Die PKS zeigt nur "sichtbare" Kriminalität

In der PKS geht es um die Kriminalität, die von der Polizei registriert wurde. In der Kriminologie wird sie daher auch als "Hellfeld-Kriminalität" bezeichnet, denn sie ist für die Behörden buchstäblich sichtbar. Allgemein werden etwa 95 Prozent der Straftaten durch die Bevölkerung angezeigt. Nur rund fünf Prozent der Taten entdeckt die Polizei durch eigene Tätigkeit. Die niedrige Quote hat einen einfachen Grund: Das Verbrechen kann immer und überall sein, die Polizei dagegen nicht.

Neben der "sichtbaren" gibt es aber auch "unsichtbare" Kriminalität, von der die Polizei nichts erfährt – entweder weil sie nicht angezeigt oder nicht durch polizeiliche Tätigkeit aufgedeckt wird. Diese Straftaten befinden sich im so genannten Dunkelfeld und werden in der PKS nicht erfasst. Mit der Erforschung des Dunkelfeldes beschäftigt sich die Kriminologie.

Was bleibt übrig von der PKS?

Die kriminologische Dunkelfeldforschung versucht, das Dunkelfeld vor allem durch die anonyme Befragung von Tätern, Opfern und Informanten "aufzuhellen". Doch dies ist schwierig, insbesondere wenn es um schwere Straftaten geht. Bestimmte Delikte, zum Beispiel Missbrauch in der Familie, lassen sich auch mit den Methoden der Dunkelfeldforschung so gut wie nicht erfassen. Wie groß das Dunkelfeld im Einzelnen ist, wird höchst unterschiedlich eingeschätzt, insbesondere bei Tötungsdelikten.

Es bleibt die Erkenntnis: Die PKS bildet nur einen Teil der tatsächlich begangenen Kriminalität ab. So steht denn auch in den Vorbemerkungen zur Statistik, dass die PKS kein getreues Spiegelbild der Kriminalitätswirklichkeit biete, sondern nur eine mehr oder weniger starke Annäherung an die Realität. Wie gut dies gelingt, hängt vor allem von der Anzeigebereitschaft der Bevölkerung ab.

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