Was ist ein Milpa-Beet?

Der Name Milpa-Beet bedeutet aus einer Indianersprache übersetzt, das nahe Feld. Es sieht einen Anbau der Fruchtkombination von Mais, Bohnen und Kürbis über zwei bis drei Jahre vor.

Nach der Ernte folgte, traditionell, eine mehrjährige Brache mit anschließender Feuerrodung der Ernterückstände.. Durch die entstehende Asche und Holzkohle wurden dem Boden,, neben Kalk und Kal,i weitere essenzielle Stoffe zugeführt.

Da die Brandrodung im Garten in Deutschland nicht möglich ist, werden bei mehrjährigem Anbau bodenverbessernde Maßnahmen, allen voran die Düngung, (bevorzugt mit Terra Petra) unumgänglich sein.

Die Vorteile eines Milpa-Beetes

Es braucht deutlich weniger Pflege als herkömmliche Kulturen, macht den Boden gleichzeitig fruchtbar und erhöht den Ernteertrag. Die Kombination von Bohnen, Kürbis und Mais liefert dem Boden wertvolle Stoffe beziehungsweise sorgt für Eigenschaften, die jedes der Gewächse besonders gut gedeihen lassen.

Wie sich die Pflanzen gegenseitig beeinflussen

Alle drei Gemüsesorten zählen zu den Starkzehrern. Das Indianerbeet kombiniert Gemüsepflanzen, die sich zu einem funktionierenden System ergänzen. Dabei erfüllt jede Pflanze ihre eigene Aufgabe:

  • Der Mais bietet während seines Wachstums den Bohnen eine gute Rank Hilfe.
  • Die Bohnen gehören zu den Leguminose und versorgen den Boden mit zusätzlichem Stickstoff, der für die Entwicklung vieler, großer Maiskolben sorgt und das Wachstum der Kürbisse begünstigt.
  • Der Kürbis bildet viel Blattwerk und bietet eine Beschattung für den Boden. Das hat den Vorteil, dass dieser vor einer Austrocknung geschützt wird und zusätzlich die Erde kühl hält. Die großflächigen Blätter halten das CO2 in Erdnähe

Die drei Pflanzenarten ergänzen sich in Bezug auf Verhinderung von Krankheiten und halten Schädlinge auf Distanz.

Ein Milpa-Beet mit Erfolg anlegen

Damit ein Anlegen des Milpa-Beetes erfolgen kann, wird Folgendes benötigt

  • Eine ausreichend große Fläche zum Anbau
  • Saatgut von Mais, Bohnen und Kürbis
  • Kompost oder Terra Preta

Immer wieder liest man, dass Indianerbeete als Hügelbeete anzulegen sind. Zwar entstammt diese Beet Form demselben Kulturkreis wie die hier betrachtete Mischkultur. Ein Zusammenhang zwischen der Fruchtkombination und dem Hügelbeet besteht jedoch nicht. Zugunsten eines geringen Aufwands kann man ohne erkennbare Nachteile, erfahrungsgemäß auf ein Hügelbeet verzichten und das Indianerbeet in klassischer, ebener Form anlegen.

Die Bodenvorbereitung

Der Boden wird, wie es bei einem herkömmlichen Gemüsebeet üblich ist, auf die Aussaat vorbereitet. Da Mais, Bohnen und Kürbis Starkzehrer sind, wird großzügig Kompost eingearbeitet. Damit die rankenden Früchte nicht unkontrolliert ausufern und die Erde nicht abgeschwemmt wird, haben sich Eingrenzungen mit Holzzäunen oder Steinmäuerchen bewährt.

