Woher kommt der Rotkohl ursprünglich?

Wie andere Kohlsorten stammt der Rotkohl vom Wildkohl ab. Botanisch gehört das Kraut zur Familie der Kreuzblütler.

Schon die alten Griechen und Römer kannten den Grünkohl, jedoch keine Art mit geschlossenen Köpfen wie der Rotkohl. Dieser ist eine gezüchtete Form des Kohls, die etwa ab dem Mittelalter in Europa nachgewiesen wurde.

Heutzutage vor allem in Mittel- und Nordeuropa, insbesondere in Deutschland. Rund drei Viertel des hierzulande angebotenen Rotkohls kommen aus dem heimischem, regionalen Anbau.

Rotkraut gilt zwar als ein besonders beliebtes Wintergemüse, doch inzwischen ist das Gemüse das ganze Jahr über im Angebot im Supermarkt.

 

Aufgeschnittener Rotkohl (Bild: StefanHoffmann / Pixabay)

Warum ist Rotkohl so gesund?

Im 12. Jahrhundert finden sich die ersten schriftlichen Erwähnungen zur Heilwirkung von Rotkohl in den Schriften der Universalgelehrte ihrer Zeit, Hildegard von Bingen(1098–1179). Sie grenzt das Rotkraut unter dem Namen "Rubeae caules" vom Weißkohl, der überwiegend zu Sauerkraut verarbeitet wird, ab.

Im Mittelalter wurde der Rotkohl wegen seiner heilsamen Farbstoffe auch zur Behandlung von Entzündungen, Furunkeln und Asthma sowie gegen die Pest eingesetzt.

Aus gesundheitlicher Sicht ist beim Rotkohl der Farbstoff Anthocyan hervorzuheben, der dem Kraut sein typisches bläulich-rotes Erscheinungsbild verleiht: Dabei handelt es sich um eine Pflanzensubstanz, die Krebs vorbeugen und den Alterungsprozess des Körpers bremsen soll.

Rotkohl kann nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen allein das Vierfache des Tagesbedarfs eines Erwachsenen an Vitamin K decken. Dieses ist besonders für die Blutgerinnung wichtig. Rotkohl ist auch reich an Vitamin C: 200 Gramm Kraut sollen der empfohlenen Tagesration des Vitamins entsprechen. In dieser Hinsicht lässt der Rotkohl seine Verwandten, Weißkohl und Wirsing, ebenso hinter sich wie bei den Gehalten des für das menschliche Wohlbefinden so bedeutenden Vitamin B-Komplexes. Darüber hinaus weist das gesunde Gemüse wichtige Nährstoffe wie Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium und Selen auf sowie reichlich Ballaststoffe. Letztere sättigen schneller und fördern die Verdauung. Das macht den Rotkohl auch für Figurbewusste zu einem leckeren Gericht.

Grünkohl und Rotkohl anbauen

Wie wird Rotkohl zubereitet und gewürzt?

Im Geschmack unterscheidet sich der Rotkohl von anderen Kohlsorten deutlich durch seine vergleichsweise eher süßlich fruchtige Würze. Damit passt das Gemüse ausgezeichnet zu herzhaften Speisen wie Roll- oder Gänsebraten mit Kartoffel- oder Semmelknödeln.

Rotkraut kann gekocht oder blanchiert (kurz in heißem Salzwasser gekocht und dann in eiskaltem Wasser gegeben) auf den Tisch gebracht werden, aber ebenso als knackiger Bestandteil von Rohkost.

Für Menschen mit einem empfindlichen Magen hingegen ist es ratsamer, das Gemüse, das im Rheinland den Namen roter Kappes trägt, gegart zu essen.

Gewürzt wird Rotkohl, verdauungsfördernd, mit Kümmel, Nelken, Zimt und/oder Ingwer.

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