Wie erkenne ich ein hochwertiges Hundefutter?
Wenn Fleisch drauf steht ist doch auch Fleisch drin, oder? Ein kleiner Überblick, wie man Etiketten richtig liest, und ein gesundes Hundefutter ausfindig macht.Für den Liebling nur vom Feinsten...
...sollte man meinen. Haben Sie sich schonmal die Mühe gemacht, und sich genau über die Inhaltsstoffe Ihres Futters erkundigt?
Ich werde Ihnen im folgenden Zeigen, wie Etiketten richtig zu lesen sind, damit Ihr Hund optimal versorgt ist, und Sie auch im Alter noch fit und gesund begleiten kann.
Es handelt sich hier um eine grobe Zusammenfassung meiner Recherchen im Internet, aber auch aus dem Buch "Katzen würden Mäuse kaufen-Schwarzbuch Tierfutter". Natürlich kann man bei der ganzen Geschichte noch viel weiter ins Detail gehen.
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Inhaltsstoffe
Die Inhaltsstoffe sind immer in absteigenden Gehalten aufgelistet, d.h. der mengenmäßig größte Anteil steht an erster Stelle.
Getreide
Bei vielen Produkten ist das das Getreide. Da der Hund aber kein Getreidefresser ist, zeichnet sich ein hochwertiges Hundefutter durch einen hohen Fleischanteil aus. Wenn Fleisch an erster Stelle steht, siehts schon mal ganz gut aus. Aber vorsicht, manchmal wird der Getreideanteil aufgesplittet (z.B.Weizenmehl, Weizen). Dadurch kann der Getreideanteil an zweiter und dritter Stelle stehen, ist aber gesamt gesehen immer noch größer, als der Fleischanteil.
Getreide wird manchmal einfach als billiger Füllstoff verwendet, ohne dass es der Hund gut verwerten kann. Um einen hohen Rohproteingehalt zu vermeiden, sind Kohlehydrate aber grundsätzlich notwendig. Als Kohlehydrat-Lieferant dient aber besser der Reis oder die Kartoffel. Somit werden auch Gluten-Unverträglichkeiten vermieden, woran heute sogar schon Hunde leiden.
Fleisch und tierische Nebenprodukte
Ein artgerechtes Hundefutter verzichtet gänzlich auf undefinierbare tierische Nebenprodukte. Zumeist handelt es sich um Schlachtabfälle der Kategorie 3:
Knochen, Blut, Häute, Hufe, Federn Wolle, Hörner, Haare, Pelze, Gedärme ohne Inhalt, ehemalige Lebensmittel tierischen Ursprung, die nicht mehr für den menschl. Verzehr bestimmt sind (z.B. wegen Herstellung- und Verpackungsmängel), Schweineborsten, Schalen, Fische, Fischabfälle, Küchen- und Speiseabfälle.
Einige Nebenprodukte haben sicher auch einen Nährwert, aber es wird nicht deklariert, um welche Nebenprodukte es sich handelt, und in welchem Verhältnis zum Fleisch diese vorliegen.
Selbst Fleisch sagt noch nicht soviel aus. Fleisch vor der Trocknung wiegt nunmal mehr, wie nach der Trocknung, darum ist es bei Trockenfutter von Vorteil, wenn z.B. Geflügelfleischmehl draufsteht. Somit ist sichergestellt, dass das Fleisch auch im getrockneten Zustand gewogen wird, und somit zurecht an erster Stelle der Inhaltsliste steht.
Ein hochwertiges Hundefutter benennt immer das Tier, aus welchem das Fleisch gewonnen wurde (immer unter Inhaltsstoffen schauen). Wenn z.B. 4% Huhn draufsteht, handelt es sich um tierische Nebenprodukte vom Huhn (s.o.) und nicht etwa um Hühnerfleisch, sonst würde das nämlich so draufstehen.
Das gleiche gilt für Fisch und Fischnebenprodukte.
Pflanzliche Nebenprodukte
Diese haben im Hundefutter nichts zu suchen. Es handelt sich um Abfälle z.B. aus Bäckereierzeugnissen, Erdnussschalen, minderwertigem Getreide, Rübenschnitzel
Fette und Öle
Ein ausgewogenes Hundefutter sollte immer tierische und pflanzliche Fette enthalten. Fette sind wichtige Energielieferanten. Auch hier sollte immer genau draufstehen, um welches Fett oder Öl es sich handelt. Besonders wichtig sind dabei die Omega-3-Fettsäuren, immer im richtigen Verhältnis zu den Omega-6-Fettsäuren. Zu empfehlen sind dabei Fischöle, Leinöl, Rapsöl.
