Baubiologie - Was ist das?

Ungewöhnliche Raumgestalung, Monika HermeliBau biologisch bauen, bedeutet, mit gesundheitlich unbedenklichen Materialien ein Haus zu bauen. Mit seinen Baustoffen soll es nicht nur der Gesundheit nicht schaden, sondern ihr auch noch förderliches sein. Lehm zum Beispiel, ist so ein Material. Er hat, normalerweise, keine giftigen Substanzen und bei der Anwendung bindet er Umweltgifte. Ein ergänzender Artikel: Renovierung: Wohnung mit ökologischer Lehmfarbe frisch gestalten

Bei der Beurteilung, ob eine Bauweise baubiologisch ist, spielt es nur eine untergeordnete Rolle, ob Fachwerkhäuser wieder aufgebaut werden, ältere Häuser renoviert oder Häuser ganz neu gebaut werden. Ein wesentlicher Unterschied zum kommerziellen Hausbau ist die Vielfältigkeit der Werkstoffe sowie eine von der Jahreszeit und Material abhängige, längere Bauzeit. Die Überlegungen ob und wie ein baubiologisches Haus gebaut werden, sind umfassender als gedacht.

Bauwillige und Handwerker arbeiten zusammen

Eine Erfahrung zeigt, dass es von der Planung bis zum Bau eines Hauses, viele Unstimmigkeiten geben kann. Werden diese nicht restlos bereinigt, kann der Bau eines Hauses schnell zum Zankapfel werden. Aus diesem Grund achten viele Bauwillige, darauf, dass sie in den Bauprozess mit einbezogen werden. Nur so ist es möglich, dass Entscheidungsprozesse gemeinsam getragen werden können.
Ein Beispiel: Eine junge Familie plant liebevoll ihr neues Heim. Es sind die Kacheln und Fliesen in Küche und Bad die gemeinsam ausgesucht wurden und alle fühlen sich in Gedanken schon in ihrem riesigen Badezimmer, mit Badewanne, Dusche, zwei Waschbecken, Klo und separatem Gästeklo, wohl.
Die Handwerker bringen die Ernüchterung: Der Platz wird nicht ausreichen. Auf ein Detail muss verzichtet werden. Familien, die in den Bauprozess mit einbezogen werden, sehen gemeinsam vor Ort, dass sich ihre Wünsche nicht realisieren lassen. Es werden Vorschläge, für eine auch noch akzeptable Lösung gemacht. Es wird gelernt, dass es keinen Sinn macht unsinniger-weise auf Gedachtes zu bestehen. Kinder erleben, wie Konflikte konstruktiv gelöst werden und Unstimmigkeiten nicht zwangsläufig zu einem destruktiven Streit führen müssen.

Diese Anlagen sind beim baubiologischen Haus oft strittig

Damit beim biologischen Bau rundherum alles stimmt, werden Anlagen der Erneuerbaren Energie ( EE) und viele die der Nachhaltigkeit dienen, in den "Passivhäusern" oder Energiesparhäusern. eingebaut.

  • Solararchitektur
  • Holzpelletheizung
  • Biogasanlage
  • Teiche zur Wasserfilterung
  • Regenwasserbrauchanlage
  • Lehmspeicherofen
  • Quarzfenster
  • Wintergarten
  • Komposttoilette
  • Brauchwasseranlage
  • Feuchtbiotop
  • Brunnen
  • Windanlage
  • Badezimmer mit Holzeinrichtung
  • Grasdach

Welche Baustoffe sind baubiologisch?

Viele Menschen die ein Haus bauen oder ihren Altbau sanieren wollen, gehen in den Baumarkt, um sich über die örtlichen Möglichkeiten, zum Thema Baubiologie zu informieren. Es sind die Grundstoffe

