Grundlage für die Herstellung bilden kleine Holzschnipsel. Sie können schonend zu Stoff verarbeitet werden und zwar ohne dass giftige Lösungsmittel die Umwelt belasten würden.

Pluspunkte: Umweltfreundlich, gute Saugfähigkeit, knittern wenig ..

Produkte aus Tencel Faser fühlen sich darüber hinaus meist auch sehr angenehm auf der Haut an und saugen Feuchtigkeit sogar besser auf als Baumwolle. Nachhaltig produzierende Labels wie EarthPositive oder der deutsche Hersteller Trigema bieten inzwischen T-Shirts aus Tencel an außerdem gibt es noch Socken aus Lyocell oder Tencel Faser die ein günstiger Weg sind, diesen Stoff einmal buchstäblich am eigenen Leib zu testen.

Was Kleidungsstücke wie T-Shirts betrifft, so ist der Stoff meist leicht, glatt im Griff und oftmals ganz zart glänzend. Dadurch wirken T-Shirts meinem persönlichen Empfinden nach seidig und durchaus edel.

Gegenüber anderen Naturfasern wie Baumwolle hat Tencel den Vorteil, dass das Material Feuchtigkeit also Schweiß besser aufsaugt. Die Produkte eignen sich deshalb sowohl im Sommer als auch im Winter (hier am besten als Unterkleidung) gut.

Weiterer Pluspunkt: Stücke aus Tencel knittern wenig.

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Darüber hinaus gilt die Herstellung weit aus weniger ressourcenaufwändig als Baumwolle.

  • Warum ist Tencel umweltfreundlich?

Die Umweltfreundlichkeit von Tencel Faser liegt sowohl am Ausgangsmaterial als auch am Verarbeitungsprozess. Aus Wikipedia-Einträgen, Hersteller- und Vertreiberangaben lässt sich folgendes Bild zeichnen:

Herstellung von Lyocell oder Tencel:

  • Die Basis bildet Holz, also ein nachwachsender Rohstoff.
  • Daraus werden Holzschnipsel hergestellt

  • Diese werden zu einem Brei verarbeitet (Zellulosebrei) 

  • Das Besondere ist nun, dass in einem speziellen Verfahren dem Brei das Wasser entzogen wird und nur ein Lösungsmittel zum Einsatz kommt, welches als ungiftig gilt.

  • Dieses Lösungsmittel ist nach Herstellerangaben nahezu vollständig biologisch abbaubar

Große Umweltschutzorganisationen haben diesen Herstellungsprozess bereits vor etlichen Jahren als positiv aus ökologischer Sicht begrüßt. Die Herstellung ist damit wesentlich umweltfreundlicher als die Produktion von den meisten synthetischen Fasern und sogar von Baumwolle aus konventionellem Anbau, welcher sehr viel Wasser benötigt und bei dem starke Chemikalien und inzwischen oft auch gentechnisch verändertes Saatgut eingesetzt werden.

Tencel oder Lyocell Faser = eine schonende Alternative zu konventionell hergestellter Baumwolle 

Im Jahr 2000 heimste die größte Herstellerfirma, das österreichische Unternehmen Lenzing, sogar einen Umweltpreis der EU ein. Auf einer der wichtigsten Textilmessen in den USA wurde eine Bettdecke aus Lenzing Lyocell 2002 als bestes Produkt ausgezeichnet, zumal es dem Umweltgedanken im positiven Sinn Rechnung tragen würde. Begründet wurde die Entscheidung, dass die Bettdecke umweltfreundlich hergestellt und zudem biologisch abbaubar sei.

  • Soweit recherchierbar wird Holz für Lyocell und Tencel offenbar von Eukalyptusbäumen verwendet, die nachhaltig in Gegenden angebaut werden, die sich nicht für herkömmliche landwirtschaftliche Bewirtschaftung eignen. Es findet damit keine Konkurrenz zu Produktion von Nahrungsmitteln statt. Genannt werden häufig Anbaugegenden in Südafrika.

