Comedy mit Flaschenmusik

Wenn die fünf Wahlberliner in ihren knallbunten Hemden ihr Liedgut auf Leergut präsentieren bleibt kein Auge mehr trocken. So bekennen sie ganz freimütig:"Ich wünsch mir einen Penis, der nicht versucht für mich zu denken". Und auch vor dem Nasenpearcinggirl machen die Flaschisten keinen Halt und erklären "es sieht aus wie Chrompopel." Titel wie "I need a Bottle" dürfen ohnehin nicht fehlen. Insgesamt reicht das Programm von Europas einzigem professionellem Flaschenmusik-Ensemble von Klassik über Pop bis Rock sowie selbstgeschriebenen und äußerst originellen und komischen Werken. 

Flaschen, das sind für Endie, Fritze, Frank, Möhre und Peter nicht einfach Durst-Beseitigungsmittel, die bei trockener Kehle an den Hals gesetzt werden. Nein, es sind ihre Instrumente. Auf ihnen wird geploppt, geschlagen und gepfiffen. Kreative Konstruktionen zaubern aus einer Flaschenreihe ein panflötenartiges Etwas. Und die Lauscher im Saal staunen, dass sich die Musiker bei dem Griff in die Kiste mit den Buddeln nicht verbuddeln.

Und weil auch das begeisterte Publikum einen gewissen Spieltrieb hat, wird flugs das Flaschenmemory aufgebaut und gemeinsam ein paar Runden gespielt und geraten. Natürlich gibt es auch etwas zu gewinnen. Dabei sahnt Zuschauerin Simone zum Beispiel einen Instrumentenständer, der in Kneipenkreisen schlicht und ergreifend als Bierdeckel bezeichnet wird ab. Desweiteren erfährt sie bei der nächsten Runde, dass der soeben gewonnene Flaschenöffner aus Sicht eines Flaschenmusikers ein Stimmschlüssel ist, und hinter dem nächsten Flaschenöffner Thermo verbirgt sich für das unwissende Volk im Theater ein Feuerzeug. Und auch den Hauptgewinn, eine CD des kuriosen Quintetts darf Simone einkassieren. Ihr Gegenspieler Marvin Künne aus Tangstedt konnte dagegen nur eine Raterunde für sich bestimmen und erhält als Belohnung einen Instrumentenkoffer (einen einfachen Leinenbeutel) der künftig sicherlich das eine oder andere Instrument transportieren darf.

Und so antwortet im Laufe des Abends auch der Letzte auf die Frage "Was kann miteinander glücklich sein?" - Männer und Flaschen!

Nach zwei Stunden schließlich haken sich alle im Saal miteinander ein und singen zwar schunkelnder, jedoch keineswegs schwankender Weise: "Wer Abschied nimmt, muss auch Abschied geben können" und betrachten die nächste geleerte Pulle mit ganz anderen Augen. Das GlasBlasSing Quintett bietet einfach die schönste und musikalischste Form von Recycling. Männer und Flaschen, das ist nicht immer ein und dasselbe. Männer und Flaschen können auch ein unschlagbar gutes Team in Sachen Musik sein.

Das GlasBlasSing Quintett ist mit seinem Programm "Männer, Flaschen, Sensationen" noch bis zum 21. Februar 2014 auf Tournee.

Die Männer und ihr liebstes Spielzeug (Bild: GlasBlasSing Quintett)

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