  • Lehm
  • Blähton
  • Lehmstrohziegel
  • Holzlehmziegel
  • Leichtlehmziegel
  • Kork
  • Schilf
  • Holz
  • Kokos

die als baubiologische Werkstoffe gelten. Auch Thermo- und/oder Dauerholz sowie Lehmfarben und Lehmputz sind natürliche Materialien für den Neubau oder die Renovierung, besonders für die Fassade, den Balkon oder die Terrasse. Beim Einkauf wird oft festgestellt, dass es unterschiedliche Einkaufsquellen des gleichen Materials gibt. Es ist zeitsparend, sich darüber zu Hause auszutauschen und nähere Informationen, nach Qualität und Güte der Rohstoffe, im Internet abzufragen. Beim Einkauf muss auf die Quelle der Materialien geachtet werden, weil nicht immer die teuerste Tapete auch die beste sein muss. Wer täglich mit Baustoffen umgeht, berücksichtigt beim Kauf von Werkstoffen auch jahreszeitlich günstige  oder Kompaktangebote. Anstriche sind oft in größeren Gebinden preiswerter.

Lehm, ein traditioneller Baustoff in Deutschland

Ältere Mitmenschen winken oft lachend ab, wenn man ihnen von einer solchen Bauweise erzählt, denn ihnen sind die heute als "neu" angepriesenen Materialien und Verarbeitungsweisen, wie Lehm und Lehmputz und ihre Verarbeitung, längst bekannt und vertraut "Im Sommer kühl und im Winter warm", beschrieb eine ehemalige Lehmkatenbewohnerin aus Moordorf/Kreis Aurich, die Vorzüge eines solchen Hauses. Dabei muß dies in Relation zu unserer heutigen Lebensweise gesehen werden. Zur damaligen Zeit verfügten die Leute über so gut wie keine Freizeit. Während der Arbeitszeit waren sie nicht in ihrem Haus. Nur in der Winterzeit hatten die Menschen genug Muße um, meist mit der gesamten Familie, einer Heimarbeit nach zu gehen. Diese wurde dann oft, wie die Weberei, in Nebengebäuden getan.
Die früheren Bewohner einer Lehmkate bewegten sich in den Räumen mehr, und darum genügte eine geringe Raumtemperatur, die uns heute frösteln ließe. Auch wohnten Mensch und Tier, in getrennten Etagen oder Räumen, in Süddeutschland bis nach dem Zweiten Weltkrieg, unter einem Dach.
Im Gegensatz zu früher ist Lehm jetzt kein Armeleutematerial mehr. In einem Lehm - oder Fachwerkhaus zu wohnen, bedeutet nicht: "Leben wie im Mittelalter." Spezialisten schaffen es die guten eigenschaften des Lehms mit den modernen Errungenschaften zu vereine. Es wird zum Beispiel eine moderne, umweltschonende Haustechnik eingeplant. Aber überall dort, wo Behaglichkeit, Gesundheit und Harmonie gefragt sind, kommen die traditionellen Bautechniken und Materialien zum Tragen oder es bleiben bestehende Strukturen erhalten.

Was ist beim Bau mit biologisch einwandfreien Stoffen zu beachten?

Um unliebsame Überraschungen bei der Arbeit zu vermeiden, muss sich der Bauwillige, möglichst lange vor dem eigentlichen Baubeginn, von Fachleuten über Materialien und ihre Beschaffenheit beraten lassen. So kann die eigentliche Arbeit zügig vorangehen. Solararchitektur, Regenwasserbrauchanlage, Lehmspeicherofen, Quarzfenster, Wintergarten, Komposttoilette, Brauchwasseranlage, Feuchtbiotop, Brunnen, Windanlage, Badezimmer mit Holzeinrichtung und Grasdach werden oft, aber nicht immer, eingeplant.

Das sind die Richtlinien für wohngesundes Bauen

Wer ein Haus nach ökologisch vertretbaren Regeln bauen möchte, tut gut daran, sich vorher darüber zu informieren, welchen Umfang sein Unternehmen hat und wie teuer es werden wird. Hier einige Richtlinien die die Grundlage für ein gesundes bauen sind:

