Weihnachten allein

Mein Favorit bei "Weihnachten allein" feiern wäre: Filme angucken

Kinos haben wohl am 24. nicht auf, und dann müsste man auch raus in die Kälte. Also als Weihnachtsvorbereitung Videos leihen oder kaufen. Ein langer Film, oder noch besser: mehrere Filme. Am Besten eine Serie, die hintereinander angesehen wird.

Man kann einen Film ansehen, den man schon kennt – dann weiß man das er gut ist und Weihnachten bleibt nicht als Tag in Erinnerung, an dem man blöde Filme gesehen hat. Das ist mir einmal an Silvester passiert, als ich Zuhause allein war. Ich hatte der "Herr der Ringe", den viele ganz toll finden. Die ersten fünf Minuten mit dem schwarzen Pferd fand ich auch sehr stimmungsvoll, dann wurde so viel gekloppt, das es nicht einmal mehr spannend war.

Man kann aber auch gut eine Filmserie aussuchen, von dem man schon einmal einen Teil gesehen hat, dann ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich groß, dass einem auch der Rest gefällt. Mir fiele beispielsweise "Der Name der Rose" ein. Sich an Weihnachten ins Mittelalter zurückversetzen lassen auf dem warmen und gemütlichen Sofa, wo alle nur in grau und braun durch die Gegend stapfen bis nach mehreren Toten die Delegation des Papstes in Knallrot auftaucht. Oder möglichst viele Harry Potter Filme hintereinander sehen. Dann kann man schön in der Story versinken und das Filmmaterial wird nicht nur für den heiligen Abend, sondern sogar noch für den 25./26. Dezember reichen.

Und ein paar Häppchen würde ich sicher auch dazu essen. Entweder genug Chips vorrätig haben - abgenommen wird im nächsten Jahr. Oder vielleicht noch am Vormittag edles Sushi besorgen. Jedenfalls etwas, bei dem man gut das TV ansehen kann.

Was ich Weihnachten auch noch gerne machen würde: Ganz alleine ein spannendes Buch lesen

Seit einer ganzen Zeit lese ich, wenn ich denn dazu komme, gerne Andreas Eschbach. Es handelt sich meist um sehr spannende Werke mit realistischem Hintergrund. Bei vielen seiner Bücher sind auf den ersten Blick eine ganz Reihe Science-Fiction Elemente enthalten. Oft habe ich jedoch im Nachhinein erfahren, dass Teile davon in ganz naher Zukunft Wirklichkeit werden sollen oder in Ansätzen bereits vorhanden sind. Beispielsweise handelt eine Kinderbuchserie – die man auch als Erwachsener gut lesen kann, bei seinen Kinderbüchern ist nur das Ende positiver – über eine Menschenkolonie auf dem Mars. Ein paar Wochen später lese ich, dass ganz konkret geplant wird, einen Außenposten auf diesem Planeten zu errichten. Start soll 2030 sein, es wurde bereits das erhöhte Krebsrisiko für die Reise berechnet, überlegt wie sich die dahin gefahrenen Bewohner selber versorgen könnten und erste Männer bewerben sich und bereiten sich darauf vor. Die Texte sind spannend und damit ideal als Weihnachtslektüre geeignet.

Den ersten von fünf Bänden zur Marsgeschichte "Das Marsprojekt", in der Neuauflage "Das ferne Leuchten" habe ich bisher gelesen. Die Kinder müssen beim Gemüsepflegen mithelfen, langweilen sich in der Siedlung häufig und büchsen schon mal im Schutzanzug aus. Später gibt es Querelen auf der Erde, die Finanzierung des Projekt soll gestoppt werden und alle Marsbewohner zurück zur Erde fliegen. Richtig Aufregung kommt auf, als sich herausstellt, dass eines der Mädchen das nicht überleben würde. Der Band ist nicht besonders dick, dafür gibt es die Fortsetzungen "Die blauen Türme", "Die gläsernen Höhlen", "Die steinernen Schatten" und "Die schlafenden Hüter".