  • Eukalyptusholz benötigt im Vergleich zum Baumwollanbau (auch Biobaumwolle! -vgl. den Artikel "Bio Chance oder Lüge) keine exzessive künstliche Bewässerung. Außerdem sind keine Pestizide, also chemische Spritzmittel nötig.

  • Eukalyptusholz soll darüber hinaus schnell nachwachsen

  • Die Faserausbeute pro Quadratmeter Anbaufläche ist laut einem großen Anbieter sechs mal so hoch als jene von Baumwolle. - Aus ökologischer Sicht ist das sicherlich ein starkes Kaufargument.

Worüber es allerdings kaum Informationen gibt, ist die Antwort auf die Frage ob diese Eukalyptus-Plantagen Monokulturen sind, welche aus ökologischer Sicht immer ein Problem darstellen. - Immerhin verweist man auf der Homepage von Lenzing auf die nachhaltige Bewirtschaftung der Plantagen. Dies würde von unabhängigen NGOs beziehungsweise Umweltschutzorganisationen immer wieder bestätigt. Grundsätzlich legt das österreichische Unternehmen Lenzing AG seit vielen Jahren Wert auf Nachhaltigkeit und gilt als seriös. Und es gibt inzwischen wirklich vertrauenswürdige Öko-Labels, die Tencel für Kleidungsstücke anpreisen. Tencel oder Lycoell scheint also wirklich eine gute Wahl zu sein.

 

Lyocell, Tencel – made in Europe

Interessant für Konsumenten dürfte es sein, dass Lycoell Faser heute in großem Stil in Österreich hergestellt wird. Es handelt sich also um ein Produkt "made in Europe".

Tencel und Lyocell wurden laut Wikipedia seit den 1990er-Jahren hergestellt. Zuerst produzierte eine große Firma in Großbritannien die Faser und relativ zeitgleich stieg das österreichische Unternehmen Lenzing in die Produktion ein. Daher rühren auch die beiden Markenbezeichungen Tencel und Lyocell (Lenzing AG). Inzwischen übernahm Lenzing den ehemaligen konkurrierenden Produktionsbereich Tencel und ist heute weltweit offenbar der führende Hersteller von Tencel und Lyocell Faser.

2014 wurde von der Lenzing AG die größte Produktionsanlage in dem österreichischen Ort Heiligenkreuz in Betrieb genommen. Fast 70.000 Tonnen Tencel oder Lyocell-Fasern können jährlich dort hergestellt werden. Dezember 2016 kündigte Lenzing AG an in eine Produktionsanlage in den USA investieren zu wollen. - Wer sich derzeit für Tencel oder Lyocell-Produkte entscheidet, kauft heute aber durchwegs ein "made in Europe"-Produkt. Es gibt darüber hinaus zahlreiche deutsche Hersteller die auf dies Faser inzwischen gerne zurückgreifen.

Gängige Produkte aus Tencel oder Lyocell-Faser sind:

  • T-Shirts (auch aufgrund des seidigen Glanzes)

  • Socken (wegen der guten Feuchtigkeitsaufnahme)

  • Bettwäsche

  • Bettdecken

 

Oft wird die Faser auch gemischt mit anderen Materialien eingesetzt und kann sogar zu samtigen beziehungsweise plüschigen Stoffen verarbeitet werden. Am breiten Markt sind derzeit aber eher die oben genannten Produkte mit eher glattem Griff erhältlich.

Wer ökologisch kaufen möchte, sollte auch auf die Zusatzfasern achten und synthetische Gewebe wie Polyester eher meiden. Mit einem hohen Anteil an Tencel und Lyocell Faser kauft man aber sicher ein vergleichsweise umweltfreundliches Produkt.

Welche Stoffe noch gut gegen Schwitzen sind, hat auch mein Kollege Efes sehr gut beschrieben. In diesem Artikel: 

Welche Kleidung hilft gegen Schwitzen und Schweißgeruch?

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