Wie macht man ein Vorstellungsgespräch?
Bevor man einen Job oder eine Ausbildungsstelle bekommt, muss man zuerst ein Vorstellungsgespräch meistern. So funktioniert's.Schritt 1: Die Vorbereitung.
Bevor Sie sich ins Gespräch stürzen sollten Sie vor allem eins tun: Sich gut vorbereiten! Die Vorbereitung ist der wichtigste Schritt hin zu einem gelungenen Vorstellungsgespräch. Investieren Sie hier genug Zeit, so können Sie wesentlich entspannter und selbstsicherer in das eigentliche Gespräch gehen. Sie werden automatisch einen positiveren Eindruck hinterlassen.
Zur guten Vorbereitung gehören 3 Punkte:
- Sich selbst kennen. So banal es klingen mag, so wichtig ist es, dass man über sich selbst bescheid weiß. Fragen zur eigenen Person sollten Sie souverän beantworten können. Dazu ist es notwendig, dass Sie Ihren eigenen Lebenslauf intensiv studieren - gerade wenn Sie diesen bereits vor einiger Zeit verfasst haben. Überlegen Sie sich, wie Sie auf eventuelle Rückfragen reagieren. Wenn Sie etwa ein Jahr Pause gemacht haben, so sollten Sie sich Formulierungen im Kopf zurecht legen ("Selbstfindungsphase", "berufliche Neuorientierung").
- Das Gegenüber kennen. Für ein gelungenes Bewerbungsgespräch müssen Sie natürlich auch wissen, wo genau Sie sich bewerben. Sie sollten genau begründen können, warum Sie sich für diesen Arbeitgeber entschieden haben. Dabei hilft häufig ein Blick auf die Website des Unternehmens. Lesen Sie sich ruhig sehr gut ein - Sie können gar nicht genug Informationen sammeln. Auch Ihre spätere Tätigkeit sollten Sie bestmöglich kennen. Die genauen Arbeitsbereiche im Kopf zu haben, hilft Ihnen dabei, zu begründen, warum genau diese Stelle für Sie perfekt ist.
- Die eigene Bewerbung kennen. Oft vergehen Wochen und Monate zwischen Bewerbung und Vorstellungsgespräch. Gerade wenn Sie mehrere Bewerbungen verschickt haben, lohnt sich ein Blick zurück: Welche Argumente habe ich in dieser Bewerbung verwendet? Haben sich seitdem wichtige Dinge in meinem Leben verändert? Die Bewerbung ist Ihr Aushängeschild - da wäre es doch peinlich wenn Sie Rückfragen dazu nicht souverän beantworten könnten.
Schreiben Sie sich die wichtigsten Aspekte auf und lesen Sie sie sich einige Male durch. So werden Sie sicherer und können das Vorstellungsgespräch entspannter angehen. Üben Sie auch mit Freunden auf einige Fragen zu antworten.
Bewerbungsgespräch gut vorbereiten
Schritt 2: Am Tag des Vorstellungsgesprächs
- Der Tag Ihres Vorstellungsgesprächs ist gekommen. Ganz wichtig ist, am Morgen des Gespräches gut zu essen und zu trinken. Dann hat Ihr Körper die nötige Energie und es fällt Ihnen leichter auf die Fragen zu antworten.
- Wenn Sie vor dem Gespräch sehr nervös sind und zittern, helfen Ihnen Atemübungen weiter. Atmen Sie einige Minuten lang tief durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus. Sie werden sofort ruhiger werden.
- Machen Sie sich auch bewusst, dass nicht Ihr ganzes Leben von diesem einen Gespräch abhängt und es noch viele weitere Jobs gibt.
- Werfen Sie unbedingt noch einen Blick in die Fachliteratur! Hesse/Schrader sind die Experten für alle Fragen rund um Ihren Weg zum Traumjob. Auch für das Vorstellungsgespräch haben Sie ein Buch verfasst. 23 Kunden vergeben 4,7/5 Sterne bei Amazon! Das Buch beinhaltet Fragen und Antworten, Tipps für Ihre Körpersprache und Ihre Rhetorik und vieles mehr. Es kann Ihre Eintrittskarte in einen tollen Job werden.
- Nun sind Sie bereit für ein Gespräch. Erscheinen Sie auf jeden Fall pünktlich. Unpünktliche Bewerber werden im seltensten Fall für einen Job ausgewählt. Nehmen Sie also lieber einen Bus früher oder planen Sie Staus mit ein.
- Klopfen Sie an das genannte Zimmer an. Werden Sie hinein gebeten, betreten Sie es.
Vorstellungsgespräch / Training - Vorbereitung ... |
Schritt 3: Wie macht man ein Vorstellungsgespräch?
Für ein gelungenes Vorstellungsgespräch sind nicht nur Fachkenntnis und gute Noten wichtig. Es zählt auch der erste Eindruck und persönliche Eigenschaften. Wenn Sie in das Zimmer gekommen sind, begrüßen Sie alle Anwesenden. Geben Sie einen kräftigen Händedruck. Setzen Sie sich nach der Aufforderung. Wird Ihnen nun ein Getränk angeboten, können Sie dies ruhig annehmen.