  • Der Bauplatz sollte geologisch ungestört von schädlichen Strahlungen sein und abseits von Industriezentren und Hauptverkehrswegen liegen
  • Die Bauweise soll familiengerecht angelegt und in durchgrünten Siedlungen mit natürlichen und unverfälschten Baustoffen sein
  • In den Räumen wird eine natürliche Raumfeuchte durch ausgleichende Materialien erreicht
  • Durch eine Sorptionsfähigkeit der Baumaterialien ist eine Filterung und Neutralisierung von Schadstoffen in der Luft gewährleistet
  • Die Räume sollen eine geringe, rasch abklingende Neubaufeuchte haben, ohne toxisch wirkende Ausdünstungen sein und naturgemäße Beleuchtung und Farbverhältnisse haben. Es gibt bereits dem Sonnenlicht nachempfundene Lampen, die das Licht der Sonne im Tagesablauf und im Wechsel der Jahreszeiten perfekt nachahmen
  • Die Baustoffe dürfen keine bedenklich hohe radioaktive Eigenstrahlung haben und gute Dämmung von Körper und Luftschall erreichen
  • Die Erhaltung des natürlichen luftelektrischen Feldes und einer günstigen Ionisierung des Raums, ohne Veränderungen des natürlichen Magnetfeldes und Ausbreitung schädlicher, elektromagnetischer Felder, ohne Veränderung der kosmisch-terrestrischen nieder- und hochfrequenten Einstrahlungen

Was ist bei der Einrichtung und Raumgestaltung zu beachten?

Menschen, die viel Geld, Zeit und Mühe verwendet haben um die Grundmauern ihres Hauses auf eine biologische Basis zu sertzen, achten meist anschließend auch auf den Verputz, Anstrich, die Tapeten, Kacheln und den Fußbodenbelag ihres neuen Heimes. Diese sollen das ökologische Konzept optimal ergänzen. Die Materialien bestehen meist aus Lehm, Papier, gebranntem Ton und/oder Wolle, Hanf oder anderen biologischen Rohstoffen. Bei der anschließenden Ausstaffierung der Räume werden physiologische Erkenntnisse zur Raumgestaltung berücksichtigt und die Einrichtung mit Sofa, Stühlen, Schränken, Tischen und Pflanzen geschieht unter der Beachtung von harmonikalen Maßen, Proportionen und Formen, werden dem gesamten Raum angepasst und zum Beispiel nach den Regeln des Feng Shui, aufgewertet.. Bauen nach biologischen Regeln darf weder zu einem Umweltproblem und hohen Energiekosten bei Bau und Abbruch führen, noch darf es den Raubbau an wichtigen Rohstoffen fördern. Vor allen Dingen darf es keine sozialen Folgelasten hervorrufen schädliche Nebenwirkungen aller Art verursachen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Erneuerbare Energie. Wer sich in diesem Zusammenhang über Solarenergie informieren möchte, kann folgende ergänzende Artikel lesen: Gedruckte Solarmodule, auf Papier

Räume die das Harmoniegefühl befriedigen

Viele Menschen, die ein harmonisches zu Hause schätzen, die sich in ihrem neuen Bürogebäude gute Einnahmen versprechen, setzen bei der Raumgestaltung auf die Methode des Feng Shui.
Mit ihr werden Möbel, Einrichtungsgegenstände und Pflanzen so im Raum drapiert, dass die in jedem Raum fließende Chi-Energie gut fließen kann. Speziell bei Neubauten wird schon darauf geachtet, wo der Bauplatz ist, in welche Himmelsrichtung Eingang und Fenster zeigen, um Unheil abzuwenden und Kraft zufließen zu lassen. Besonders in Japan leben die Bauwilligen, auch die mit konservativen Baustoffen bauen, viel Wert auf ein gutes Feng Shui. Dabei gilt in jedem Fall, dass ein Raum dann gut eingerichtet ist wenn die Möbel und Gardinen miteinander harmonieren, kein Gegenstand störend wirkt und sich alles, wie bei einem guten Ikebana, zusammenfügt. Selbst Büroräume, in denen nicht geträumt werden soll, können gleichzeitig Harmonie ausstrahlen und die Platzierung der Einrichtung einen geistig belebenden Strom erzeugen, so urteilen viele Anhänger. Diese Art der Raumgestaltung wirkt, so begeisterte Baubiologen, besonders dann, wenn sich der Besitzer oder Mieter eines Hauses oder Wohnung gleichzeitig nach baubiologischen Richtlinien orientiert hat.

Autor seit 11 Jahren
317 Seiten
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