Lange Zeit hieß es, man solle Groll nicht lange mit sich herumtragen, Ärger nicht in sich hineinfressen, sondern auch mal rauslassen. Warum also nicht einmal nach Herzenslust jammern und klagen?

Dazu muss man beachten, dass diese beiden Möglichkeiten, mit Ärger umzugehen, keineswegs gegensätzliche Positionen sind, die sich gegenseitig ausschließen - also entweder Ärger runterschlucken oder jammern als nur diese beiden Alternativen.

Natürlich ist es nicht gut, Groll und Ärger mit sich herumzutragen. Aber man kann diesen Gefühle auch anders begegnen, nämlich mit konstruktiven Worten. Das "Rauslassen" in Form von Jammern wird die Situation nicht verbessern, denn wenn man sich nur darüber beschwert, wie schlecht eine Situation doch ist, hat noch nichts zur Lösung (und wenn auch nur gedanklich) beigetragen und wird es auch nicht.

Aber es ist nicht nur, dass Jammern nichts an der Lage ändert und somit auch nichts Positives bringt. Das wäre nicht weiter schlimm, denn wenn sich auch nichts verbessert, entstünde wenigstens kein Schaden. Dem ist aber nicht so: Jammern hat negative Auswirkungen!

Jammern ist schlecht für uns und auch für andere

Wenn wir uns ständig über alles beschweren und an allem herumnörgeln, geht das nicht nur den Menschen in unserer Umgebung auf die Nerven. Dauerndes Jammern hat auch noch negative Auswirkungen auf unser eigenes Gehirn. 

Negative Gedanken werden zum Programm

Reagieren wir auf bestimmte Situationen immer nach dem gleichen Muster - hier: mit Jammern - so speichert unser Gehirn diese Muster ab, um später in ähnlichen Situationen wieder ähnlich reagieren zu können, ohne groß darüber nachdenken zu müssen. Dadurch spart es Zeit und Energie. Solche Automatismen helfen dem Gehirn, effizienter zu arbeiten. Ist allerdings eine "falsche" Reaktion abgespeichert, wird es auch auf diese zurückgreifen und auf diese Weise reagieren, auch wenn eine andere Strategie vielversprechender wäre. Wenn wir Gedanken transportieren, verbinden sich die Synapsen im Gehirn untereinander. Gehen die Gedanken immer den gleichen Pfad (gleiche Reaktion), dann werden diese Verbindungen stärker - wie ein Feldweg, der immer ausgetretener wird, je öfter man ihn begeht. Sind es immer wieder jammernde und klagende Gedanken, wird das Gehirn auch in Zukunft häufiger diesem Gedankenpfad folgen, die Gedanken werden dort durch diese starken Verbindungen schneller verarbeitet und das Gehirn mag es eben gerne schnell und ökonomisch. Wir erziehen unser Gehirn damit quasi zum jammernden Pessimisten. Sehr schnell wird daraus eine Gewohnheit, die dann dazu führt, dass Gedanken automatisch in eine negative Richtung gehen.

Wie war das doch gleich?

Jammern lässt auch das Erinnerungsvermögen schrumpfen und uns vergesslich werden. 

Jammern macht sogar krank

Die negativen Gedanken müssen vom Gehirn auch verarbeitet werden. Das ist Stress für den Körper, der daraufhin das Stresshormon Cortisol ausschüttet. Kommt das häufiger vor - also wenn wir oft jammern - dann erhöht sich der Cortisolspiegel. Dadurch erhöht sich das Risiko für Herzerkrankungen, Depressionen und Burnout und das Immunsystem kann geschwächt werden.

... die Umgebung leidet mit....

Nicht nur, dass wir unserer Umgebung mit dem Gejammere gehörig auf die Nerven gehen und die Menschen im schlimmsten Fall Abstand von uns und unseren negativen Gedanken nehmen - es kann die anderen ebenfalls sogar krank machen. Wer oft jammert, setzt die anderen unter Stress und diese reagieren auf den vermehrten Stress ebenso wie schon bekannt mit einem erhöhten Cortisolspiegel, der die schon erwähnten Krankheiten zur Folge haben kann.

Es funktioniert auch anders herum

 

Was mit schlechten Gedanken funktioniert, funktioniert auch mit positiven Gedanken. Dankbarkeit und Optimismus schützen uns vor Jammern und Nörgeln und senken den Cortisolspiegel und den Blutdruck. 

 

Sonja, am 31.03.2018
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