Wichtige Fakten zur Divertikulitis: Ursache, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Waren bisher meist ältere Menschen von dieser Erkrankung des Dickdarms betroffen, so tritt die Divertikulitis zunehmend auch bei jüngeren Menschen auf und gilt inzwischen als sogenannte Zivilisationskrankheit, wie etwa Rückenschmerzen. Untersuchungen haben ergeben, dass bei 95 % aller Erkrankungen dieser Art die Ausstülpungen im "Colon sigmoideum" auftreten. Aus diesem Grund wird die Erkrankung auch als "Sigmadivertikulitis" beziehungsweise "Linksseiten-Appendizitis" bezeichnet. Nur in seltenen Fällen treten die Ausstülpungen im Blinddarm oder im Grimmdarm (Colon transversum, Colon ascendens) auf. Die Ursachen für eine auftretende Divertikulitis sind vielfältig.

Wie entsteht eine Divertikulitis?

Meist sind Sigmadivertikel in Form sogenannter Pseudo-Divertikel vorhanden. Das bedeutet, dass sie drücken sich durch kleine Zwischenräume der Darmwandmuskulatur nach außen in Richtung des Bauchraumes. Dieses Geschehen an sich ist noch vollkommen harmlos. Zur Divertikulitis kommt es erst, wenn sich in diesen Ausstülpungen Stuhlpartikel sammeln, verfestigen und zu sogenannten Kotsteinen werden, die dann auf die Darmwand Druck ausüben, was wiederum zu Entzündungen führt.

Welche Formen und Verläufe der Divertikulitis gibt es?

Die Medizin unterscheidet diese Erkrankung nach dem Schweregrad des Verlaufs. Häufig finden sich die folgenden Grade:

  • Divertikulose (keine Beschwerden, muss nicht behandelt werden)
  • Unkomplizierte, akute Divertikulitis (komplikationslose Entzündung der Divertikel)
  • Komplizierte, akute Divertikulitis (Entzündung der Divertikel mit Bildung von Darmperforation, Abszess oder Bauchfellentzündung)
  • Chronisch-rezidivierende Divertikulitits (wiederkehrende Entzündungsschübe ohne oder auch mit Komplikationen)

Je nach Schweregrad der Divertikulitis sind entsprechende Behandlungen einzuleiten, die von der Gabe verschiedener Medikamente bis hin zur Notoperation reichen können.

Mögliche Ursachen für Divertikulitis

Es ist nachgewiesen, dass die Ursachen für diese Erkrankung nicht nur in äußeren Einflüssen wie die Einnahme von Medikamenten zu finden sind, sondern auch in folgenden Erkrankungen liegen können:

  • Bluthochdruck
  • Diabetes
  • Nierenerkrankungen
  • Schilddrüsenunterfunktionen
  • Erkrankungen des Immunsystems

Ebenso sind die Ursachen für Divertiklulitis in unserem eigenen Fehlverhalten zu suchen. Vor allem der Konsum von Alkohol und Nikotin, zu wenig Bewegung und eine ballaststoffarme und fleischreiche Ernährung können die Bildung von Divertikeln begünstigen.

Klassische Symptome bei Divertikulitis

Es gibt einige Symptome, die auf eine Divertikulitis hinweisen können. Zu diesen Symptomen gehören vor allem:

  • Bauchschmerzen (meist im linken Unterbauch)
  • Fieber
  • Übelkeit und /oder Erbrechen
  • Veränderungen im Stuhlgang (von Durchfall bis Verstopfung, Ausscheiden von Schleim oder Eiter)
  • Dysurie (Probleme beim Wasserlassen)
  • Rückenschmerzen

Stellen der Diagnose Divertikulitis

Wer die eben genannten Beschwerden hat, sollte unbedingt zum Arzt gehen und eine eingehende Diagnostik durchführen lassen. Bei der Untersuchung wird der Arzt zunächst den Bauraum abtasten und die Darmgeräusche überprüfen. Anschließend erfolgt meist eine Blutuntersuchung, bei der eine Erhöhung des CRP-Wertes (C-reaktives Protein) sowie der Leukozyten (weiße Blutkörper) zu erkennen ist. Auch kann eine Koloskopie (Darmspiegelung oder ein CT (Computertomografie) die Diagnose Divertikulitis bestätigen.

Therapiemöglichkeiten bei der Divertikulitis

Wie eine Divertikulitis-Therapie aussehen muss, hängt davon ab, wie sich der Verlauf der Erkrankung gestaltet. Bei komplikationslos verlaufender, manchmal von selbst ausheilender Entzündung genügen krampflösende und schmerzlindernde Medikamente sowie die Verordnung von Schonkost, um den Darm zu beruhigen.

Geht die Divertikulitis mit stärkeren Entzündungen und Fieber einher, können Antibiotika verabreicht werden. Diese können vom Arzt verordnet und oral eingenommen werden. Die Einweisung in eine Klinik ist nicht unbedingt notwendig. Auch bei akuter Divertikulitis ist Schonkost zu empfehlen, um den Darm nicht noch weiter zu reizen.

Erweist sich die Divertikulits als sehr schwer, ist zumeist eine stationäre Behandlung notwendig. Meist erhält man Antibiotika intravenös. Selbst bei einem schwereren Krankheitsverlauf muss nicht sofort operiert werden. Beispielsweise lassen sich Abszesse mit Drainagen behandeln. Kommt es allerdings zu Perforationen in der Darmwand oder zu Darmverschlüssen, ist eine Operation unumgänglich.

Eine gesunde Lebensweise ist der beste Schutz vor Divertikulitis

Eine Divertikulitis ist nach neuesten medizinischen Erkenntnissen sehr häufig "hausgemacht" und hätte eigentlich vermieden werden können. Um die Entstehung von Divertikeln zu verhindern, raten Experten zu einer ausgewogenen Ernährung mit viel Ballaststoffen und mit möglichst wenig rotem Fleisch. Der Anteil an Gemüse und Obst beim Essen sollte deutlich erhöht werden. Die Ballaststoffe lassen sich durch Haferflocken oder die von vielen Ärzten empfohlenen Flohsamenschalen aus Indien zuführen und sorgen mit ihrer quellenden Wirkung für Auflockerung im Darm. Zudem ist es sinnvoll, viel zu trinken. 2 bis 3 Liter Flüssigkeit am Tag werden als Ideal angesehen. Vor allem aber ist es klug, auf Nikotin und Alkohol zu verzichten oder ihren Konsum zumindest deutlich einzuschränken. Mit diesen Maßnahmen helfen wir unserem Darm dabei, frei von Divertikeln zu bleiben und schützen uns vor einer Divertikulitis und ihren nicht selten sehr unangenehmen Folgen.

Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel nicht dazu geeignet ist, bei entsprechenden Beschwerden die Konsultation eines Arztes zu ersetzen.

 

Autor seit 13 Jahren
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