Waschbären im Wilden Westen

Waschbären sind erfolgreiche Opportunisten. Gerne stellen sie sich aus dem von Menschen hinterlassenen Müll ihre Mahlzeiten zusammen. Die geschickten Kletterer nutzen ab und an Dachböden und Schornsteine als sichere Behausung. Auch vor Katzenklappen machen die dreisten Langfinger nicht halt. Deshalb ist es also kein Wunder, dass sich die ebenso smarten wie anpassungsfähigen Kleinbären rasant vermehren. Es gibt 7 Arten von Waschbären. Einst waren diese pelzigen Vierbeiner mit dem buschigen Schwanz nur in Nordamerika verbreitet, wo sie noch heute den indianisch-stämmigen Namen "Racoon" tragen. Er bedeutet soviel wie "der mit seinen Händen reibt, schrubbt und kratzt". Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über den Waschbär stammen von dem italienischen Seefahrer und Entdecker Christoph Columbus, der dem "Maskenträger" auf einer seiner Expeditionen plötzlich Auge in Auge gegenüberstand. Zunächst vermuteten Fachleute die Verwandtschaft zu diversen Tierarten wie Hunden, Katzen oder Dachsen. Inzwischen wurden Waschbären jedoch fest der Familie der Kleinbären zugeordnet. Mittlerweile sind die Tiere auch in Europa und darüber hinaus verbreitet. Der Anstoß dafür datiert auf das Jahr 1934, als am Edersee in Hessen zwei Waschbärenpaare ausgesetzt wurden, um die heimische Fauna zu bereichern.