Wenn die Maus in den Ellenbogen beißt
Früher war es der Tennisarm. Heute spricht man immer öfter vom Mausarm. Beiden gemeinsam ist der Schmerz am Ellenbogen. Sendet der Körper ein solches Signal, ist es Zeit für Ursachenforschung.Wodurch wird ein Tennisarm ausgelöst?
Auslöser für einen Maus-, Golf- oder Tennisarm ist üblicherweise eine Überbeanspruchung der Muskeln und Sehnen im Unterarm. Sie sind im Bereich des Ellenbogens am Knochen befestigt. Übernimmt man sich oder belastet die Muskeln zu lange einseitig, kann sich die Knochenhaut entzünden – was sich schmerzhaft bemerkbar macht. Spürt man den Schmerz an der Innenseite des Ellenbogens, handelt es sich in der Regel um einen Golferarm. Schmerzen an der Außenseite sprechen für einen Tennis- oder Mausarm.
Dem Ziepen und Stechen, das sich teils bis in die Hand erstreckt, gehen unterschiedliche Ursachen voraus. Beim Mausarm ist es die einseitige Beanspruchung durch die Arbeit am PC. Golf- und Tennisarm rühren oft von einer falschen Technik bei Schlägersportarten her. Darüber hinaus können eine ungünstige Schlafhaltung und Fehlhaltungen im Job oder bei der Arbeit im Garten zu einer Entzündung am Ellenbogen führen.
Wie behandelt man einen Tennisarm?
Fachpresse und Mediziner raten bei einem Maus- oder Tennisarm zu einer lokalen Schmerzbehandlung mit Salben oder speziellen Pflastern. Ansprechpartner ist in dem Fall die Apothekerin bzw. der Apotheker des Vertrauens. Der Vorteil dieser Medikamente: Sie wirken direkt dort, wo es schmerzt. Schlägt die Therapie nicht sofort an oder sind die Schmerzen unerträglich, spricht nichts gegen die kurzfristige Einnahme von Schmerztabletten. Ganz wichtig: Den Arm schonen.
Da es insbesondere im Beruf kaum möglich ist, die schmerzenden Stellen nicht oder nur minimal zu belasten, besteht die Möglichkeit, sich vom Arzt eine Epikondylitis-Spange anlegen zu lassen. Sie entlastet den gereizten Sehnenansatz. Hilft auch diese Maßnahme nur bedingt, kann der Arzt die Stelle mit einer Spritze örtlich betäuben oder mit einer sogenannten Stoßwellentherapie die Heilung anregen. Der nächste Schritt wäre die Physiotherapie.
Dem Maus- und Tennisarm vorbeugen
Um gar nicht erst zum Arzt oder in die Apotheke gehen zu müssen, sollte von Anfang an auf die richtige Haltung geachtet werden. Sportler, ob nun auf dem Golf- oder Tennisplatz, lernen idealerweise mithilfe einer Trainerin/eines Trainers, wie der Schläger gehalten und eine Überlastung vermieden wird. Denn hat sich die Fehlhaltung erst einmal eingeschlichen, wird es umso schwerer, auf den richtigen Griff und die ordentliche Ausführung umzusteigen.
Im Job kommt es eher auf die Ausstattung an. Wer acht oder mehr Stunden vor dem Computer sitzt, tut sich mit einer PC-Maus für fünf Euro keinen Gefallen. Es gibt eine Reihe von ergonomischen Eingabegeräten, die sowohl Muskeln als auch Sehnen entlasten. Tastatur und Maus sind dann zwar etwas teurer, auf lange Sicht allerdings deutlich günstiger als langwierige Therapien. Nicht grundlos gehen immer mehr Arbeitgeber dazu über, Abläufe so zu strukturieren, dass Mitarbeiter nicht einseitig überlastet werden. Zum Beispiel indem bei besonders eintönigen Arbeiten alle paar Stunden der Aufgabenbereich gewechselt wird. Wichtig ist, früh auf die Symptome zu hören, um rechtzeitig aktiv werden zu können. (Dieser Beitrag ersetzt nicht den Besuch beim Arzt.)