bei Mehrlingsgeburten, wenn nicht alle Babies lebensfähig sind
  • Rhesusunverträglichkeit von Baby und Mutter
  • Bauchhöhlenschwangerschaft, wenn sich das Baby nicht in der Gebärmutter, sondern in der Bauchhöhle einnistet
  • Hohe Blutgerinnung auf Grund von Erkrankung bei der Mutter
  • viel Stress und auch Stress für das Baby
  • Schwangerschaftvergiftung
  • Unfälle und Gewalt gegenüber der Schwangeren

Fehlgeburts-Risiko minimieren

Viele Ursachen für Fehlgeburten sind nicht vermeidbar, dennoch können viele Faktoren eine Rolle spielen, die das Risiko einer Fehlgeburt begünstigen können. Regelmäßige Vorsorgekontrollen beim Frauenarzt sind natürlich wichtig, aber auch das Verhalten der Schwangeren. 

Stress 

Normaler Stress im Alltag, der berufsbedingt ist, ist nicht schädlich und normaler Weise kein Problem, allerdings sollten Schwangere extreme Stresssituation möglichst meiden. Nicht nur ist man anfälliger für Infekte, wenn man viel Stress hat, sondern kann sich das auch auf die Harmone auswirken, wie zum Beispiel die Produktion des Gelbkörperhormons. Der Stress kann sich auch direkt auf den Fötus auswirken. Es kann dadurch unterversorgt werden oder auch zu Früh Stuhl ablassen, was sehr schädlich ist, da er diesen verschlucken könnte, was meist zum direkten Tod führt.

Genussmittel und Medikamente

Allgemein ist natürlich bekannt, dass Schwangere auf Zigaretten, Alkohol, Nikotin und Drogen verzichten sollen, da diese ungesund für Baby und Mutter sind und viele Nebenerscheinungen haben können, die Fehlgeburten begünstigen können. Auch bei Medikamenten müssen Schwangere aufpassen, denn nicht alle sind in der Schwangerschaft empfehlenswert. Jede Medikation sollte vorher mit dem Arzt abgeklärt werden.

Sport

Während manche leichte Sportarten in der Schwangerschaft sogar empfehlenswert sind, sollten Schwangere trotzdem mit dem Arzt abklären, welche Sportarten er für empfehlenswert hält. Manche Sportarten sind zu belastend oder zu gefährlich und können zum Beispiel Risse in der Fruchtbase verursachen.

Ernährung

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist wichtig für Baby und Mutter. Notfalls empfiehlt der Arzt oft, zusätzlich Vitamine oder Mineralien einzunehmen, um dies zu gewährleisten. Obwohl die Plazentaschranke den Fötus vor giftigen Stoffen beschützen sollte, können trotzdem auch ungesunde Stoffe auf das Baby übergehen. Verschiedene Lebensmittel sollten von Schwangeren daher gemieden werden, weil sie entweder ungesund sind, oder sogar, wie viele Kräuter zum Beispiel, Wehen auslösen können. Dazu gehören generell rohe tierische Lebensmittel, Innereien, rohes Getreide, Fische, die einen hohen Quecksilberanteil haben und Lakritze. Als wehenauslösend gelten Chinin, Papaya, Zuckeraustauschstoffe, abführende Lebensmittel und verschiedene Gewürze wie Zimt, Ingwer, Marjoram, Petersilie, Thymian, Koriander, Curry und Nelken. 

Autor seit 11 Jahren
405 Seiten
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