Wie der Teddybär in die Kinderzimmer kam: Die Geschichte vom Teddybären
Um 1903 trat der Teddybär seinen Siegeszug an - bis heute sind Plüschbären beliebt bei Jung und Alt, als Spielzeug und als SammelobjektDer Teddybär ist das beliebteste Spielzeug aller Zeiten
Wieso der Teddybär ganz an der Spitze der Beliebtheitsskala von Spielsachen steht, versuchen Psychologen zu erklären. Sie meinen, dass das der Bär als Spielzeug deswegen so erfolgreich wurde, weil ein weiches Stofftier in der immer härter werdenden Welt Trost spenden würde und Sehnsüchte erfülle. Das Kindchenschema weckt Beschützerinstinkte und das weiche Fell lädt zum Anfassen und Kuscheln ein. Bei Buben und Mädchen ist das Kuscheltier gleichermaßen beliebt. Aber auch bei älteren Semestern stehen die Bären hoch im Kurs - als Kindheitserinnerungen oder als hoch preisige Sammlerstücke.
Bildquelle und Urheberrecht: Monika Unger
Teddy Roosevelt: Der Patenonkel des Plüschbären
So gesehen ist die Geburtsstunde des Spielzeug-Bären mit hoher Politik verknüpft. Denn die Idee zu dem Plüschtier entstammt einer Karikatur, die anlässlich eines Besuches von Theodore Roosevelt, dem 26. Präsidenten der USA, zur Beilegung eines Grenzkonflikts zwischen Mississippi und Louisiana entstand. Der Präsident war für seine Jagdleidenschaft bekannt und so sollte dem hohen Gast ein Jagdausflug geboten werden. Da man jedoch kein passenderes Tier finden konnte, das man dem Präsidenten vor die Flinte bugsieren konnte, musste ein junger Grislybär herhalten. Der Präsident weigerte sich jedoch das Junge zu schießen, was einen Reporter (Clifford Berryman) wiederum zu jener berühmt gewordenen Karikatur inspirierte. Rose Michtom, eine Ladenbesitzerin aus Brooklyn war von der drolligen Bärenkarikatur begeistert und entwarf daraufhin den ersten Plüschbären. In einem Brief bat sie den Präsidenten um die Erlaubnis den Bären Teddy nennen zu dürfen. Der Präsident willigte ein und dem Siegeszug des Teddybären stand nichts mehr im Wege.
Auch in Deutschland hat der Teddybär eine Wiege
Zeitgleich zu Theodore Roosevelt folgenschwerem Jagdausflug beobachtete Richard Steiff, ein Neffe von Margarete Steiff, die Braunbären im Stuttgarter Zoo. Auf der Suche nach einer Alternative zu den damals in Deutschland sehr beliebten Puppen wollte er ein Plüschtier entwerfen, das aufrecht stehen und sitzen konnte und bewegliche Glieder besaß. So entstand der erste Bär aus dem Hause Steiff, von dem 1903 3000 Exemplare nach Amerika geliefert wurden. Dem ersten Steiff-Bären folgten noch viele andere. Sie alle sind heute beliebte Sammlerstücke.
Neuer Bärenboom - ... traditionelle Teddybären selber machen
Moderne Spielzeugbären werden heute normalerweise aus synthetischem Plüsch hergestellt und sind nur mehr ganz selten mit beweglichen Gliedmaßen ausgestattet. Auch die Augen sind nicht mehr aus mundgeblasenem Glas, wie bei den traditionellen Bären. In den 1980er Jahren entwickelte sich nicht nur ein Sammlerboom, der die Preise für alte, abgeliebte Bären in astronomische Höhen trieb, sondern auch eine Kreativszene, die jene traditionellen Bären nach alter Technik nach nähte. Verwendet werden vor allem hochwertige Mohairstoffe, 5 Gelenke pro Bär und Glasaugen. Mit ein bisschen Geschick ist es gar nicht schwer sich seinen Traum aus Kindheitstagen nach zu nähen. Den Schnitt und eine ausführliche Anleitung für den Bären am Beginn dieses Artikels finden Sie hier.
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