Zum Inhalt weiterer Bücher von Andreas Eschbach: Mit dem Buch "Die Haarteppichknüpfer" ist Eschbach bekannt geworden. Ausgewählte Männer verbringen darin ihr ganzes Leben damit, das Haar ihrer Töchter zu einem Teppich zusammen zu knüpfen. Lange erfährt man nicht, wozu die fertigen Teppiche verwendet werden. Auf die Lösung kann man meiner Meinung nach nicht kommen, ohne das Buch gelesen zu haben.

In "Eine Billion Dollar" fragt die Hauptfigur sich, wieso ihm jemand so viel Geld schenkt. Nicht mal als Weihnachtsgeschenk deklariert ist es.

Bei "Der Letzte seiner Art" hat die Hauptfigur sich zum Superman umbauen lassen, seine Mitstreiter wurden bereits umgebracht. Er lebt alleine in der Fremde, kämpft wegen der Operationen mit erheblichen gesundheitlichen Problemen. Das Buch ist gar nicht so frustrierend geschrieben, wie das auf den ersten Blick klingt – eher ein "Böse verfolgen Mann" Krimi, bei der der Verfolgte ein paar gesundheitliche Besonderheiten hat.

"Der Nobelpreis" hat keinen Science Fiction Anteil und besticht mit seiner Schilderung der Nobelpreisverleihung und der Tätigkeit eines Industrie-Einbrechers.

"Ausgebrannt" veranschaulicht in einer Erzählung, was passiert, wenn das billige Öl zur Neige geht. Es gibt nicht nur Schwierigkeiten beim Transport von Menschen und bei der Herstellung von Dünger und Kunststoff – die Gesellschaft wird auch immer archaischer.

In "Ein König für Deutschland" arbeitet ein Computer-Crack mit seinem PC-mäßig deutlich geringer begabten Vater zusammen. Der Vater soll als "König" gewählt werden, um die Manipulationsmöglichkeiten bei Computern öffentlich zu machen.

Nur das Buch "Herr aller Dinge" würde ich nicht uneingeschränkt empfehlen. Es ist mit seinen Bezügen zur Nanotechnologie und der Frage, wie man nicht nur zu Weihnachten allen alles ermöglichen könnte zwar auf den Fall interessant, stellenweise fand ich es jedoch etwas langatmig.

Die "Out" Bücher sind wieder super, nur würde ich sie im Nachhinein in der richtigen Reihenfolge lesen, zuerst "Black Out", dann "Hide Out" und erst danach "Time Out". Es handelt sich grob gesagt um eine Gruppe von Leuten, die Machenschaften anderer aufdeckt und bekämpfen will und sich vor Verfolgung verstecken muss. Die "Bösen" wollen unter anderem die Gedanken aller Menschen zu einem großen Gehirn zusammenfügen – Google XXL also.

Sonstige Ideen für das Feiern oder ignorieren von Weihnachten allein

Man kann auch in Ruhe schönes Bild malen, vielleicht sogar ein Weihnachtsbild. Vielleicht mögen Einige das geringe Passantenaufkommen dazu nutzen, ausnahmsweise einmal einen zentralen Ort in der Stadt für sich allein zu haben, wie den Marktplatz. Oder sogar an den Straßen entlanggehen, in die geschmückten Wohnzimmer gucken und dabei Ideen für das nächste eigene Weihnachtsfest sammeln. Oder alles weihnachtlich traditionell begehen, aber dabei alles genau so machen, wie sie es selber möchten. Keine Diskussionen und Kompromisse diesmal. Genau das selber gewünschte Essen und die eigenen Geschenke vorher geben lassen und genau dann auspacken, wenn man selber möchte. Oder die Geschenke sogar einige Zeit vorher selber kaufen und einpacken – dann gefällt garantiert alles.