  • Der Boden soll optimal durchlässig sein und ein gutes Wasserspeichervermögen haben
  • Zu sandiger oder zu lehmiger Böden muss mit Humus, Mist und/oder Kompost aufbereitet werden

Der Vorteil von Terra Preta als Bodenverbesserung

Terra Preta Boden sieht auf den ersten Blick wie normale schwarze Erde aus. Der Unterschied:

  • Diese Bodenart Ist enorm nährstoffreich und speichert Feuchtigkeit gleichzeitig hervorragend
  • Sie ist sie verhältnismäßig einfach, selbst herzustellen

Achtung: Terra Preta muss sechs Monate zuvor vorbereitet werden, um pünktlich zum Aussaat-Termin genutzt werden zu können.

Wie erfolgt die Aussaat beziehungsweise Pflanzung?

  • Der Reihenabstand: ist 50 bis 55 Zentimeter
  • Der Pflanzabstand: 35 bis 40 Zentimeter
  • Der Samen wird etwa einen Zentimeter in die Erde gedrückt
  • Er wird leicht mit Erde abgedeckt
  • Bei Frostgefahr werden Saat und Pflanzen mit Folie abdecken, um auch eine verfrühte Kultur zu schützen und möglich zu machen
  • Bei höheren Temperaturen kann die Folie geöffnet werden

Der Mais wird Mitte April ausgesät, weil er sich am langsamsten entwickelt.

Wichtig hierbei ist, dass auf die Pflanzabstände zwischen den einzelnen Gemüsearten geachtet wird und dies bereits bei der Aussaat zu berücksichtigen ist, denn dadurch wird die Anordnung bestimmt.

Es werden standsichere und kräftig wachsende Sorten, wie zum Beispiel

Oxacan Green oder Bantam-Mais

bevorzugt Für die optische Vielfalt auch Glasperlenmais der bunte Maiskörner entwickelt.

Der Maissamen können vorgezogen werden, damit die Pflänzchen den Bohnen schneller als stabile Rank Hilfe zur Verfügung stehen. Dazu werden die Maiskörner Mitte März rund 12 Stunden in lauwarmem Wasser eingeweicht und mit der Spitzen in fest zusammengepresste Aussaaterde gesteckt. Nach wenigen Tagen keimen sie und können vier Wochen später ins Indianerbeet gesetzt werden.

Zu beachten ist: Die Maissamen einzeln und voneinander getrennt aussäen, damit die Pflanzen später mit ausreichendem Abstand gesetzt werden können. Wenn das nicht berücksichtigt wird, verwurzeln sich die Samen nach dem Keimen zügig und sind später nur schlecht bis gar nicht auseinanderzuziehen.

Wenn später zwischen den Maispflanzen Kürbisse wachsen sollen, ist bei der Maisaussaat bereits auf einen entsprechend großen Platzabstand zu achten. Die Reihenabstände der Maissamen sind in dem Fall auf einen Meter zu verdoppeln.

Etwa zum Ende der ersten Maiwoche, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, ist der ideale Zeitpunkt, um Kürbisse in das Azteken-Beet zu säen. Es gibt zahlreiche Kürbisarten. Als die am besten geeigneten Kürbisarten werden von erfahrenen Hobbygärtnern empfohlen:

  •  Hokkaido (Cucurbita maxima)
  •  Butternut-Kürbis (Cucurbita moschata)
  • Ufo-Kürbis (Patisson)
  • Zucchini (Cucurbita pepo)
  • Patisson-Kürbis

Beim Einsäen ist Folgendes zu beachten:

  • Zwischen die Reihen der Maispflanzen setzen
  • Wenn das Milpa-Beet sehr klein ist die Kürbisse: ganz am nördlichen Rand aussäen
  • Der Pflanzabstand: muss mindestens einen Meter betragen
  • Die Saattiefe: drei Zentimeter
  • Pro Kürbispflanze sollte im Indianerbeet mindestens zwei Quadratmeter zur Verfügung stehen

Wer Kürbisse, bereits als Pflänzchen ins Indianer Beet setzen möchten, kann sie durchschnittlich zwischen dem 15. und 20. April in Töpfen vorziehen.

