Wenn der Ischiasnerv zum Quälgeist wird
Was ist zu tun bei Ischias-Beschwerden und lassen sie sich verhindern?Die lange Bahn des Ischiasnervs
Beim Ischiasnerv handelt es sich um den längsten Nerv im menschlichen Körper. Er entspringt im unteren Rückenbereich aus den Lenden- und Kreuzbeinsegmenten der Wirbelsäule und zieht sich über Gesäß, Oberschenkel, Kniekehle und Wade bis zum Fußgelenk.Dem Ischiasnerv und seinen Eigenschaften und Beschwerden widmet sich ausführlich die Webseite: http://www.ischiasnerv.info .
Vom Ischiasnerv gepiesackt
Der Anlass für eine Ischiasattacke ist häufig banal: Insbesondere beim Bücken und Heben sowie Aufrichten oder Drehen des Körpers setzen plötzlich starke Kreuzschmerzen ein. Die Muskulatur im Wirbelsäulenbereich verspannt sich sofort. Der Geplagte kann sich kaum noch bewegen und oft nicht einmal eine halbwegs erträgliche Liegeposition einnehmen. Die Schmerzen können sich auf einen Bereich bis zum Gesäß beschränken, aber ebenso bis in verschiedene Beinetappen bis zum Fußgelenk ziehen. Der Punkt des stärksten Schmerzes ist nicht unbedingt der schmerzauslösende Ursprungsort. Über den Ischiasnerv findet ein Schmerztransport statt.
Ursachen für Ischiasnerv-Beschwerden
Autsch! (Bild: PublicDomainPictures/Pixabay.com)
Auslöser für Beschwerden sind häufig Bandscheibenvorwölbungen oder Bandscheibenvorfälle, bei denen der Gallertkern einer Bandscheibe heraustritt und den Ischiasnerv einklemmt. Dadurch führen selbst kleinste Bewegungen zu so großen Schmerzen, dass Betroffene sich kaum noch rühren können und eine Schonhaltung einnehmen, die die Muskeln zusätzlich strapaziert. Neben Muskelverspannungen treten in einigen Fällen außerdem Gefühlsirritationen oder Lähmungen auf.
Bei manchen Menschen führt eine angeborene Bindegewebsschwäche zum vorzeitigen Verschleiß des Bandscheibenrings, sodass sein Kern leichter austritt. Wie allgemein bei Rückenbeschwerden liegen auch zahlreichen Ischiasnerv-Beschwerden seelische Überlastungen zugrunde. Psychische Belastungen können zu begünstigenden Muskelverspannungen führen. Schwangerschaft und Übergewicht sind weitere Risikofaktoren.
Wann zum Arzt?
Ist der Schmerz noch zu ertragen, die Bewegungsfähigkeit erhalten und die Episode erstmals aufgetreten, können zunächst Selbsthilfemaßnahmen versucht werden wie Entspannungsübungen, warme Wannenbäder und Bettruhe. Bestehen die Schmerzen fort, ist unbedingt ein Arzt zu konsultieren, denn ist der Ischiasnerv weiterhin Druck ausgesetzt, droht eine dauerhafte Schädigung. Bei extremen Schmerzen sowie Lähmungen muss zwingend sofort ein Arzt oder Krankenhaus aufgesucht werden.
Eine akute medikamentöse Schmerzlinderung entspannt die Muskulatur und schenkt neue Beweglichkeit. In der Folge setzen Maßnahmen wie Rückenschule, Massagen, Fangopackungen, Neuraltherapie oder Akupunktur die Behandlung fort. Zur seelischen Stressbewältigung helfen Psychotherapien. In besonders schweren Fällen ist eine Operation erforderlich.
Wie lässt sich Ischias-Beschwerden vorbeugen?
Übergewicht und Bewegungsmangel gelten als klassische Auslöser. Ein entsprechend veränderter Lebensstil mit Gewichtsreduktion, mehr Bewegung im Alltag und am besten noch ein rückenstärkender Sport wie Schwimmen sind wirksame Vorbeugungsmaßnahmen. Ganz wichtig ist außerdem eine korrekte Beugetechnik beim Hochheben schwerer Objekte: niemals dabei bücken, sondern ausschließlich mit gebeugten Knien und gerade gestrecktem Rücken.
Schlussbemerkung:
Dieser Artikel ist als reine Information gedacht. Er soll den Rat eines Arztes, Heilpraktikers oder Apothekers nicht ersetzen.