Wie japanische Sushi deutsche Feinschmecker eroberten
Was skeptische Zeitgenossen zunächst für eine kurzlebige kulinarische Mode hielten, hat heute seinen festen Platz unter beliebten exotischen Gaumenfreuden eingenommen.Roh und lecker
Im Grunde haben viele Sushis ein gravierendes Handicap: Sie enthalten meistens rohen Fisch. Es handelt sich dabei um wirklich rohen Fisch, naturell und nicht etwa mariniert wie beispielsweise der vertraute Matjes. Genau das war lange ein Grund, die Spezialität in Deutschland nicht anzubieten. Zu groß würden die Vorbehalte der Gäste sein, ein Misserfolg vorhersehbar. Wahrscheinlich war dieser Pessimismus damals sogar berechtigt.
Kunst zum Essen (Bild: Romi / Pixabay)
Inzwischen hat sich der Wind gedreht. Ein weltweit zunehmender Tourismus führte zu einer größeren Aufgeschlossenheit gegenüber fremden Genüssen. Wer Fisch mag und dem Sushi eine Chance einräumt, stellt fest: Es schmeckt, und zwar ganz einfach nach Fisch – lecker und keineswegs unangenehm fischig, wie häufig befürchtet. Nach dem ersten Happen folgen fast immer viele weitere. Es muss nur eines unbedingt stimmen: die Frische. Für Sushis müssen der verwendete Fisch und die Meeresfrüchte sowie die weiteren Zutaten superfrisch sein und die Sushis kurz nach der Zubereitung gegessen werden. Ein paar Stunden können die appetitlichen Häppchen schon aufbewahrt werden, müssen dafür aber in den Kühlschrank. Am nächsten Tag ist von ihrem Verzehr abzuraten. Japanische Hausfrauen, die Sushis oder Sashimis – kunstvoll arrangierte pure rohe Fischfilets und Meeresfrüchte – servieren, verwenden übrig gebliebene Fische oder Meeresfrüchte anschließend nur noch gegart, gern als Suppeneinlage.
Feine Sushi-Auswahl (Bild: papos / Pixabay)
Sushi vom Lieferservice: eine gute Idee?
Der Siegeszug von Sushis in Deutschland blieb nicht auf Restaurants und Sushi-Bars beschränkt. Bald entdeckten kulinarische Lieferdienste die vielseitigen Leckerbissen für sich. Kritische Verbraucher, die um die besonders hohen Frischeanforderungen von Sushis wissen, werden sich fragen, ob Bringdienste für den Gaumenschmaus überhaupt infrage kommen. Die Frage ist berechtigt. Mit einer Lebensmittelvergiftung oder Salmonelleninfektion ist schließlich nicht zu spaßen. Sushi-Kauf ist Vertrauenssache. Die Zubereitung muss unter strengsten hygienischen Bedingungen ablaufen und die Ware stets gut gekühlt werden. Das gilt nicht nur für das fertige Erzeugnis, sondern auch schon für die einzelnen Zutaten vorher. Auch während der Auslieferung darf die Kühlkette nicht unterbrochen werden. Bei der Entscheidung für einen Lieferservice sollte ein besonderes Augenmerk auf fachliches Können und penible Sauberkeit gelegt werden. Oft gibt bereits die Aufmachung der Flyer sowie Präsentation im Internet einen aufschlussreichen Eindruck. Gerade hier ist auch zu bedenken, dass verdächtig niedrige Preise mangelnde Qualität erwarten lassen. Einwandfreie Sushi-Gerichte sind nicht zum Spottpreis zu haben. Natürlich ist umgekehrt ein hoher Preis nicht automatisch eine Qualitätsgarantie. Nach der ersten Lieferung ist die Sendung genau zu inspizieren: Duftet der Fisch appetitlich? Gibt es keine merkwürdigen Verfärbungen oder Schlieren? Wirkt das Arrangement frisch, sauber und ansprechend verarbeitet? Stimmt alles und schmeckt auch so gut, wie es aussieht, ist der Lieferant des Vertrauens gefunden.
Wissenswerte Hinweise einschließlich kleinem Video bietet die äußerst informative Webseite www.lebensmittelonline.org in ihrem Artikel "Sushi – zu Recht als gesund bezeichnet?" Darüber hinaus enthält die Webseite viele weitere lesenswerte Tipps zu Ernährungsthemen und empfehlenswerten Online-Shops.
Sushi-Verwandtschaft: Sashimi (Bild: anais_anais29 / Pixabay)
Sushi – das gesunde Fastfood
Sushi zählen zur traditionellen japanischen Ernährung, die sich durch einen meistens nur geringen Fettgehalt auszeichnet. Da die Ernährungsform einer der Faktoren ist, die die körperliche Verfassung maßgeblich beeinflussen, sind sachgerecht zubereitete Sushis gesund. Sie enthalten ungegarten Fisch und Gemüse in natürlich erhaltenen Strukturen und reichlich Vitamine. Gegart ist nur der Reis sowie gelegentlich dafür verwendete Streifen von Eieromelette. Der Reis liefert Vitamin B und Mineralien, Fische wie Lachs oder Thunfisch versorgen den Körper mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Eine Sushi-Mahlzeit liegt nicht schwer im Magen, sättigt aber dank dem darin enthaltenen Reis gut.
Japan gehört zu den Ländern mit der höchsten Lebenserwartung und seine Einwohner sind überwiegend schlank. Erst in der jüngeren Generation ist der Anteil Übergewichtiger angestiegen, was sich auf die inzwischen auch in Japan niedergelassenen und vor allem bei Jugendlichen beliebten internationalen Hamburger-Ketten zurückführen lässt. Gerade die beiden Beispiele "Sushi" und "Hamburger" demonstrieren anschaulich die Unterschiede zwischen gesundem und ungesundem Fastfood.
Trotzdem gilt auch hier: Es gibt Ausnahmen. Wer an einer Schilddrüsenüberfunktion leidet, sollte mit Noriblättern, also Algen, umwickelte Sushi-Arten meiden, da diese reichlich Jod enthalten. Wer eine Fisch- oder Eiweißallergie hat, greife lieber zu vegetarischen Sushis. Ganz verzichten sollten Schwangere wegen der nie ganz auszuschließenden Keimbelastung. Im Zweifelsfall empfiehlt sich eine Rücksprache mit dem Hausarzt.
GU-Küchenratgeber: Sushi | Sushi Vorrats-Box - Orignal Japanische Zutaten ... | Japan Style "weiß/schwarz" Sushi Ess-Service , ... |