Wie entsteht Diabetes?
Wie Diabetes entsteht - und wie man damit (gut) weiterleben kann.Zu viel an "Müll" gefuttert?! Süßes macht nicht immer krank... (Bild: PublicDomainPictures / Pixabay)
Wie Diabetes entsteht
Wie Diabetes entsteht, das beschäftigt Ärzte und Forscher seit Jahrzehnten, fast noch mehr aber auch, wie man damit wenigstens einigermaßen gut leben kann.
Dazu sollte man wissen: Erkrankt jemand an Diabetes, wird die Nahrung wie gewohnt gespalten und es wird auch Glukose produziert. Der Blutkreislauf transportiert dann die Energielieferanten zu den Körperzellen – aber dort besteht entweder ein Problem mit der Menge des von der Bauchspeicheldrüse hergestellten eigenen Insulins… oder aber es gibt Probleme mit dessen Wirkung.
Fehlt dem Körper nun Insulin auf Grund einer krankhaften Zerstörung der Insulin-produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse (Beta-Zellen genannt), dann passiert Folgendes: Es gelangt zu wenig, oder im Extremfall sogar gar keine Glukose in die Zellen! Nach dem Essen bleibt nun der Blutzucker erhöht, da den Gehirn- und Muskelzellen Insulin als Schlüssel fehlt, um die Zellmembranen für die Energiezufuhr aufzuschließen. Die Folge sind starker Durst, häufiges Wasserlassen (Harndrang), rasanter Gewichtsverlust und eine nachlassende körperliche und geistige Leistungsfähigkeit als nur zu deutliche Anzeichen für einen sich rasch entwickelnden Typ-1 Diabetes. Der Grund für den starken Harndrang ist eine erhöhte Zuckerkonzentration im Urin. Und um diese Konzentration auszugleichen mischt der Körper vermehrt Wasser in den Urin. Der verursacht den übermäßigen Durst. Weil der aufgenommene Zucker nicht in die Körperzellen gelangen kann, kommt es häufig zu einer enormen Gewichtsabnahme, denn die benötigte Energie muss aus den Fettreserven gewonnen werden! Auch das Schwächegefühl ist auf den Zuckermangel zurückzuführen. Denn Zucker ist für die Hirnleistungen von entscheidender Bedeutung!
(Bild: jaytaix / Pixabay)
Genetische Veranlagung
Es wird davon ausgegangen, dass es auf Basis einer genetischen Veranlagung auslösende Faktoren gibt – hierzu zählen vor allem Virusinfektionen. Doch auch Ernährungsfaktoren werden als verantwortlich angesehen. Über eine fehlgeleitete Immunreaktion führen diese Faktoren zur Zerstörung der körpereigenen Insulinproduzierenden Zellen. Wichtig zu wissen: Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer Autoimmunerkrankung!
Ein klein wenig anders sieht es hierbei aus:
Bei Typ-2 Diabetes sprechen die Körperzellen genetisch bedingt sowie in Folge von Übergewicht, Fehl-Ernährung und Bewegungsmangel weniger auf Insulin an – allerdings ist hier eine falsche Ernährungsweise beziehungsweise überhaupt Lebensweise (Bewegung) von besonderer Bedeutung.
Bei Diabetes als Autoimmunerkrankung (Typ 1 Diabetes) kann man wiederum Ernährung und Bewegung alleine… wirklich nicht als ausschlaggebend für den Ausbruch einer Diabetes-Erkrankung zählen… oder wenigstens keinesfalls als allein-ausschlaggebend. Die Behauptung, dass die Art der Ernährung wirklich immer "das Zünglein an der Waage" sein wird, sollte man mitunter doch als etwas zu abenteuerlich ansehen.
Diabetes, im Volksmund auch gerne "Zuckerkrankheit" genannt, ist eine chronische Störung des Stoffwechsels.
Und? Wer von den beiden ist es? Überraschung: chronische Erkrankungen kann man jemandem nicht immer ansehen. (Bild: calliecmm0 / Pixabay)
Gut leben mit Diabetes?
Prinzipiell sollte man nicht "innerlich aufgeben", wenn man eine chronische Erkrankung hat. Leicht wird es nicht immer sein. Leicht wird es einem auch von außen nicht immer gemacht. Aber als Trost sollte man sich vor Augen halten, dass man meist immer noch viel machen kann, um den eigenen körperlichen Zustand zu verbessern – und zwar auch jenseits der von Ärzten vorgeschlagenen Medikation. Von Fall zu Fall… ist diese bei mancher Erkrankung tatsächlich am besten strikt beizubehalten.
Wer aber nicht "lebenslang krank sein" will, gerade mit oder trotz einer chronischen Erkrankung, wird für sich Mittel und Wege finden, wie er dagegen möglichst erfolgreich ankämpft.
Neben Möglichkeiten der Therapie spielen auch Fragen guter, gesunder Ernährung und vor allem auch die persönliche Lebenseinstellung eine wesentliche Rolle. Vielleicht hilft einem der Besuch einer Selbsthilfegruppe, in der man sich mit anderen Betroffenen austauschen kann? Auch Literatur zum Thema gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Und der jeweils behandelnde Arzt spielt eine entscheidende Rolle! Denn wie seine Patienten mit einer Erkrankung umgehen… beeinflusst er doch wesentlich mit. Vertritt er die Einstellung "häng dich besser gleich am nächsten Baum auf!" würde ich persönlich dazu raten, lieber einen anderen Arzt zu suchen! Er/ sie ist wichtig. Und seine Einstellung zur betreffenden Erkrankung ebenso.
Nicht den Spaß verderben lassen! (Bild: kevinschmitz / Pixabay)
Gesundheit ist…
Und nicht vergessen, wie eine nette Bekannte, die selber eine ererbte Diabetes hat, einmal zu mir meinte: Heute hat ja schon jeder irgendetwas… Und das meine ich jetzt nicht als eine Art "billigen Trost" (der doch keiner ist und auch niemals sein kann), sondern als Beruhigung. Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit!
Gesundheit ist für mich mit meiner "historischen Diagnose MS", die selten doch mal vorbeischaut, um nach mir zu sehen… in erster Linie ein gutes Lebensgefühl, auch wenn ich mich mal ziemlich fertig fühle und nach meinem Zweistunden-Sonnenbad eine halbe Stunde brauche, wieder bewegungsfit zu werden… es ist Glück und Zufriedenheit. Und ganz sicher hat Gesundheit auch mit Liebe zu tun. Und mit der Aussicht, dass einen der nächste Tag vielleicht mal wieder überraschen kann – aber er kann einem trotz allem nichts anhaben. Denkt euch: zu Tode gefürchtet ist auch gestorben. Sterben werden wir alle mal. Und bis dahin wollen wir uns ein schönes Leben machen. Auch wenn das Leben nicht immer nur schön sein kann.