Zucker
Zucker gehört nun überhaupt nicht in ein Hundefutter. Er dient einfach dazu, das Futter schmackhaft zu machen, das sonst aufgrund der anderen Zutaten womöglich gar nicht gefressen würde. Heutzutage leiden sogar schon Hunde an den sog. Zivilisationskrankheiten wie z.B. Diabetes. Bei solchen Inhaltsstoffen ist das nun wiederum nicht verwunderlich.
Oftmals irrtümlich als schlecht im Hundefutter bewertet, ist die Zuckervollrohrmelasse. Im kaltgepressten Hundefutter ist sie ein wichtiger Vitamin- und Mineralienlieferant. Beim Menschen wird Melasse sogar als geheimes Anti-Aging-Mittel gehandelt. (siehe weiterführende Links)
Mineralstoffe und Vitamine
Sie sind wichtig für die Gesundheit des Hundes, und sollten ausgewogen vorhanden sein. Bei den meisten Herstellern müssen diese nach dem Herstellungsprozess in künstlicher Form zugefügt werden, da die Vitamine das ganze nicht überleben, und auch die Mineralien meist nicht in ausgewogener Menge vorhanden sind. Deshalb wird das Futter damit nachträglich besprüht. Künstliche Vitamine werden allerdings in letzter Zeit, wie beim Menschen auch, kontrovers diskutiert.
Einige Hersteller bieten stattdessen in aufwendigen Verfahren hergestelltes Futter an, welches so ausgewogen zusammengestellt ist, dass eine Zufuhr künstlicher Vitamine und Mineralien nicht mehr erforderlich ist. Diese werden im sogenannten Kaltpressverfahren, ohne Erhitzung des Produkts hergestellt.
Sonstige Zusatzstoffe
Hochwertige Hundefutter sollten folgende Zusatzstoffe nicht enthalten:
- Geschmacksverstärker
- künstliche Aromastoffe
- Farbstoffe
- künstliche Konservierungsmittel, vor allem das schädliche BHA (E320) BHT( E321) und Ethoxyquin (E324) sowie die E-Nummern: E201,202,203,300,301,302,304,316,306,309,310,324
Vorsicht, viele dieser Stoffe werden auch unter dem Begriff "EG-Zusatzstoffe" versteckt. Ausserdem ist es nicht notwendig Zusatzstoffe aufzuführen, die schon in den Rohstoffen enthalten waren, also nicht vom Hersteller zugeführt wurden. Man kann also trotzdem nicht sicher sein, dass nichts enthalten ist.
Noch ein Wort zu den Prozenten!
Die Hersteller müssen die Analysen-Werte von Rohprotein, Rohfett, Rohfaser, Rohasche angeben.
Diese sollten innerhalb bestimmter Bereiche liegen:
Rohprotein
hierbei handelt es sich um das Gesamteiweiß, tierisch und pflanzlich. Es sagt aber nichts über die Qualität des Eiweißes aus.
junge Hunde: 25 - 30%
erwachsene Hunde: 20 - 25%
Rohfett
Zu viele Fette belasten den Organismus.
8 - 13 % sind hier sinnvoll.
Rohfaser
Beinhaltet alle unverdaulichen Bestandteile, also Ballaststoffe.
2 - 4%
Rohasche
Ist die Summe aller Rückstände, die bei der Verbrennung übrigbleiben.
4 - 7%
Das Ganze sind rein analytische Werte. Das Augenmerk sollte immer zuerst auf die Zusammensetzung des Futters gelegt werden, da Prozente nicht immer eine Aussage über die Qualität machen können, die Angaben der Zusammensetzung allerdings schon. Was nützt ein Futter, bei dem die Prozente stimmen, aber nur minderwertige Zutaten enthalten sind?
Fazit
Gehen Sie mal bewußt durch die Futtermittelregale. Wie viele Produkte finden Sie, bei denen:
- Fleisch an erster Stelle steht
- keine tierischen und pflanzlichen Nebenprodukte enthalten sind
- kein Zucker drin ist
- Mineralien und Vitamine in natürlicher Form erhalten bleiben (z.B. durch Kaltpressung)?
Viel Spaß beim Suchen!
Neuer Trend beim Hundefutter (Bild: Canva.com Susanne Edele)
Hundefutter, vor allem hochwertiges Hundefutter hat eine ziemlich schlechte Ökobilanz und verbraucht sehr viele Ressourcen. Wie man mit einem neuartigen Hundefutter den Ökologischen Fußabdruck stark senken kann, erfahrt Ihr in folgendem Artikel: Wie kann man mit Hundefutter Wasser sparen?
Bildquelle:
a.sansone
(Kapern - Woher sie kommen, wie sie aussehen und wo sie besonders gu...)
https://pagewizz.com/users/Adele_Sansone
(Rosen und die Frage: Dorn oder Stachel?)