Toleranz heißt übrigens nicht, alles hinzunehmen. Wenn Dir etwas nicht passt, oder Du etwas ganz und gar nicht in Ordnung findest, darfst Du das ruhig äußern! Genauso dürfen auch andere ihre Ansichten mitteilen! Dies sollte nur stets in einem angemessenen, den anderen in seiner Meinung ebenfalls wertschätzenden Ton geschehen. Durch Kommunikation können meistens Lösungen gefunden werden. Zumindest ist es gut, wenn die verschiedenen Sichtweisen gehört werden. Auch das gehört zu einem toleranten Austausch und Handeln dazu: Nämlich, dass niemand sich benachteiligt fühlen muss. Nur Intoleranz muss nicht toleriert werden. Denn das hat mit Toleranz nichts zu tun.

Tolerant zu sein ist eigentlich ganz einfach. Wenn Du damit noch manchmal Schwierigkeiten haben solltest, kannst Du es lernen, indem Du es in jeder sozialen Situation übst. Aber auch gegenüber Dir selbst kannst Du Toleranz üben, beispielsweise gegenüber gemachten Fehlern oder Deinen Schwächen. Für viele von uns ist das sogar die schwerste Übung. Wir selbst sind häufig unsere größten Kritiker, während wir anderen möglicherweise mehr durchgehen lassen. Dabei ist eine gewisse Nachsicht uns selbst gegenüber die beste Grundlage dafür, auch anderen gegenüber ausreichend tolerant gegenüberzutreten. Beginne mit dem Üben zunächst in Situationen, wo es Dir leichter fällt, damit sich die tolerante Haltung leichter festigen kann. Nach und nach wird Dir die Toleranz dann auch in den schwierigeren Situationen gelingen.

Sich selber akzeptieren lernen und Fehlertoleranz

Vielleicht kennst Du das Gefühl, wenn Du mit Dir selbst nicht zufrieden bist. Du hast Dir mit einer Aufgabe große Mühe gegeben, und trotzdem findest Du sie irgendwie nicht perfekt. Du ärgerst Dich übermäßig über die paar Fehler, die Du gemacht hast. Womöglich lassen sie Dich selbst dann nicht los, wenn Du diese Fehler längst korrigiert hast. Wenn dem so ist, ist es höchste Zeit, an Deiner Selbstakzeptanz zu arbeiten. Dann solltest Du lernen, dass diese Unperfektheit einfach zu Dir gehört und Du trotz dieser Schwächen ein liebenswerter Mensch bist. Lerne, Dich selbst als ganzer Mensch mit allem Drum und Dran zu lieben. Das kann ein langer Entwicklungsprozess sein, aber es lohnt sich, immer wieder darauf hinzuarbeiten! Dann wirst Du auch die Fehler, die Du machst, gelassener sehen können und Dich sogar freuen, dass Du dadurch wieder etwas lernen konntest. Hilfreich, um ein negatives Selbstbild mit der Zeit in ein positiveres zu verwandeln, mögen meine hier gegebenen Tipps sein, oder zum Beispiel die folgenden Trainingsbücher zur Verbesserung der Selbstakzeptanz.

Verständnis als Grundlage für gegenseitige Toleranz

Respekt und Toleranz gegenüber anderen Kulturen kannst Du lernen, indem Du Dich aktiv mit diesen anderen Kulturen befasst. Sei neugierig und offen, informiere Dich und tausche Dich mit möglichst vielen unterschiedlichen Menschen aus - auch und gerade solchen, die eine andere Meinung haben als Du oder aus einem anderen Kulturkreis kommen.

Besuche beispielsweise Events, die den Austausch zwischen verschiedenen Kulturen fördern, oder ökumenische Veranstaltungen. Gemeinsame Erlebnisse sind immer eine gute Möglichkeit, Mitgefühl für diese anderen Menschen zu entwickeln. Zeige ihnen im Gegenzug aber auch Deine Welt, heiße sie darin willkommen. Das wird ihnen helfen, auch Dich besser verstehen, Deine Eigenarten und Ansichten neben ihren eigenen akzeptieren zu können.

Frage nach, was Dich bei der anderen Kultur interessiert. Versuche stets, anders denkende Menschen zu verstehen, versetze Dich geistig in ihre Lage und fühle mit ihnen. Verzichte darauf, das Erfahrene und die anderen Sichtweisen zu bewerten und begegne den anderen auf Augenhöhe. Die anderen haben ihre Gründe für ihre Sicht wie Du Deine eigenen Gründe für Deine Einschätzungen hast. Keiner von Euch beiden hat die Wahrheit nur für sich allein gepachtet. Es gibt kein Richtig oder Falsch, nur unterschiedliche Meinungen und Wege.

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Die_Utopische, am 31.07.2014
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