Nach 15 bis 30 Minuten ist der ganze Spuk dann meistens auch schon vorbei. Versuchen Sie die Fragen nicht stur und ohne eine Miene zu verziehen, zu beantworten. Lächeln Sie zwischendurch oder lachen Sie ein wenig wenn es passt. Das macht Sie sympathisch!
Noch ein Tipp für den Notfall: Wenn Ihnen partout nichts Passendes auf eine Frage einfällt, genehmigen Sie sich einen Schluck aus Ihrem Wasserglas. Nutzen Sie diese taktische Pause zum Nachdenken!
- Nach dem üblichen Vorgeplänkel (typische Phrasen: "Haben Sie gut hergefunden?", gelegentlich auch "Geht es Ihnen gut?") beginnt das eigentliche Gespräch. Die Anzahl an möglichen Fragen ist unermesslich. Einige Standardfragen werden jedoch fast immer gestellt (darauf können Sie sich gut vorbereiten):
- Was sind Ihre Stärken? Was sind Ihre Schwächen? Hier ist es wichtig, dass Sie Stärken nennen, die auch zur ausgeschriebenen Stelle passen. Von einem Tischler wird nicht unbedingt erwartet, dass er gute Spanischkenntnisse hat. Im besten Fall sollten Sie diese auch begründen können. Beispielsweise dass sie während einem Auslandsjahr sehr gute Englischkenntnisse gesammelt haben. Als Schwächen sollten Sie weniger bedeutende Beispiele finden. So sollten Sie nicht gerade offenbaren, dass sie faul, unpünktlich und unordentlich sind. Am besten sind kleinere Schwächen, die Sie nicht daran hindern, Ihre Arbeit gut zu erledigen.
- Wieso haben Sie sich gerade für unser Unternehmen entschieden? Hier können Sie ebenfalls von einer guten Vorbereitung profitieren. Daten zum Unternehmen von der Website können Ihnen hier tolle Dienste leisten.
- Wieso haben Sie sich für diesen Beruf/ diese Ausbildung entschieden? Gehen Sie hier auf Ihre persönlichen Interessen ein. Eventuell können Sie das Ganze durch ein Hobby, eine Vereinsmitgliedschaft oder gute Noten in einem passenden Schulfach untermauern.
- Weitere 111 Fragen mit Tipps für gute Antworten finden Sie in diesem Ratgeber von Elke Eßmann. So sind Sie auf nahezu jede Eventualität vorbereitet und brauchen sich vor nichts mehr zu fürchten.
Schritt 4: Das Ende des Vorstellungsgesprächs
Das Vorstellungsgespräch beendet immer Ihr Gegenüber - niemals Sie selbst! In nahezu allen Fällen lautet der Satz so oder so ähnlich:
"Das waren alle Fragen von unserer Seite - haben Sie denn noch welche an uns?"
- Auch wenn Sie vielleicht froh sind, dass das Gespräch jetzt beendet ist, sollten Sie auf jeden Fall mit JA antworten! Stellen Sie noch zwei oder drei Fragen - so bekunden Sie Ihr Interesse an der Stelle. Die Fragen können sich aus dem Gespräch ergeben - auf Nummer sicher gehen Sie, indem Sie sich bereits vorher welche zurecht legen. Typische Fragen können sein:
- Wie sieht es mit den Fortbildungsmöglichkeiten aus? Wann werde ich von Ihnen Rückmeldung zum Gespräch erhalten? Wo genau werde ich innerhalb Ihrer Firma eingesetzt werden?
- Fragen zum Gehalt sollten Sie mit Vorsicht genießen. Fragen Sie danach nie zu offensiv.
- Das Bewerbungsgespräch ist nach Ihren Fragen meistens beendet. Genauso wichtig wie der erste ist auch der letzte Eindruck. Verabschieden Sie sich höflich von allen Beteiligten.
(Bild: OpenClips / Pixabay)
Schritt 5: Nach dem Vorstellungsgespräch
Haben Sie das Vorstellungsgespräch gut hinter sich gebracht, so müssen Sie sich oft auf Wartezeiten einstellen.
- Am Ende des Gesprächs wird oft ein Zeitpunkt der Rückmeldung genannt. Erhalten Sie innerhalb dieses Zeitraums keine Rückmeldung, können Sie sich selbst beim potentiellen Arbeitgeber melden. Etwa 2 Wochen nach Ablauf der Frist ist ein guter Zeitpunkt. Fragen Sie höflich nach, ob bezüglich der Arbeitsstelle schon eine Entscheidung getroffen wurde.
- Man wird Ihnen dann entweder sagen, dass man sich für einen anderen Bewerber entschieden hat oder dass der Prozess noch Zeit in Anspruch nimmt. Wurden Sie abgelehnt, ist es möglich, nach der Ursache zu fragen. Diese Gründe können Ihnen dann hilfreich für Ihr nächstes Vorstellungsgespräch sein.