Raus ins Milpa-Beet geht es dann kurz nach den Eisheiligen Mitte Mai.

Mitte Mai schließlich werden auch die Bohnen ausgesät. Bohnen gedeihen alleine mit Terra Preta gedüngt, nicht gut. In Gemeinschaft mit Mais und Kürbis ist der Ernteerfolg besser.

Der perfekte Zeitpunkt zur Aussaat der Bohnen ist, nach der Aussaat der Kürbissamen, um den 10. Mai.

Weil sie im Vergleich zu anderen Bohnensorten nicht so üppig ranken und anspruchsloser sind, sind Feuerbohnen (Phaseolus coccineus) für Milpa-Beete gut geeignet,.

Nachdem die Pflanzen in Milpa-Beeten einen nahezu unüberschaubaren Wald entstehen lassen, sind die bunten Bohnen später zusätzlich besser zu finden.

Grüne Stangenbohnen sind hingegen in dem späteren Pflanzendickicht kaum zu sehen. Gegen die Pflanzung von Trockenbohnen ist nichts einzuwenden, weil sie erst zum Saisonende Erntezeit haben, wenn die beiden anderen Arten bereits abgeerntet sind.

Buschbohnen sind für dieseln Anbau eher ungeeignet, weil sie mit dem Wuchs später mit den Kürbissen konkurrieren.

So sieht die optimale Aussaat aus:

  • Samen direkt zwischen Maispflanzen aussäen
  • Drei Bohnensamen pro Pflanzloch
  • Pflanztiefe: ein bis zwei Zentimeter
  • Pflanzabstand: 40 Zentimeter zwischen den Bohnen

Wenn die Maispflanzen bei der Aussaat noch nicht stabil genug sind, um Rankenbohnen eine Standhilfe zu bieten, sollten vorübergehend kleine Stäbe oder Zweige als Rank Hilfe eingesetzt werden.

Die Pflege des Beetes

Erfolgt das Anlegen des Indianerbeets gewissenhaft, ist der erforderliche Pflegeaufwand gering.

  • Das Beet muss leicht feucht gehalten werden
  • Der Bereiche unter den Kürbisblättern muss kontrolliert werden um, Staunässe zu vermeiden!
  • Wenn die Pflanzenhöhe etwa 20 Zentimeter ist, wachsen, wenn nicht gemulcht wird, die Beipflanzen, fälschlicherweise Unkraut genannt, durch. Wer das verhindern will, jätet sie regelmäßig.
  • Bei einer guten Bodenvorbereitung sind Düngergaben nicht nötig
Ein Milpa-Beet, drei Schwestern Beet anlegen

Zusatzinformationen:

Zu bedenken ist:

In den 80er Jahren wurde diese Alternative/Anbau Art schon einmal ohne nennenswerten Erfolg in westlichen Ländern ausprobiert

Damals zog das Indianerbeet in manch einen deutschen Garten ein, aber meist an Hängen angelegt. Die Begeisterung blieb vielfach aus, sodass diese Anbaumethode an Interesse der Hobbygärtner verlor und nahezu ganz verschwand.

Erfahrungen mit einem Milpabeet von Elaine Wildgen

"Unser wunderschönes Gartenjahr 2023
Mein Highlight ist definitiv unser Maisfeld, gemischt mit Stangenbohnen und Kürbis, wir haben so tollen Ertrag davon und besonders freut es mich auch wie die Wildblumen so prächtig dazwischen gedeit sind.
Was mich noch stört sind die kalen Flächen zwischen den Gemüsesorten, viele Blumen sind dazwischen nicht angegangen.
Aber ich freue mich jedes Jahr dazu zu lernen und mein Garten wächst mit meinem Wissen von Jahr zu Jahr schöner ❤️"

Titelbild: Elaine Wildgen

Ein junges Milpabeet
Milpabeet

Milpabeet (Bild: Elaine Wildgen)

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