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Was ist die Borderline Persönlichkeitskeitsstörung?

Borderline heißt zu deutsch "Grenzlinie" oder auch "Grenzwertig". Das bedeutet nicht, dass es sich hierbei um eine Krankheit handelt, die an alle erdenklichen Grenzen stößt. Die Begründung der Bezeichnung "Borderline" ist auf die Vergangenheit zurückzuführen. So wurde die Borderline Persönlichkeitsstörung einst zwischen den neurotischen und den psychotischen Störungen eingeordnet. Grund dafür war die Identifizierung der typischen Symptome aus beiden genannten Bereichen. Daneben wird die Borderline Persönlichkeitsstörung in der Psychotraumatologie zu den komplexen posttraumatischen Belastungsstörungen gezählt.

Doch was genau bedeutet es nun, wenn jemand an der Borderline Persönlichkeitsstörung leidet?

Borderline Angehörige haben den Namen der Erkrankung schon oft gehört, doch wer sich noch nie ernsthaft mit diesem Thema auseinandergesetzt hat, weiß oft nichts Genaues damit anzufangen.

Die Borderline Persönlichkeitsstörung wird ebenfalls als emotional instabile Persönlichkeitsstörung bezeichnet. Gekennzeichnet wird diese durch eine extreme Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen sowie durch Impulsivität und einem verzerrten Selbstbild.

Borderline Angehörige sind zweifelsohne einer starken Belastung und Sorge ausgesetzt. Denn die Auswirkungen dieser Persönlichkeitsstörung zeigen sich besonders in den Gefühlen, im Denken und im Handeln des Betroffenen, also sämtliche Bereiche, die bei Interaktionen gefordert werden. Auffällig sind dabei vor allem die teilweise paradox wirkenden und generell negativen Verhaltensmuster, ebenso aber auch das gestörte Verhältnis zum eigenen Ich, welche Borderliner zeigen. In vielen Fällen wird die Borderline Persönlichkeitsstörung auch von anderen psychischen Erkrankungen begleitet, etwa Depressionen, dissoziative Störungen und nicht zuletzt dem selbstverletzendem Verhalten. Außerdem wurde bereits beobachtet, dass die Borderline Störung häufig mit anderen Persönlichkeitsstörungen gemeinsam auftritt.

Was Borderline Angehörige tun können, um den Betroffenen zu helfen

Wenn nur Vermutungen, jedoch noch keine eindeutige Diagnose vorhanden ist:


Borderline Angehörige sollten nicht zu voreilig handeln. Möglicherweise lassen sich die Vermutungen auch nur auf solche zurückführen und eine Erkrankung kann ausgeschlossen werden. Um Licht ins Dunkel zu bringen, sollte in jedem Fall ein Arzt oder ein Psychologe aufgesucht werden. Sollte der Betroffene nicht dazu bereit sein, diesen Schritt selber zu gehen, können Borderline Angehörige und die, die es vermuten, auch selbstständig einen Ansprechpartner aufsuchen und diesem die Probleme schildern – oftmals wird hier direkte Hilfe geboten. Ist die Angst, direkt zu einem Fachmann zu gehen zu groß, kann auch anonyme Hilfe nicht schaden. Im letzten Abschnitt dieses Artikels finden Sie nützliche Anlaufstellen, die helfen können.

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Wenn die Borderline Persönlichkeitsstörung bereits diagnostiziert ist:

Wenn Borderline Angehörige bereits zu 100% wissen, dass die Erkrankung vorliegt, sollten einige Grundregeln im Familienverband eingehalten werden, um sowohl den Angehörigen als auch den Betroffenen ein Stück weit den Alltag zu erleichtern.

1.Borderline Angehörige sollte die erkrankten Personen niemals aufgrund ihrer Charaktereigenschaften abwerten. Stattdessen gilt es, zu versuchen, Verständnis aufzubringen. Als Angehöriger sollte man sich stets vor Augen führen, dass der Borderliner im Grunde keine schlechten Absichten hat, sondern tatsächlich KRANK ist!

2.Als Borderline Angehöriger sollte man sich ausführlich über das Thema informieren, denn nur so kann man die Krankheit im vollen Umfang kennenlernen, verstehen und damit umgehen.

3.Wird der Borderliner wütend sollten Angehörige Ruhe bewahren, auch wenn dies nicht immer leicht fällt. Borderline Angehörige sollten in keinem Fall zurückschreien, denn die Reaktionen des Betroffenen sind oftmals unvorhersehbar und übertrieben

4.Borderlinern geht es in vielen Situationen schlecht, sie fühlen sich alleine gelassen, ungeliebt und haben starke Zweifel an sich selber. In solchen Momenten müssen Borderline Angehörige für die Betroffenen da sein, sind sie das nicht, verstärken sich die Selbstzweifel nur noch mehr.

 

5.Liebe, ein kleines Zauberwort für Betroffene. Borderline Angehörige sollten dem Betroffenen stets zeigen, dass er geliebt wird, denn die Erkrankung weckt auch das Gefühl, nicht geliebt zu werden. Selbst wenn der Borderliner etwas getan hat, was den Angehörigen nicht gefällt, sie sogar wütend macht, ist Liebe das Wichtigste, was ein Borderliner braucht.

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6.In keinem Fall sollten Borderline Angehörige Ultimaten setzen. Denn zuviel Druck auf den Erkrankten verschlimmert die Lage imens.

7.Auch wenn Borderline Angehörige denken alles über die Erkrankung zu wissen und den Betroffenen zu verstehen – NIEMALS DEN THERAPEUTEN SPIELEN!

8.Borderline Angehörige müssen den Betroffenen auch Grenzen setzen, tun sie dies nicht, merkt der Erkrankte schnell, dass er tun kann was er will und nutzt diesen Umstand aus.

Borderline Angehörige dürfen ihr Leben nicht einzig nach dem Betroffenen ausrichten - hier besteht die Gefahr einer Co-Abhängigkeit! Das bedeutet, dass die eigenen Bedürfnisse vollkommen vernachlässigt werden und man den Erkrankten stets versucht, auf eigene Kosten glücklich zu machen. Schlussendlich lassen sich Borderline-Co-Abhängige vollkommen von der Erkrankung in den Bann ziehen!

Hilfe für Borderline Angehörige

Unter Borderline-Angehörige.de bestehen vielfältige Austauschmöglichkeiten unter Gleichgesinnten.

Unter Borderline-Selbsthilfe.de lassen sich zahlreiche Informationen zu möglichen Therapien, Anlaufstellen und Austauschmöglichkeiten finden.

Unter Borderlin-Plattform.de findet sich der gemeinnützige Verein Borderlin e.V.

Bildquellenangabe Vorschaubild: pixelio.de/Gerd Altmann

Autor seit 14 Jahren
133 Seiten
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