Was bewirkt Krafttraining beim Diabetes Typ 2?
Krafttraining beim Diabetes Typ 2 ist eine lohnenswerte und interessante Therapieoption.Was versteht man unter einem Diabetes Typ 2?
Beim Diabetes Typ 2 kommt es zu einer Insulinresistenz, hierbei gelangt der Zucker (Glucose) schlechter in die einzelnen Körperzellen. Als Folge wird die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) unter Dauerstress gesetzt, das heißt, sie produziert Insulin fast am laufenden Band. Nach vielen Jahren kann es zu einer Erschöpfung der insulinproduzierenden Zellen kommen, sodass sich ein insulinpflichtiger Diabetes Typ 2 manifestieren kann. Es fällt auf, dass ein großer Teil aller Typ-2- Diabetiker übergewichtig sind. Hierbei greift der vorherrschende Fettstoffwechsel in den Glukosestoffwechsel ein, sodass einer Insulinresistenz Vorschub geleistet wird.
Medikament "Krafttraining" (Bild: mohamed_hassan / Pixabay)
Welchen Einfluss hat Krafttraining?
Krafttraining hat einen positiven Einfluss auf verschiedene Parameter. Zum einen wirkt Krafttraining einer altersbedingten Muskelabnahme entgegen, so kommt es zu einer praktischen Sturzprophylaxe, außerdem erhöht eine stärkere Muskulatur die Selbstständigkeit und wirkt somit einer frühen Pflegebedürftigkeit entgegen.
Beim Typ-2-Diabetiker bewirkt eine Zunahme der Muskelmasse eine Verbesserung des Glucosestoffwechsels, auch die Anzahl und Qualität der Insulinrezeptoren auf den einzelnen Zellen wird nachhaltig verbessert. So kann der Krankheitsverlauf gelindert werden, unter Umständen lassen sich Medikamente und Insulinmenge reduzieren.
Durchführung einer Trainingseinheit
Nach welchen Kriterien eine Trainingseinheit durchgeführt werden soll, ist unterschiedlich zu bewerten. Alter, Vorerkrankungen, Neueinsteiger, praktische Erfahrungen, Zeit .... viele Parameter spielen hierbei eine Rolle. Bei Neulingen kann ein ausgebildeter Trainer wichtige Tipps geben. Bei normalen Krafttraining sollten zunächst die großen Muskelgruppen an verschiedenen Geräten, später auch im freien Hanteltraining trainiert werden. Dieses kann nach Sätzen (Durchgängen) mit mehreren Wiederholungen oder im Zirkel (Rundlauf) durchgeführt werden. Hierbei sind unbedingt die individuellen Eigenschaften eines jeden einzelnen zu berücksichtigen. Eine moderate Belastungsintensität dient dem Erhalt der Motivation.
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Was gibt es zu beachten?
Gerade bei Neueinsteigern sollte vor Trainingsbeginn eine ärzliche Untersuchung erfolgen, bei insulinpflichtigen Diabetikern ist diese sogar zwingend erforderlich, da es ansonsten zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) kommen kann. Blutzuckerwerte müssen vor, während und nach einer Trainingseinheit bestimmt werden. Der Ausgangswert sollte nicht zu niedrig sein, da es ansonsten bei Anstrengung zu einer Hypoglykämie kommen an. Für den Notfall sind schnell verfügbare Kohlenhydrate (Traubenzucker) eine schnelle Hilfe. Es ist wichtig, das Fitnessstudio bzw. den Trainer bereits im Vorfeld über diese Problematik (Diagnose) zu informieren.
Ein anderes Risiko sind durch das Krafttraining verursachte Blutdruckspitzen, insbesondere bei bereits bestehendem Bluthochdruck. Hierbei ist es wichtig, den Trainierenden nicht zu überfordern, außerdem ist auf eine richtige Ausübung der Einheit ohne Einsatz der Pressatmung zu achten.
Existieren bereits Folgeerkrankungen, z. B. eine Polyneuropathie (Schädigung der Nervenenden mit Sensibilitätsverlust), so sollte das Training unbedingt angepasst werden.
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Mein Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt nicht den Rat eines Arztes, Heilpraktikers und Apothekers.