Verschiedene Arten von Glaukomen - Das Engwinkelglaukom

Am äußeren Rand der Hornhaut, dort, wo sie mit der Regenbogenhaut (Iris) einen Winkel bildet, befinden sich offene Zellen: das Maschenwerk, durch das Wasser aus der Augenkammer wieder austreten soll. Beim Engwinkelglaukom ist der Abstand zwischen Hornhaut und Regenbogenhaut zu klein, der Winkel ist zu eng. Das Wasser möchte gerne abfließen, auch die Maschen sind einladend geöffnet, aber das Wasser kommt in die Ecke nicht rein.

Das Offenwinkelglaukom

Hier sind die Abstände im Kammerwinkel groß genug und das Wasser hat freien Zutritt. Aber nun sind die Maschen nicht offen genug, dass so viel Wasser ablaufen könnte, wie ständig neu hinzufließt.

Akutes Winkelblockglaukom

Lange Zeit war alles gut, aber dann haben sich Hornhaut und Regenbogenhaut im Kammerwinkel aufeinander zubewegt, und nun ist der Abfluss plötzlich verstopft.

Sekundäres Glaukom

Hier ist die eigentliche Krankheit eine andere. Als Folgeerscheinung von Diabetes, von Thrombosen oder von Entzündungen können die Maschen verschwollen oder verkalkt sein und dadurch weniger durchlässig werden. Auch Augenverletzungen und vernarbte Stellen können diese Auswirkungen haben.

Symptome und Folgen des Grünen Stars

Ein Offenwinkelglaukom ist häufig angeboren. Weil das Auge in den ersten Lebensjahren noch weich und formbar ist, reagiert es darauf einfach mit einer Vergrößerung des Augapfels.

Das akute Winkelblockglaukom ruft die dramatischsten Reaktionen hervor. Dazu können plötzliche starke Schmerzen gehören und eine akute Verringerung der Sehkraft, machmal kommt Übelkeit hinzu bis hin zum Erbrechen. Das betroffene Auge fühlt sich hart an und ist gerötet. Gehen Sie sofort zum Arzt! Und lassen Sie sich nicht abwimmeln!

Meistens aber wird der Grüne Star erst spät erkannt. Dass das Gesichtsfeld eingeschränkt ist, kann lange unentdeckt bleiben; wer achtet schon darauf, was er nicht sieht an Stellen, an die er gar nicht hinguckt! Irgendwann fällt einem dann auf, dass man nur noch einen Tunnelblick hat. Spätestens jetzt sollte man zum Arzt gehen, sonst schränkt sich das Gesichtsfeld immer weiter ein.

Mit der fortschreitenden Einengung und Beschränkung des Gesichtsfeldes ist es aber nicht getan. Ein unbehandeltes Glaukom kann auch zu völliger Erblindung führen. Die prall gefüllte Augenkammer drückt in alle Richtungen. Unter anderem drückt sie auch nach hinten, wo der hoch empfindliche Sehnerv angegriffen werden kann. Der Druck kann die Blutzirkulation in der Netzhaut abbremsen, Nervenzellen werden nicht mehr richtig versorgt und können dadurch absterben. Wenn Sie Raucher sind, an Bluthochdruck, Arterienverkalkung, Gefäßerkrankungen oder ähnlichem leiden, dann sind Sie doppelt gefährdet.

Auch Schädigungen des Sehnervs, die auf andere Ursachen zurückgehen als erhöhten Druck, werden gelegentlich als Glaukom bezeichnet. Bei einer Vorsorgeuntersuchung (die für Ältere alle zwei Jahre empfohlen wird, aber selbst bezahlt werden muss) werden deshalb sowohl der Augendruck als auch der Sehnerv überprüft.

Therapie für Glaukomerkrankungen

In allen diesen Fällen wird der Augenarzt zunächst versuchen, den Druck mit Augentropfen unter Kontrolle zu bekommen. Diese Medikamente können entweder die Abflüsse im Maschenwerk freimachen oder die Bildung von neuem Wasser einschränken.

Beim akuten Winkelblock wird der Patient anschließend um eine Operation vermutlich nicht herumkommen; der Winkel zwischen Hornhaut und Regenbogenhaut muss wieder geöffnet werden. Auch wenn der Winkel in Folge von Diabetes oder Thrombose verlegt worden ist oder wenn bei einem Engwinkelglaukom die Medikamente nicht ausreichen, kann eine Operation nötig werden.

Wichtig ist vor allem, dass der Patient vierteljährlich seinen Augendruck messen lässt und seine Medikamente regelmäßig nimmt. Einmal im Jahr sollte außerdem das Gesichtsfeld untersucht werden.

Autor seit 12 Jahren
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