Ohne eigenen Wald musste ich die Eichenpfähle kaufen.

Die Landwirte mit eigenem Wald schlugen im Herbst die Bäume. Eichenbäume wurden passend auf die richtige Länge geschnitten. Die Stämme kamen unter den Spalter. Meist konnte man so aus einem 6-Meter-Stamm 16 Pfähle mit einer Länge von 1,50 Meter reißen. Der Rest des Baumes wurde auf Rollen geschnitten und gestapelt. Luftig und von oben trocken abgedeckt musste dieses Brennholz 1 - 2 Jahre trocknen. Die neuen Zaunpfähle wurden dann nur noch angespitzt und waren bereit, zum nächsten Frühjahr ihre Aufgabe zu übernehmen. Heute sind einige Forstbetriebe auf solche Arbeiten spezialisiert. Da ist es dann einfacher, die benötigte Anzahl mit der passenden Länge zu ordern. Das spart natürlich Zeit. Alles selber machen ist zwar günstiger, aber zeitintensiv! Und man benötigt dann auch schon einen Profi-Holzspalter. Die Geräte der Bauern werden über den Traktor angetrieben. Moderne Traktoren sind Multi-Tools. Mit Aufsätzen und Zusatzgeräten sind die sehr vielseitig einzusetzen.

Natürlich kann man auch Recycling Pfosten nehmen.

Nur noch Kleinholz nach dem Sturm.

Es hört sich paradox an, aber je größer die Tiere, desto einfacher ist es, sie auf der Weide zu halten. Pferde und Kühe werden sehr oft nur von einem dünnen Draht, natürlich mit Strom, auf der Weide gehalten. Dazu nimmt der Halter sogenannte Erdspieße, pikt die in die Erde und spannt die Litze. Ganz schlimm sind Ziegen. Das sind Ausbrecherkönige, von Natur aus können die klettern. Und denen schmeckt es auf der anderen Seite vom Zaun immer besser. Deswegen sagt man ja auch Ziege zu einer Ziege. Schafe sind nicht ganz so schlimm, aber die nutzen auch jede Möglichkeit, ihren Besitzer zu ärgern. Ja, die haben einen boshaften Sinn für Humor. Sind die ausgebüxt, machen die Luftsprünge vor lauter Schadenfreude, wenn Herrchen hinterher rennt, und sie entwischen können. Aber es bleiben halt dumme Schafe, sie fallen immer wieder auf den Trick mit dem Futtereimer rein. Wenn es darin raschelt, kommen sie angerannt. Trotzdem wird mein Zaun 1,50 Meter hoch. Das hält nämlich Menschen, auch Jäger, davon ab, über meine Wiesen zu rennen!

Vorbereitung spart Zeit

Pfähle werden in Abständen verteilt.

Pfähle werden mit dem Frontlader eingedrückt

Einer hält den Pfahl gerade, bis die Schaufel fest drauf sitzt, dann besser weggehen.

Knapp 100 Meter Zaun zu erneuern, in schwierigem Gelände.

Da ich dicht an der Straße meinen Zaun ziehe, und das Gelände steil abfällt, habe ich besonders lange (2,20 Meter) gekauft. Mit einer 3m Messlatte erhalte ich gleichmäßige Abstände zwischen den einzelnen Pfosten. Ist das Gelände felsig oder steinig, kann man mit einem langen Eisendorn testen, ob ein Hindernis im Weg ist. Der wuchtige Frontlader würde den Pfahl zum Bersten bringen, wenn der auf ein Hindernis treffen würde. Das zeitige Frühjahr eignet sich besonders gut für diese Arbeit. Die Vegetation ist noch im Winterschlaf, die Erde ist weich und etwas feucht. Meine Pfähle werden mit Gewalt 70 Zentimeter tief in den Boden gedrückt. Dadurch verdichtet sich das Erdreich um den Pfosten, der sitzt dann bombenfest! Ein Loch auszuheben ist mühselig. Außerdem muss man danach den Boden auch wieder verdichten. Diese Methode mit dem Einschieben geht einfach schneller, kostet weniger Muskelkraft, und das Resultat ist besser. So arbeiten die Landwirte. Gut, wenn man sich mit denen freundlich stellt. Dieser Einsatz hat mich eine Kiste Bier und den Sprit gekostet, hat mir aber zwei komplette Arbeitstage eingespart. Auf dem Land wäscht halt eine Hand die andere, wie es eigentlich auch sein sollte.

Das Ergebnis nach einer Stunde Arbeit kann sich sehen lassen!

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