Nackt, wie Gott ihn schuf - der Mensch

Ob Gott den Menschen erschaffen hat - Adam aus Lehm geformt und Eva aus dessen Rippe - darüber mögen sich andere streiten. In diesem Artikel soll schlicht und einfach die Frage geklärt werden, warum der Mensch kein Fell hat, obwohl doch die Vorfahren einst ein solches gehabt haben sollen. 

 

Ein Menschlein wird geboren. Es ist nackt. Das ist Fakt. Manch neugeborene Menschenkinder haben bereits Haare auf dem Kopf, wenn sie das Licht der Welt erblicken. Ein Fell haben sie allerdings nicht und da wird auch im Laufe der Jahre keines wachsen. Im Normalfall ist dem so. Es gibt allerdings auch Menschen, die tatsächlich so etwas wie ein Fell besitzen. Besser gesagt haben sie einen unkontrollierten Haarwuchs. Dazu aber später mehr.

Steinzeitmenschen und Neandertaler - hatten sie ein Fell?

Die früheste Epoche der Menschheitsgeschichte liegt ca. 2,6 Millionen Jahre zurück und ist unter dem Begriff "Steinzeit" bekannt. Wohl deshalb, weil die Homo sapiens in jener Epoche vorwiegend Werkzeuge aus Stein benutzt haben sollen. Die menschlich anmutenden Bewohner der Steinzeit hatten kein Fell, sondern ebenfalls schon Haut und Haare.

Steinzeitmenschen waren auch nicht dumm, wie manchmal behauptet wird. Sie wussten sich stets zu helfen, waren künstlerisch und handwerklich begabt. Überdies wussten sie die Schätze der Natur zu schätzen, zogen einen großen Nutzen daraus. Mit Bienenwachs füllten die Steinzeitmenschen zum Beispiel die Löcher in ihren Zähnen. Einen Zahnarzt gab es schließlich in der Steinzeit noch nicht.

Die sogenannte Altsteinzeit brachte die Neandertaler hervor. Die Altmenschen - oder "Affenmenschen" - von denen stets behauptet wurde, sie hätten einen gebückten Gang und wären mit einer Keule bewaffnet gewesen.

 

Lange Zeit wurde gerätselt, ob der Homo neanderthalensis der Eiszeit etwas mit der Entwicklung der Menschen zu tun hatte. Tatsächlich brachten Gen-Analysen ans Licht, das dem wirklich so ist.

Die Entschlüsselung der DNA eines Neandertalers

Homo sapiens entwickelten sich im heißen Afrika. Hätten sie ein Fell besessen, wären sie wohl nicht lange Zeit lebensfähig gewesen. Homo neanderthalensis mussten hingegen in klirrender Kälte leben. Obwohl dem so war, besaßen die Neandertaler trotzdem kein wärmendes Fell. Dieses legten sie sich allerdings zu, um sich gegen die eisigen Temperaturen zu schützen. Dafür erlegten sie Mammuts und andere Tiere, die nicht nur eine Nahrungsquelle waren. Aus den tierischen Fellen "schneiderten" sie sich die Neandertaler wärmende "Bekleidung", fertigten daraus ihre Zelte und allerlei andere nützliche Dinge.

Homo sapiens - Haut und Haare aber kein Fell

 

Körperbehaarung ist bei Menschen keine Seltenheit. Manche Herren haben einen sehr starken Haarwuchs, der nicht nur im Gesicht - Bart - vorhanden ist, sondern auch den Brustbereich ziert. Selbst stark behaarte Gliedmaßen und zahlreiche, dichte Haare auf dem Rücken sind nicht selten bei männlichen Homo sapiens zu sehen. Frauen, so heißt es, mögen Männer mit einer behaarten Brust, da diese so viel animalischer wirken. Sexy halt! Doch was Frauen wollen bzw. mögen, spielt in diesem Artikel keine Rolle.

Nicht nur Männer gibt es, die sich durch starken Haarwuchs auszeichnen. Selbst Frauen können sehr viele Haare haben, sowohl auf dem Kopf als auch im Achsel- und Schambereich.

Auch das Gesicht der Frauen bleibt mitunter nicht von lästigen Haaren verschont. Der sogenannte Damenbart ist gar nicht mal so selten, wirkt allerdings störend im weiblichen Gesicht. Viele Damen haben zudem noch sehr buschige Augenbrauen, die allerdings gezupft werden können. Gleichwohl kann der Damenbart abrasiert werden.

Eine starke Körperbehaarung ist freilich noch lange kein Fell. Dieses braucht der Mensch ohnehin nicht, da er durch seine Haut geschützt wird.

Warum der Mensch kein Fell hat

 

Neuzeitmenschen haben kein Fell. Sie besitzen eine Haut, die sich mitunter in Gänsehaut verwandelt, wenn sie frieren. Wenn Menschen sich ängstigen, stellen sich deren Nackenhaare auf. Der Musculus arrector pili ist schuld daran, dass sich ein Haar aufrichtet.

Die Haut ist des Menschen größtes Sinnesorgan überhaupt. Sie leistet Tag für Tag harte Arbeit, um Krankheitskeime, Gifte, Schädlinge und andere Gefahren aus der Umwelt abzuwehren. Sie reguliert die Körpertemperatur, ist am Flüssigkeitshaushalt beteiligt und sorgt für einen gesunden Stoffwechsel.

Der moderne Mensch braucht kein Fell, da er sich sonst nicht so schnell und ungehindert fortbewegen könnte, wie er es heute tun kann, zu Land, zu Wasser und in der Luft. Menschen würden extrem schwitzen, wären sie mit einem Tierkleid ausgestattet. Überdies würden sich ständig Parasiten - Läuse und Flöhe - im Fell einnisten.

 

Warum der Mensch zwar Haut und Haare hat, jedoch kein Fell besitzt, ist der Evolution zuzuschreiben.

Aber weshalb? Diese Frage kann Professor Josef Reichholf genauer beantworten.

Wolfsmenschen, Haarmenschen - Menschen mit Fell?

Wolfsmenschen bzw. Haarmenschen werden jene Personen genannt, die einen sehr starken Haarwuchs haben, der im ganzen Gesicht oder an jenen Körperstellen auftreten kann, die sonst eher unbehaart sind.  

 

Menschen mit Hypertrichose

Wolfsmenschen wurden einst gerne zur Belustigung auf Jahrmärkten und im Zirkus vorgeführt. 

KreativeSchreibfee, am 16.02.2013
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Bildquelle:
Barbara Lechner-Chileshe (Warum gibt es unterschiedliche Haut- und Augenfarben?)

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